Ausstellung zum Gesamtwerk Gerhard Richters in Duisburg

Museum Küppersmühle präsentiert 80 Arbeiten

von Andreas Rehnolt
Ausstellung zum Gesamtwerk
Gerhard Richters in Duisburg
 
Das Museum Küppersmühle für Moderne Kunst
präsentiert 80 meist großformatige Arbeiten aus Privatsammlungen und dem Besitz des Künstlers
 

Duisburg
- Das Museum Küppersmühle für Moderne Kunst (MKM) in Duisburg zeigt Gemälde des weltweit renommierten Künstlers Gerhard Richter. Die insgesamt 80 ausgestellten Exponate

Gerhard Richter - Foto © Georg Lukas
stammen aus privaten Sammlungen sowie aus dem Besitz des Künstlers und sind nach Angaben von Museumsdirektor Walter Smerling in den Jahren 1963 bis 2007 entstanden. Der 1932 geborene Richter sagte bei der Vorstellung der Schau, es habe ihm "sehr viel Spaß gemacht," bei der Planung und Hängung seiner Werke mit zu arbeiten. Die Ausstellung, die zuvor in Baden Baden, Peking, Edinburgh und Wien zu sehen war, läuft bis zum 23. August. Es handelt sich laut Smerling um die inzwischen 50. Ausstellung seit der Eröffnung des Museums vor zehn Jahren.
 
Zur offiziellen Eröffnung der Ausstellung, die sowohl foto-realistische Arbeiten als auch abstrakte Werke von Richter präsentiert, hatte sich auch Bundestagspräsident Norbert Lammert angesagt. Die in den ausgestellten Werken aufscheinende Vielfalt verleiht der Schau nach den Worten von Kurator Götz Adriani "einen retrospektiven Charakter" und stellt Richters Werk in all seiner Komplexität vor. Der Weg durch die Ausstellung wird laut Smerling zu "einer Reise durch ein Künstlerleben, von dem viele sagen, es sei die Meisterschaft der Vielfältigkeit". Richter entzieht sich jeder Stilfestlegung, so der Museumschef. Auch deshalb sei das Werk des in Dresden geborenen Künstlers unverwechselbar. Richter sei "auf der Suche nach immer neuen Ideen" in seinen Arbeiten.
 

Familie am Meer - Sammlung Stroeher
Eines der vielleicht privatesten Werke Richters ist wohl das 1964 entstandene Ölbild "Familie am Meer". Das in schwarz-weiß und Grautönen gehaltene Bild zeigt nach den Worten des  Künstlers seine erste Frau als Kind mit ihrem Vater und Freunden. Natürlich fehlt auch nicht sein weltberühmtes Bild "XL 513", das eine Kriegsmaschine im Flug zeigt. Das als Tryptichon erstellte Werk "Alpen" fasziniert in der Ausstellung ebenso wie seine riesigen Graubilder oder farbenfreudige abstrakte Gemälde mit Titeln wie etwa "Ätna" oder "Eule" oder seine an mittelalterliche Gemälde erinnernden Arbeiten "Schädel mit Kerze" und "Kerze", die aus dem Jahr 1983 stammen.
 
Das Werk Richters stellt laut Smerling einen "der spannendsten und wichtigsten Beiträge zur Malerei des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart dar." Die Ausstellung, welche die Bilder nicht  chronologisch sondern nach ästhetischen Aspekten präsentiert, will nach den Worten des Kurators Einblicke in alle

XL 513 - Sammlung Fieder Burda
Schaffensphasen des Künstlers vermitteln. Immer ging es Richter um das Medium Malerei und nicht primär um die Abbildung. Zwar erinnern Bilder wie etwa "Familie am Meer" oder das "Motorboot" von 1965  an die amerikanische Pop Art, interessieren aber dennoch vor allem durch ihre malerische Präsenz. Ergänzend zur Ausstellung bleibt der Sammlungsraum im Museum, in dem weitere wichtige Werke Richters zu sehen sind, unverändert für Besucher zugänglich.
 
Die Ausstellung ist mittwochs von 14 bis 18 Uhr, Donnerstags von 11 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.museum-kueppersmuehle.de

Redaktion: Frank Becker