Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt


von Andreas Rehnolt






Kunststiftung im Kölner Museum Ludwig gegründet
 
Köln - Nach der Anerkennung der Bezirksregierung kann die "Kunststiftung im Museum Ludwig Köln" jetzt ihre Arbeit aufnehmen. Nach Angaben von Museumsdirektor Kasper König gelangt bereits die erste Schenkung an die Stiftung ins Museum. Dabei handelt es sich um ein etwa 200 Werke umfassendes Konvolut an Grafiken und Editionen von Sigmar Polke aus der Sammlung von Ulrich Reininghaus und Anna Friebe-Reininghaus. Diese Schenkung war einer der Gründe, die Stiftung noch in diesem Jahr ins Leben zu rufen. Für zwei weitere Zuwendungen steht Kasper König in aussichtsreichen Verhandlungen.
 
Die Stiftung bietet Sammlern einen weiteren Anreiz, dem Museum Kunstwerke zu schenken. Sie können ihre Stiftung mit bis zu einer Million Euro im Jahr der Schenkung steuerlich geltend machen. Dem Museum Ludwig bietet sich dadurch die Chance, seine Bestände wesentlich zu erweitern. Die Stiftung hat in der deutschen Museumslandschaft Modellcharakter, hieß es in der Mitteilung weiter.
 
 
Museum für Ostasiatische Kunst wird 100 Jahre
 
Köln - Das Museum für Ostasiatische Kunst in Köln feiert Ende August nächsten Jahres sein 100-jähriges Gründungsjubiläum. Nach Angaben des Kulturamtes der Domstadt vom Donnerstag wurde das Haus 1913, in der Spätphase des europäischen Kolonialismus, als erstes Spezialmuseum seiner Art in Deutschland eröffnet. Hervorgegangen ist es aus der Privatsammlung des Ehepaars Adolf und Frieda Fischer, die zwischen 1909 und 1912 die Sammlung auf mehreren Ostasienreisen wesentlich erweitern konnten. Der ursprüngliche Museumsbau am Hansaring fiel dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer. 1977 eröffnete die Stadt Köln am Aachener Weiher das neue nach den Entwürfen des renommierten japanischen Architekten Kunio Maekawa errichtete Museum für Ostasiatische Kunst.
 
Heute stellt das Museum mit seinen herausragenden Sammlungsbeständen ein Tor zu den Ländern Ostasiens dar und öffnet den Blick auf die Jahrtausende alte Kultur Chinas, Koreas und Japans. Vom 28. bis zum 30. August 2009 gibt es eine Reihe von Jubiläumsveranstaltungen. Am 28. August eröffnen der Ministerpräsident des Landes NRW und die Botschafter Chinas, Koreas und Japans feierlich mehrere Ausstellungen. Am 29. August lockt der "Tag der offenen Tür" mit vielfältigen künstlerischen Darbietungen und kulinarischen Angeboten. Am 30. August dann tagt in den Räumlichkeiten des benachbarten Japanischen Kulturinstituts ein internationales, hochkarätig besetztes Symposium zum Thema "Circa 1909". Es informiert über die Museen in Europa und den USA, die um das Jahr 1909 bereits ostasiatische Kunst sammelten.
 
 
Gemeinschaftstheater Krefeld-Mönchengladbach akut bedroht
 
Ohne Nachtragshaushalt droht den Vereinigten Städtischen Bühnen am Niederrhein
das Aus
 
Krefeld/Mönchengladbach - Die Existenz der Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach ist akut bedroht. Bei seiner Sitzung am Mittwoch genehmigte der Rat der Stadt Mönchengladbach den vom Theaterkuratorium schon beschlossenen Nachtragshaushalt für die laufende Spielzeit 2008/2009 nicht. Eine Aufstockung der Zuschüsse beider Trägerstädte war notwendig geworden, da die auch für die deutschen Theater übernommenen Tariferhöhungen im
Öffentlichen Dienst ein Loch von einer knappen Million Euro in den aktuellen Etat des ältesten deutschen Fusionstheaters gerissen hatte.
 
