Tierschützer mahnen zu richtiger Vogel-Fütterung

Die unterschiedlichen Vogelarten benötigen auch verschiedenes Futter - Enten droht im Normalfall kein Festfrieren im vereisten Teich

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Tierschützer mahnen
zu richtiger Vogel-Fütterung
 
Die unterschiedlichen Vogelarten
benötigen auch verschiedenes Futter -
Enten droht im Normalfall kein Festfrieren
im vereisten Teich
 

Bonn/Düsseldorf - Der Deutsche Tierschutzbund hat angesichts der frostigen Temperaturen und Schneefälle an Tierfreunde appelliert, sich vor einer Fütterung von Vögeln darüber zu informieren, welches Futter als Nahrung geeignet ist. Zudem müsse die Futterstelle sauber gehalten und eine regelmäßige Fütterung sichergestellt sein, so die Tierschützer am Dienstag in Bonn. Sonst könne der Schaden für die Tiere größer sein, als die wohlgemeinte Hilfe bei der Nahrungssuche. Eine Winterfütterung sei vor allem bei Dauerfrost und geschlossener Schneedecke sinnvoll. Die  meisten Vögel seien auch bei Kälte in der Lage, sich selbst zu versorgen. 
 
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Kohlmeise - Foto © Kurt Boude / pixelio
Sonnenblumenkerne oder Hanfsamen angeboten werden. Amseln, Drosseln und Rotkehlchen bevorzugen dagegen Weichfutter wie zum Beispiel Holunderbeeren, Beeren der Eberesche oder Rosinen. Kleiber, Specht und Zeisig nehmen ebenfalls gerne Weichfutter an und können ein breites Nahrungsangebot nutzen. Futter, das Feuchtigkeit enthält, kann allerdings leicht gefrieren und dann schädlich für die Tiere sein. Obst muß daher immer frisch ausgelegt und rechtzeitig wieder entfernt werden.
 
Unterdessen wies der Naturschutzbund NRW in Düsseldorf darauf hin, Enten und Wasservögel seien gegenüber zugefrorenen Seen oder Teichen bestens angepaßt. Daß sie auch an den federlosen Füßen nicht auskühlten, dafür sorge das so genannte Wundernetz – das nach dem Prinzip des Wärmetauschers funktioniert, hieß es in einer Mitteilung. Allerdings könnten bei dauerhaftem Frost kranke oder verletzte Tiere, die sich kaum bewegen würden, im Eis einfrieren. Sie seien dann auf menschliche Hilfe angewiesen. Im Wundernetz der Vogelbeine liegen nach Angaben des Verbandes feine Blutgefäße sehr dicht beieinander. Das arterielle Blut ströme darin vom knapp 40 Grad warmen Körper Richtung Füße. Dabei fließe es sehr nah an den Venen vorbei, die das abgekühlte Blut aus den Füßen wieder zum Körper zurück transportieren. Im Wundernetz erwärme das warme Blut das kalte - wie bei einem Wärmetauscher. Das Tier kühlt deshalb selbst dann nicht aus, wenn es stundenlang auf dem Eis herumwatschelt.
 
Auch der übrige Vogelkörper ist hervorragend auf Kälte eingestellt. Wetterfeste Deckfedern schützen die wärmenden Daunen vor Nässe. Die Vögel fetten das Deckgefieder mit einem öligen Sekret ein, das sie in der Bürzeldrüse produzieren. So seien sie hervorragend gegen Nässe geschützt. Laut Naturschutzbund ist es übrigens ein verbreiteter Irrglaube, dass Zugvögel in wärmere Gebiete zögen, um der Kälte zu entfliehen. Das täten sie in erster Linie, weil im Winter die Nahrung knapp werde.
 
Weitere Informationen im Internet unter: www.nabu-nrw.de und www.tierschutzbund.de
 
Redaktion: Frank Becker