Kekse und Künstler
Seit 120 Jahren Bahlsen in schönen Verpackungen Noch bis zum 15. November ist im Museum Kestner Hannover eine gestern eröffnete kleine Sonderausstellung zu sehen, die sich mit dem seit 120 Jahren ungebrochenen Erfolg einer Gebäck-Marke und ihren Verpackungen beschäftigt, welche mit ihren Produkten von Hannover aus die Welt erobert hat: Bahlsen - heute in dritter Generation im Familienbesitz. Es gibt wohl nur wenige Menschen in Mitteleuropa und sicher keinen im deutschsprachigen Raum, der nicht schon einen Butterkeks von Bahlsen (den mit den legendären 52 Zähnen) geknabbert hätte. Auch in anderen Wirtschaftsnationen zumindest der westlichen Welt ist Bahlsen mit seinem Stammhaus in der Podbielskistraße 11 und mit dem berühmtesten aller Kekse zum Begriff geworden. Hieß übrigens früher mal "Cakes", denn Anglizismen sind keine neue Erfindung. Firmenchef Hermann Bahlsen deutschte 1911 den englischen Begriff dankenswerterweise ein und fand die Bezeichnung "Keks", die später und bis heute ihren Platz im Duden bekam. Die "Leibniz Cakes" von Bahlsen in der staub- und feuchtigkeitsdichten "TET"-Verpackung wurden von 1904 an zum Renner, von dem bis 1912 bereits 12 Millionen Packungen verkauft waren. So die interessante Firmenchronik der Bahlsens. Die beiden großen von Deutschland angezettelten Kriege, die auch viele Industrieanlagen betroffen hatten, waren tiefe Einschnitte und völlige Neuanfänge für Bahlsen. 1918 mußte wegen
1989 wird der 100. Geburtstag der Marke "Bahlsen" gefeiert, die aus der Taufe gehoben worden war,
Vieles über die Bahlsen-Marken, ihre Verpackungen und die Künstler, die diese gestaltet haben, erfährt man derzeit in der Sonderausstellung des Museums Kestner. Der Graphiker Heinrich Mittag, der das TET-Zeichen entwarf, Ludwig Vierthaler, von dem u.a. die "Schildkröten-Dose" stammt, der Designer Nokolai Borg, der in den 1960er Jahren bedeutenden Einfluß auf das Bild der Bahlsen-Produkte hatte, Heinrich Vogeler, der für Bahlsen "Hänsel und Gretel in Worpswede" entwarf und Eva Grossberg, der u.a. die berühmte grüne Blech-Dose für "Bahlsen Express" (1956) zu verdanken ist. Etliche der klassischen und ausgefallenen Dosen und Bonbonnieren, in denen im Laufe der Jahrzehnte die Kekse daherkamen kann man derzeit in der Hannoveraner Ausstellung sehen. Natürlich ist die Mutter aller Leibniz-Kekse, die TET-Verpackung dabei. Sie hieß nach einer
Wer den Weg nach Hannover nicht machen kann, findet ein virtuelles Museum auch auf den Webseiten von Bahlsen/Leibniz unter: www.leibniz.de/ und weitere Informationen unter www.bahlsen.de/. Informationen zur Ausstellung und zum Museum Kestner Hannover unter: www.museum-august-kestner.de |