Die Zustimmung aus Krefeld war nach Angaben eines Theatersprechers vom Donnerstag bereits am 11. Dezember gekommen. Gegen die Gewährung der von Mönchengladbach aufzubringenden Summe von 485.000 Euro stimmte jetzt die Ratsmehrheit von CDU und FDP. "Wenn es dabei bleibt, sind wir Anfang Juli 2009 zahlungsunfähig", skizzierte Generalintendant Jens Pesel die düsteren
Zukunftsaussichten der Bühnen. Als "nachgerade absurd" bezeichnete Pesel die Ratsentscheidung, die die Mönchengladbacher Kommunalpolitiker im vorgelagerten Tagesordnungspunkt herbeigeführt hatten. Mit den Stimmen von CDU und SPD wurde beschlossen, für mehrere Millionen eine ehemalige Bundeswehr-Depothalle zu einem Ausweichquartier für das wegen sanierungs- und brandschutzbedingter Umbaumaßnahmen im kommenden Sommer zu schließende Theater Mönchengladbach herzurichten.
 
"Ob wir in diesem Gebäude, das sich unweit des Mönchengladbacher Borussen-Stadions im Nordpark befindet, in den Spielzeiten 2009/2010 sowie 2010/2011 überhaupt Theateraufführungen werden anbieten können, steht nach der Ablehnung des Nachtragshaushaltes allerdings in den Sternen", so der Generalintendant, der seit zwölf Jahren an der Spitze des Gemeinschaftstheaters steht. Die Theater-Ehe der beiden Niederrhein-Städte Krefeld und Mönchengladbach besteht seit dem Jahr 1958.


Filmstiftung NRW erwartet mehr Kinogänger in Zeiten der Krise
 
Im laufenden Jahr wurden 117 Filme mit 31,4 Millionen Euro gefördert
 
Düsseldorf - Nach Angaben der Filmstiftung NRW hat sich die Finanz- und Wirtschaftskrise bislang noch nicht auf die Filmwirtschaft ausgewirkt. Der Geschäftsführer der Filmstiftung, Michael Schmid-Ospach sagte am Donnerstag in Düsseldorf, er rechne nicht damit, daß die Filmfans im kommenden Jahr am Kinobesuch sparen werden. "Ich denke, der Kinobesuch in schwierigeren Zeiten nimmt eher zu. Die Leute kommen dann ins Kino, um zwei Stunden lang mal alles vergessen zu können", so der Filmexperte weiter.
 
Insgesamt förderte die Filmstiftung NRW nach eigenen Angaben im zu Ende gehenden Jahr 117 Kino- und TV-Produktionen mit rund 31,4 Millionen Euro. Für das kommende Jahr gab sich Schmid-Ospach zuversichtlich. "2009 wir ein Filmjahr, auf das man sich freuen kann." Es habe sich auch international unter den ganz großen Namen herumgesprochen, daß man in NRW längst nicht nur Fördergelder erhalten kann, sondern vor allem perfekte Produktionsbedingungen vorfindet, lobte der Fachmann. Die Literaturverfilmung von Bernhard Schlinks "Der Vorleser" mit Kate Winslet in der Hauptrolle kommt 26. Februar nächsten Jahres in die Kinos und "Die Päpstin" in der Regie von Sönke Wortmann läuft im Oktober an.
 
Von den Fördergeldern flossen 2008 nach Angaben der Stiftung rund 1,3 Millionen Euro wieder von den Produktionsfirmen an die Filmstiftung zurück. Nach den Worten von Schmid-Ospach kauften sich im laufenden Jahr 4,5 Millionen Kinobesucher eine Kinokarte für einen von der Filmstiftung NRW geförderten Streifen. Erfolgreichster Film in diesem Jahr war "Krabat" von Marco Kreuzpainter mit 1,3 Millionen Besuchern. Auch "Freche Mädchen" schaffte mit 1,02 Millionen Zuschauern die Millionengrenze. Der Film "Palermo Shooting" brachte es dagegen bislang nur auf 28.509 Zuschauer.


Redaktion: Frank Becker