Nicht verschreibungspflichtig

BeCK – „Warten auf den Doktor“

von Frank Becker

Nicht verschreibungspflichtig
 
Cartoons zur Rekonvaleszenz
 
Es gibt ein Wesen, das spätestens seit Corona und der täglichen Kontroverse zwischen Jens Spahn und Karl Lauterbach durch die Politik und die Presse geistert, ein Wesen, das Geld verschlingt, jedermann betrifft und weder zu sehen noch zu greifen ist – das längst legendäre Gesundheitswesen. Dem Gesunden bedeutet es nichts, mal abgesehen von den steigenden Krankenkassenbeiträgen. Dem Kranken aber liegt es oft genug als Alpdruck auf der Brust, schafft Papierberge, verlangt Zeit und Geduld. Wer hätte nicht schon kostbare Lebenszeit zwischen hüstelnden Mitmenschen in Wartezimmern oder Krankenhausfluren verloren, immerhin mit dem Ziel, die verbleibende Zeit so lange wie möglich auskosten zu können. Wer hätte nicht schon den Rat von Orthopäden, Gynäkologen, Ophthalmologen, Urologen, Psychiatern, Chirurgen, Osteopathen oder Apothekern gebraucht und nach langem Suchen gefunden, um ein Hilfe und Heilmittel für sein Leiden zu erhalten?
 
Der Leipziger Cartoonist BECK hat dem besagten Wesen nachgespürt, ist den allbekannten damit verbundenen Problemen auf den Grund gegangen und hat – vielleicht wuchs ja sogar einiges aus eigener leidvoller Erfahrung – ein amüsantes Buch zum Thema gemacht, das zwar keinen Meniskus kittet, Bandscheiben repariert, Allergien wegzaubert oder Migräne fortbläst. Doch hat er mit feinem Humor über Ärzte, Pflegeroboter, Apotheker, Hausmittelchen, Analytiker, MRT, Kranke, Querulanten und Hypochonder sowie das möglicherweise fatale Ende eine Therapie gefunden, die heilunterstützend und therapeutisch wertvoll für etwas sorg, das wichtiger ist als Salben und Pillen: das Lachen. Und das sei ja schließlich die beste Medizin, behauptet der Volksmund.
 


Nicht zu Unrecht, wie wir alle wissen und wie es hier abermals belegt wird. Eine bis zum 30.  März in der der Wiener Galerie Holzbaum zu sehende → Ausstellung zeigt derzeit einige der besten Blätter aus dem Buch, das Pflegepersonal*innen, Ärzt*innen, Patient*innen, Masseur*innen, Altenpfleger*innen, Apotheker*innen, Forscher*innen, Hebamm*innen, Krank*innen oder Schwanger*innen wärmstens ans Herz gelegt werden kann und sich auch als Lektüre im Krankenhaus oder Wartezimmer bestens geeignet ist, wenigstens den Schmerz des Wartens zu lindern.
 
Das Buch ist übrigens nicht verschreibungspflichtig.


 
BeCK – „Warten auf den Doktor“
© 2020 Mabuse-Verlag, 72 Seiten, Hardcover (17,5 x 22,5 cm) - ISBN-13: 9783863215262
19,95 €
 
Weitere Informationen: www.mabuse-verlag.de/