Drei Dokumentarfilmer mit „Gerd Ruge Projekt-Stipendium“ ausgezeichnet

Überreichung heute durch Gerd Ruge in Köln – zusätzlich zwei Incentive-Stipendien vergeben

Eine Mitteilung der Filmstiftung NRW

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Drei Dokumentarfilmer mit „Gerd Ruge Projekt-Stipendium“ ausgezeichnet
 
Überreichung heute durch Gerd Ruge in Köln – 
zusätzlich zwei Incentive-Stipendien vergeben
 

Bereits zum siebten Mal vergab die Filmstiftung NRW heute das Gerd Ruge Projekt-Stipendium für junge Dokumentarfilmer (Kino). In diesem Jahr fand die Verleihung der Urkunden erstmals in der Kölner Wolkenburg statt. Namensgeber Gerd Ruge feierte Anfang August seinen 80. Geburtstag und stand bei der Veranstaltung beson­ders im Mittelpunkt. 49 Antragssteller bewarben sich in diesem Jahr um das mit rund 100.000 Euro dotierte Stipendium.
 
Zu den Programmpunkten der feierlichen Verleihung gehörten neben einem Grußwort von Medien-Staatssekretär Michael Mertes und WDR-Intendantin Monika Piel auch die Präsentation von Ausschnitten aus Dokumentarfilmen, die in der Vergangenheit mit Unterstützung des Gerd Ruge Projekt-Stipendiums realisiert wurden.
 
Gestern traf eine unabhängige achtköpfige Jury unter Vorsitz des Journalisten Gerd Ruge in Düsseldorf zusammen und entschied über die zu fördern­den Projekte. Die Mitglieder der Jury waren Franz Sommerfeld (Kölner Stadt-Anzei­ger), Tina Hassel (WDR), Hanns-Georg Rodek (Die Welt), Doris Metz (Regisseurin, "Schattenväter"), Werner Kubny (Regisseur, "Abenteuer Ruhrpott"), Michael Hirz (Phoenix) sowie Michael Schmid-Ospach, Geschäftsführer der Filmstiftung NRW.
 Die Jury stimmte dafür, drei Projekte für das Stipendium auszuwählen, zusätzlich erhal­ten zwei Projekte ein Incentive-Stipendium.
 
Zwei Absolventen der DFFB, Berlin, Sebastian Heidinger und Nils Bökamp, erhalten ein Stipendium über 30.000 Euro für „Traumfabrik Kabul“, eine Dokumentation über die erste Frau in Afghanistan, die als Polizistin arbeitet und nebenher Filme realisiert. In ihren Filmen thematisiert sie Korruption, Kinderhandel und die Drogenpolitik in ihrem Land.
 
„Unter Kontrolle“ von Volker Sattel ist das das zweite Projekt, das mit einem Gerd Ruge Projektstipendium (30.000 Euro) ausgezeichnet wird. Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um den Ausstieg aus der Atomenergie beleuchtet der Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg in „Unter Kontrolle“ die Geschichte einer Utopie – und der Hinterlassenschaften einer riskanten Hochtechnologie.
 
Das dritte Hauptstipendium in Höhe von ebenfalls 30.000 Euro geht an Markus Schmidt (Absolvent HFF, Potsdam-Babelsberg). Sein Thema in „Der letzte Fang“ ist die akute Bedrohung der Thunfisch-Bestände im Mittelmeer durch Überfischung. Jenseits der Legalität werden die begehrten Fische unter Einsatz modernster Technologie gefangen. Der Film will ergründen, wie die Gier nach Profit die Vernunft außer Kraft setzen kann.
 
Zusätzlich zu diesen drei Stipendien verleiht die Filmstiftung NRW zwei Incentive Stipendien:
 
Der Kölner Autor Kai Christiansen erhält 7.500 Euro für sein Projekt „Meine neuen Nachbarn“, das sich mit dem Moscheebau in Köln-Ehrenfeld befaßt. Er läßt Befürwor­ter und Gegner sowie Optimisten und Skeptiker während der zweijährigen Bauzeit zu Wort kommen.
 
„Warum haben Zebras Streifen?“ wird als zweites Projekt mit 7.500 Euro ausgezeich­net. Das Projekt der Berliner Autorin Cecilia Antoni befasst sich mit der neuen RFID-Technologie (Radio Frequency Identification) und ist ein frecher Blick in die Patente der Erfinder und zugleich ein erschreckender Blick in unser Leben von morgen. Die Technik ist ein Verfahren zur berührungslosen Identifizierung und Lokalisierung von Lebewesen und Gegenständen über Hochfrequenz – und hat längst Einzug erhalten in unser Leben in Form von Bahncards oder Kleidung. Was ist Hintergrund, Nutzen und Risiko dieser Erfindungen? Anhand von Animationen werden einige Beispiele veranschaulicht.