Bundesweiter "Bildungsstreik"

Offener Brief des Wuppertaler Rektors Prof. Dr. Lambert T. Koch

von Michael Kroemer

Prof. Dr. Lambert T. Koch
Foto: Maren Wandersleben
Rektor Prof. Koch: Offener Brief an die Studierenden
 
Im Zusammenhang mit dem heute begonnenen bundesweiten „Bildungsstreik“, von dem auch die Bergische Universität betroffen ist, hat sich Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch in einem Offenen Brief an die Studentinnen und Studenten gewandt und u.a. zu dem Forderungskatalog Stellung genommen. Er hebt hervor, daß Vieles an der Bergischen Universität bereits vor dem Streik in Bewegung gekommen und in absehbarer Zeit mit einer weiteren deutlichen Verbesserung der Studiensituation auch in überlasteten Fächern zu rechnen sei.
 
Die Universitäten in Deutschland hätten in weiten Bereichen in der Tat ein zu schlechtes Betreuungsverhältnis in der Lehre und in der Studierendenbetreuung, schreibt Prof. Koch. Forderungen nach mehr Personal gingen insofern grundsätzlich in die richtige Richtung. Gerade für größere Familien sei es schwierig, die Kosten für das parallele Studium mehrerer Kinder aufzubringen. Deshalb halte er auch eine Verbesserung der Kindergeld-Situation für angemessen.
Ausdrücklich wendet sich Prof. Koch gegen die Forderung, das gestufte Studiengang-System wieder abzuschaffen, auch wenn es speziell im Bereich des Bachelors bundesweit Nachbesserungsbedarf gebe.
Zu den Forderungen an die Leitung der Bergischen Universität stellt Prof. Koch fest:
 
- Der Bau eines Hörsaalzentrums mit großen und kleinen Hörsälen habe bereits be-gonnen, das Zentrum werde zum Wintersemester 2010 fertig sein. Dadurch werde sich die Raumsituation entscheidend entspannen.
- Die Verbesserung der technischen Ausrüstung in bestehenden Seminarräumen und Hörsälen werde fortgesetzt.
- Das bestehende Kurs-Anmeldesystem solle weiter verbessert werden.
- Die Universitätsbibliothek werde im großen Stil erweitert.
- Die geforderte studentische Beschwerdestelle sei bereits vor längerer Zeit eingerich-tet worden.
- An der Verbesserung der KiTa-Situation werde aktuell gearbeitet, Erweiterungspläne lägen bereits vor.
- Durch die Einrichtung neuer Master-Studiengänge entstünden zusätzliche Studier-möglichkeiten für erfolgreiche Bachelor-Absolventen. Die vorhandenen Master-Angebote seien allerdings noch lange nicht ausgelastet.