Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Landschaftsverband unterstützt Freilichtbühnen mit 100.000 Euro
 
Münster/Hamm - Insgesamt 13 westfälische Freilichtbühnen sowie der Bundesverband Deutscher Freilichtbühnen in Hamm werden in diesem Jahr mit 100.000 Euro vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe unterstützt. Man zeige damit, daß er weiterhin ein verläßlicher Partner der Bühnen mit Amateurtheaterspielbetrieb sei und auch das ehrenamtliche Engagement der Spielvereine fördere, erklärte die Kulturdezernentin des Verbandes Barbara Rüschoff-Thale am Montag in Münster. Im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands habe Westfalen-Lippe eine ungewöhnliche Dichte von Theatern in der freien Natur, so Rüschoff-Thale weiter. Die Gelder werden von den einzelnen Freilichtbühnen vor allem zur Erneuerung oder Anschaffung von technischen Anlagen verwendet. Über Fördergelder freuen können sich unter anderem die
Freilichtbühnen Bellenberg im Kreis Lippe, Billerbeck im Kreis Coesfeld, Bökendorf im Kreis Höxter, Coesfeld, Greven-Reckenfeld im Kreis Steinfurt sowie die Freilichtbühnen Hallenberg im Hochsauerlandkreis und die Waldbühne Heessen bei Hamm.
 
 
Zylinder, Strohhut und Pelzmütze
 
Ausstellung im westfälischen Lage erzählt 150 Jahre Hutgeschichte
 
Lage - 150 Jahre Hutgeschichte erzählt eine Ausstellung, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe jetzt noch bis zum 31. Oktober in seinem Ziegeleimuseum in Lage zeigt. Unter dem Titel "Hut & Co." können Besucher im Industriemuseum einen Streifzug durch die Modegeschichte und die Geschichte der Hutherstellung unternehmen. Zu sehen sind rund 200 Exponate von der einfachen Schiebermütze bis zum eleganten Damenhut mit Federschmuck. Dabei lernen Besucher auch, daß viele der Kopfbedeckungen auch für ein Stück Sozialgeschichte stehen.
 
Beim Kaffeeklatsch zum Beispiel verharrten Hüte aus gutem Grund auf den Köpfen der Damen - schließlich war der Frisörbesuch lange Zeit ein teures Unterfangen. Und der Zylinder, der heute allenfalls noch als feierliches Accessoire zum Ball oder zur Beerdigung getragen wird, war im 18. Jahrhundert ein Symbol für eine freiheitliche Gesinnung. Die Schiebermütze schützte die Arbeiter vor dem allgegenwärtigen Staub und Schmutz z.B. in der Weberei. Der breitrandige Strohhut bewahrte die elegante Dame des 19. Jahrhunderts vor einer unerwünschten Bräunung des Teints.
 
Neben Mode- und Symbolfragen geht es in der Ausstellung auch um die Hut-Herstellung. Hüte haben darüber hinaus ihre eigene Symbolik und Zeichenhaftigkeit. Museumsleiter Willi Kulke: "Ob es um soziale Unterschiede oder um das Spiel der Geschlechter geht, um Zugehörigkeit zu bestimmten Berufsständen oder unterschiedlichen Jugendszenen - immer wieder sind es Kopfbedeckungen, die unmißverständlich Zeichen setzen.“ Hüte sind eingebunden in gesellschaftliche Umgangsformen und Rituale. Das betrifft vor allem den Männerhut: eine Geste der Höflichkeit, wenn der Herr zum Gruß den Hut lüpft. Zahlreiche Redensarten zeugen noch heute von seiner bedeutsamen Rolle: "Hut ab" - wird immer noch als Ausdruck von Respekt und Hochachtung verstanden, auch von demjenigen, der noch nie einen Hut getragen hat.
 
Neben Mode- und Symbolfragen geht es in der Ausstellung auch um die Hut-Herstellung. Viele Exponate aus der Produktion wie unterschiedliche Hutformen und -dämpfer sowie eine Fotostrecke von Lorenz Kienzle aus einer Hutfabrik in Guben - einst ein Zentrum der deutschen Hutindustrie - geben Einblicke in den Fertigungsprozess. Seidenbänder in allen farblichen Schattierungen, Federn, Vögel, Blumen und Hutnadeln aus 150 Jahren lassen die Kunst der Putzmacherin lebendig werden.
 
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Falkenhof-Museum in Rheine fragt nach Originalen der Druckgraphik
 
Rheine - Unter dem Titel "Wo sind denn die Originale?" widmet sich das Falkenhof-Museum im westfälischen Rheine ab morgen der vielfältigen Welt der Druckgraphik. Nach Angaben eines Museumssprechers vom Donnerstag wird in der bis zum 30. August laufenden Schau  Künstlergraphik aus sechs Jahrhunderten in verschiedenen Techniken wie Holzschnitt, Radierung, Lithographie oder Siebdruck präsentiert. Die Aussteller wollen zeigen, daß graphische Ausdrucksformen auf viele Künstler eine besondere Faszination ausgeübt haben. Von Dürer und Burgmair zu Roy Lichtenstein, Francisco Goya Friedensreich Hundertwasser, von der Porträtgraphik des Barock bis hin zu Picasso und bedeutenden Künstlern des Expressionismus reichen die Werkbeispiele der Ausstellung, hieß es in der Ankündigung der Ausstellung weiter.
 
Die Ausstellung soll ein Beitrag zum Jahr der Graphik in NRW sein und will nach Darstellung der Kuratoren auch einige gängige Mißverständnisse und Vorurteile gegenüber graphischer Kunst aufgreifen. So erfahren die Besucher etwa auch, daß Druckgraphik nicht immer nur schwarzweiß sein muß und woran der Betrachter erkennt, ob es sich um ein Original handelt.
 
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 13 und von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.Rheine.de
 
Redaktion: Frank Becker