Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt






Ausstellung in Hagen zeigt Flucht und Vertreibung der Palästinenser
 
Allerwelthaus erinnert an die Umwandlung des einst arabischen Palästina zum heute jüdischen Israel
 
Hagen - Das Allerwelthaus im westfälischen Hagen zeigt ab dem 12. Januar die Ausstellung "Die Nakba - Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948". Die bis zum 13. Februar laufende Schau hat der Verein Flüchtlingskinder im Libanon zusammen gestellt, hieß es am Sonntag in einer Ankündigung. Anlaß für die Wanderausstellung, die nach Angaben der Veranstalter "eine verdrängte Schattenseite der Geschichte beleuchtet", ist der 60. Jahrestag der israelischen Staatsgründung. Mit einer Fülle historischen Bild- und Kartenmaterials illustriert die Schau die Ereignisse, die zur schrittweisen Umwandlung des einst arabischen Palästina zum heute jüdischen Israel geführt haben.
 
Für die Palästinenser kam dieser Bevölkerungsaustausch "einer ethnischen Säuberung" gleich, hieß es vor dem Start der Ausstellung. Das erklärt auch den Titel der Schau. Al Nakba ist arabisch und bedeutet soviel wie die Katastrophe. "Die Thematisierung der Flucht und Vertreibung dieser Menschen, erst recht ihrer Forderung nach Rückkehr und Entschädigung, gilt bis heute vielfach als Tabubruch," so die Veranstalter. Ohne die Kenntnis und ohne eine gebührende Anerkennung dieser Seite des Konflikts hätten jedoch Aussöhnung, Gerechtigkeit und Frieden im Nahen Osten keine Chance, hieß es in der Ankündigung weiter.
 
Am Mittwoch dem 28. Januar und am Mittwoch dem 4. Februar besteht nach Angaben eines Sprechers des Allerwelthauses um 19 Uhr die Gelegenheit, sich sachkundig durch die Ausstellung führen zu lassen und sich anhand aktueller Filme über die Lage der Palästinenser zu informieren.
 
Das Allerwelthaus in Hagen ist montags bis freitags von 10 bis 22 Uhr und samstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
 
Ausstellung über "Gottesbild in Ostasien" verlängert
 
Neuss - Die seit Oktober 2007 in der Langen Foundation bei Neuss gezeigte Ausstellung "Das Gottesbild in Ostasien" ist ein weiteres Mal verlängert worden. Nach Angaben der Veranstalter vom Sonntag ist die Schau mit Skulpturen von Göttern in Bronze und Stein nun noch bis zum 8. März zu sehen. Die Kunstwerke stammen aus Indien, Kambodscha und Thailand und zeigen Gottesbilder des Buddhismus, Jainismus und Hinduismus. Die Schau mit insgesamt 45 Skulpturen eröffnet den Blick auf die Bedeutung und den Einfluß der Gottesbilder dieser drei Religionen, hatte es zum Auftakt der Ausstellung geheißen. Die Ausstellung richtet den Fokus auf die Jahrhunderte umfassenden Hauptströmungen der indischen Religionen auf ihrer Suche nach einem Gottesbild, das sich im Laufe der vergangenen zwei Jahrtausende permanent verändert hat.
 
Öffnungszeiten: Täglich 10.00 - 18.00 Uhr.
 
 
Ringvorlesung zur Schöpfung an Düsseldorfer Heine-Universität
 
Düsseldorf - Unter dem Titel "Schöpfung" findet am Forschungsinstitut für Mittelalter und Renaissance der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität ab dem kommenden Mittwoch eine Ringvorlesung statt. Nach Angaben der Hochschule macht Rudolf Hiestand die Auftaktvorlesung und spricht über "Schöpfungsgeschichte und Wetchroniken in Ost und West". Am 14. Januar referiert Ricarda Bauschke-Hartung über "Dichter als Schöpfer - Zur Heiligkeit des Sprechens bei Konrad von Würzburg." Am 21. Januar referiert Vittoria Borso über "Göttliche Schöpfung und Materialität der Schrift - Dantes Visionen" und zum Abschluss der Ringvorlesung  beschäftigen sich mehrere Referenten mit mittelalterlichen Bibeln. Die Vorlesungen finden im Hörsaal 3 F im Gebäude der Philosophischen Fakultät statt. Der Beginn ist jeweils um 17.15 Uhr.
 
 
Ausstellung mit Fotografien von John Szarkowski
 
Schau im Josef Albers Museum Quadrat in Bottrop startet am 18. Januar
 
Bottrop - Unter dem Titel "Photo-Graphs" startet im Josef Albers Museum Quadrat in Bottrop am 18. Januar eine Ausstellung mit Aufnahmen des amerikanischen Fotokünstlers John Szarkowski. Wie das Museum mitteilte, war der 2007 verstorbene Szarkowski eine Figur von außerordentlicher Dimension in der jüngeren Geschichte der Fotografie. Von 1962 bis 1991 leitete er als Kurator das Department of Photography am weltberühmten Museum of Modern Art in New York. Mit seiner Arbeit formulierte er eine neue Idee der Ästhetik der Fotografie, die bis heute Gültigkeit habe, so Ulrike Growe vom Bottroper Museum in der Vorankündigung der bis zum 5. April laufenden Schau.
 
Der auch als Kunsthistoriker tätige Szarkowski widmete Fotografen seiner Zeit, deren Arbeiten heute längst als klassisch gelten, erste Ausstellungen. Ab 1967 zeigte er unter anderem Diane Arbus, Lee Friedlander, Gary Winogrand, William Eggleston, Stephen Shore und Robert Adams. Er präsentierte zudem 1987 auch als erster das fotografische Werk von Josef Albers, nach dem das Bottroper Museum benannt ist. Zugleich gelang ihm in Ausstellungen und Büchern die Wiederentdeckung der künstlerischen Leistungen etwa von Eugène Atget und Walker Evans. Die eigenen fotografischen Interessen Szarkowskis und auch seine als Kurator waren direkt, unprätentiös und wendeten sich dem Naheliegenden zu, einer gediegenen Einfachheit der amerikanischen Kultur in Landschaft, Architektur und Handwerk.
 
Die Ausstellung wurde von Sandra Phillips für das San Francisco Museum of Modern Art eingerichtet. Sie hat im Josef Albers Museum Quadrat Bottrop ihre einzige Station im nördlichen Europa.
 
Das Museum ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr und sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Redaktion: Frank Becker