Frauenmuseen treffen sich in Bonn

Konferenz und Ausstellung im September

von Andreas Rehnolt
Frauenmuseen aus aller Welt
treffen sich im September in Bonn
 
Neben einer Konferenz widmet sich eine parallele Ausstellung den "Heldinnen" der jeweiligen Länder
 
Bonn - Die weltweit insgesamt 40 Frauenmuseen veranstalten erstmalig im September in Bonn eine gemeinsame Konferenz sowie eine Ausstellung. Wie die Leiterein des Frauenmuseums Bonn mitteilte, wird die Ausstellung vom 9. September bis zum 8. November dauern. Die Konferenz laufe vom 9. bis 12. September, so Direktorin Marianne Pitzen. Die meisten Frauenmuseen gibt es nach ihren Angaben in den USA, doch auch in Mexiko und Argentinien gibt es Frauenmuseen, Afrika hat drei Frauenmuseen zu bieten und zwar in Mali, im Sudan und im Senegal. 
 
Die Vielfalt der Frauenmuseen zeigt sich auch in einer breiten Themenpalette. Viele Museen haben den Schwerpunkt Geschichte, manche sind mehr ethnologisch oder archäologisch ausgerichtet. Einige sind reine Kunstmuseen wie in Amsterdam und Washington, andere kombinieren zeitgenössische Kunst mit historischen oder gesellschaftlichen Themen, wie es im Bonner Frauenmuseum seit fast 30 Jahren Tradition ist. Neben den bestehenden Museen gibt es eine Reihe von Initiativen, die ein neues Museum gründen möchten und zwar auch in Ländern, die nicht unbedingt durch eine frauenfreundliche Politik glänzen wie etwa der Iran oder auch Albanien.
 
"Idole – role models – Heldinnen" lautet der Titel des zweiten Teils der Ausstellung, in dem die Museen eine oder mehrere Frauen ihres Landes präsentieren, die als Vorbilder dienen können. Gezeigt werden Frauen, die als Heldinnen des Alltags oder durch besondere Leistungen auffielen. Der Bogen reicht dabei von der Flugpionierin Nancy-Bird Walton aus Australien über die Brigadistin der vietnamisischen Befreiungsarmee Nguyen Thi Dinh, die Flamencotänzerin Carmen Amaya aus Granada bis zu Gro Harlem Brundtland aus Norwegen, der ersten feministischen Ministerpräsidentin. Das Frauenmuseum Bonn erinnert an die Frauen der Rosenstraße, die im Zweiten Weltkrieg eine Woche lang gegen die Deportation ihrer jüdischen Ehemänner durch die Nationalsozialisten demonstrierten. 
 
Das Museum ist dienstags bis samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.frauenmuseum.de

Redaktion: Frank Becker