Illusion mit Augenzwinkern

Ken Bardowicks - "Ich lüge dich"

von Frank Becker

© Ken Bardowicks
Illusion mit Augenzwinkern
 
Ken Bardowicks´ Comedy-Zauberei
„Ich lüge dich“
 

Irgendwann wollten wir doch alle mal den spitzen Hut des Zauberers aufsetzen, seinen magischen Mantel umhängen, den Zauberstab schwingen und mit den Mitteln der Magie die Welt um uns herum verblüffen, Dummschwätzer zum Schweigen bringen und die süße Sandkastenfreundin/Mitschülerin/Nachbarstochter beeindrucken. Haben wir nicht getan. Ken Bardowick aber hat es. 30 Jahre ist er alt, zieht – nein keine Kaninchen aus dem Hut – alle verfügbaren Register der magischen Illusion, wirkt aber auf der Bühne durchweg wie ein Lausbub, allerdings einer, der es auf sympathische Art faustdick hinter den Ohren hat.

Er plaudert, kalauert, erzählt unentwegt Geschichtchen, nimmt sich selbst scheinbar nicht ganz ernst, bekennt „...ich mache alles nur halb“ und läßt ganz wie nebenbei ein volles Glas Wasser auftauchen, eine Tasse, Untertasse, Teelöffel, Teebeutel und aus dem Ärmel das heiße Wasser dazu.
Woher kommen mit einem Mal die vier Eiswürfel, die er sich nacheinander aus dem Mund zieht? Ein Trick, gewiß, und Geschwindigkeit ist eben keine Hexerei. Es ist die lockere Art, mit der Ken Bardowicks in seiner heiteren Zaubershow sein Publikum unterhält. Während er netten Quatsch erzählt, sich zum Verhältnis zwischen Männern und Frauen äußert (ticken Frauen anders als Männer? – na klar!) und die angesichts seiner mit (Knet-)Geschlechtsmerkmalen ausgestatteten Knetmännchen (und Frauen) vielschichtige Frage stellt, „ob es den Frauen wirklich so wichtig ist, wie viel Knete der Mann hat“, taucht ein Besteck auf, wird ein Löffel zur Gabel und alles verschwindet wieder.

Was er erzählt, ist weder tiefschürfend noch wesentlich neu. Auch die Zaubertricks, die er wie nebenbei einfließen läßt, sind im wesentlichen alte Schule und mitunter durchsichtig, aber es ist in leichter, charmanter Art liebenswert, wie der junge Mann mit dem vorsätzlich ungebügelten Hemd das alles präsentiert. Sein Kartentrick mit vier Variationen amüsiert, wenn auch am Ende die Taschenspielerei offenkundig ist. Klar, Pascals Personalausweis wird nicht geschreddert werden – wie aber kam er in die doppelte Brotbox und da noch zwischen Brot und Käse der Klappstulle? Wollen wir doch gar nicht wissen. Es kommt nur darauf an, sich einmal amüsant be- und verzaubern zu lassen. Das ist gelungen. Kein fauler Zauber.

Weitere Informationen unter:
www.kenbardowicks.de