Roger Loewig Haus
Museum und Gedenkstätte in Belzig wird heute eröffnet. Selten war die menschliche Existenz durch Kriege, Völkermord, Holocaust, Atomwaffen und Diktatur so bedroht wie im 20. Jahrhundert. Roger Loewig (1930-1997) hat dies in seiner Weise dargestellt. Seine Blätter aus den Fünfziger und Sechziger Jahren, finster und surrealistisch im Inhalt, zart und leicht in der Ausführung, spiegeln den geschundenen und verzweifelten Menschen in seiner Schutzlosigkeit. Schließlich war er selbst betroffen. 1961 setzte er sich in seinem malerischen wie schriftstellerischen Werk kritisch mit den Verhältnissen der „DDR“ und auch dem Mauerbau auseinander und wurde dafür inhaftiert. Nach Entlassung aus der Haft lebte und arbeitete er als freischaffender Künstler seit 1972 in West-Berlin. Sein vielschichtiges und umfangreiches Werk (mehr als 2600 Originale, ca. 250
1954-1972 und später nach der Wende lebte und arbeitete R.L. immer wieder in Belzig und zwar in dem Schweizer Haus seines Freundes W. Woizick. Mit Roger Loewig und seiner Frau besuchten wir seine Bleibe im hohen Fläming direkt nach der Wende und bekamen einen Begriff von seiner Landschaft. Sein zeichnerisches melancholisches Werk der letzten Lebensjahre zeigt den Fläming mit seinen uralten grauen Feldsteinkirchen in der Umgebung. In dem Wohnhaus seines Freundes in Belzig hat nun die Roger-Loewig-Gesellschaft Berlin eine Gedenkstätte und ein kleines Museum eingerichtet. Unterstützung kam u.a. vom Land Brandenburg, dem Landkreis und der Stadt Belzig. Den Umbau des im Schweizer Stil vor dem 1. Weltkrieg erbauten Hauses zum Museum planten die Berliner Architekten Helga Schmidt-Thomsen und Prof. Dr.-Ing. J.P. Schmidt Thomsen. Die Denkmalschutzbehörde war mit den Plänen und dem jetzt fertig gestellten Gebäude hoch zufrieden.
Roger Loewig Haus – Museum und Gedenkstätte Flämingweg 6, 14806 Belzig
Öffnungszeiten: Mittwoch 10-17 Uhr, Sonntag 14-17 Uhr und nach Vereinbarung. Tel. 033841 42167 W. Woizick
Links und Literatur:
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