Kult-Musical "Spamalot"
begeisterte in Köln Hinreißende Premiere im Musical-Dome am Rheinufer - Killerkaninchen und der vermutlich erste türkische Kreuzritter sorgen für Lachsalven
Köln - "Spamalot - Das schrägste Musical der Welt" hat am Sonntagabend bei seiner Deutschlandpremiere im Kölner Musical-Dome die 1.700 Gäste zu Beifallsstürmen und Lachsalven hingerissen. Nach einem grandiosen Aufgalopp der Ritter der Kokusnuß folgten witzige, blöde, humorvolle, satirische und einfach traumhafte zweieinhalb Stunden bester ins Deutsche übersetzter britischer Comedy. Wundersame Songs, fantastische Kostüme, ein zur Festung umgebautes Bühnenrund und natürlich allesamt überzeugende Darsteller ließen den Abend zu einem Augen- und Ohrenschmaus werden und sorgten für strapazierte Lachmuskeln. Selbst Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki schwebte als Herrgott mit donnernder Lispelstimme aus dem an den Engel Aloisius erinnernden Bühnenhimmel-Wölkchen zu König Artus herab und gab dem Gekrönten den Auftrag, den Heiligen Gral zu suchen. Wo wohl der Becher ist?
Nachdem geklärt ist, warum ausgerechnet Gott der Allwissende nicht weiß, wo sein "Becher" ist, trifft
Das Leben ist ein Scheiß...
Immer wieder nimmt sich das Musical selbst auf die Schippe. Das gipfelt in einem Song, in dem Amber Schoop als Schöne aus dem Schilf sich markerschütternd darüber ausläßt, daß ihre Auftritte auf der Bühne viel zu selten sind. Michael Flöth als King Artur ist anfangs vielleicht ein wenig zu korrekt königlich, läuft aber im Verlauf der Inszenierung auch zur Höchstform auf, wenn er etwa trällert
Da fliegt die Kuh!
Da fliegt schon mal eine Kuh aus dem belagerten französischen Chateau, da taucht für Sekunden ein verirrter Don Quichote auf, da vergessen Artus und seine Recken, sich im aus Troja entliehenen hölzernen Hasen zu verstecken und da werden im Zweikampf abgeschlagene Arme als "Arme für Arme" wie Spenden eingesammelt. Mal wabert Bodennebel über die englische Landschaft, mal geht im Rittersaal von Camelot die Post mit knapp geschürzten Schönen ab, getreu dem Motto der Ritter dieser Tafelrunde: "Wir sind verrückt in Camelot. Nach Carmen und nach Spam a lot." Da sucht und findet Artus im Wald eine Zitterpappel, da hat natürlich das blutrünstige weiße Killerkaninchen seinen mörderischen Auftritt und da werden christliche Kreuzritter und jüdische Film und Show-Produzenten vom Broadway tüchtig durch den Kakao gezogen. Always look on the bright side of life!
Der Ohrwurm mit dem weltbekannten Monty Python-Motto "Always Look on the Brigth Side of Life"
Weitere Aufführungen sind dienstags und freitags um 20 Uhr, mittwochs und donnerstags um 18.30 Uhr, samstags um 15 und 20 Uhr und sonntags um 14 und 19 Uhr.
Weitere Informationen im Internet unter: www.spamalot.de
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