Carl Barks: Onkel Dagobert

Die Ehapa Comic Collection widmet einem der großen Stars des Comics eine edle Reihe

von Frank Becker

© Disney
Armer reicher Mann!

Schon zwei Luxus-Bände der Dagobert Duck
gewidmeten Reihe der Ehapa Comic Collection
sind zu haben.



Als König Carl Barks im Jahr 1947 den Geizkragen mit Backenbart und Zwicker im zerschlissenen roten Mäntelchen, mit Gamaschen, Stöckchen und Zylinder von seinem Zeichenbrett in die Welt Entenhausens watscheln ließ, da läutete er eine der größten Epochen des Comic Strip ein. Die Geschichten um Scrooge McDuck, der jedem deutschen Kind, vor allem den ehemaligen, unter dem Namen Onkel Dagobert bekannt ist, machten seitdem einen Großteil der wichtigen Werke Carl Barks´ aus. 

Daß Barks (1901-2000) ohnehin seiner unerschöpflichen Fabulierlust und des von ihm geschaffenen Parallel-Universums von
Stella antarum wegen ein Platz im Olymp gehört, ist so sicher wie die Taler in seinem Geldspeicher - nein: sicherer. Denn wir erfahren in vielen der Geschichten, die Carl Barks sich ausgedacht hat, daß die Panzerknacker AG alles daran setzt, an die sauer verdienten Fantastillionen des reichsten Mannes der Welt zu kommen. Daß er und nicht Klaas Klever oder gar Mac Moneysac der reichste ist, hat Steffi Engler an dieser Stelle kürzlich griffig erläutert. Allen Fans der reichen Ente und eventuellen kurzsichtigen Zweifelern legt die Ehapa Comic Collection jetzt eine gediegene luxuriöse Reihe von vier großformatigen und in hervorragender Qualität vierfarbig gedruckten Bänden mit den besten Geschichten und One-Pagern zu Füßen (wie heißt das eigentlich bei Enten?), die zum Schönsten gehört, was bisher über Dagobert Duck publiziert worden ist. Damit es auch wirklich eine gediegene Werkausgabe wird, hat man die genialen Übersetzungen von Frau Dr. Erika Fuchs (1906-2005) verwendet, die jeder Geschichte die richtige Würze geben, und Johnny A. Grote, MdD gebeten, die Zusammenstellung der Geschichten zu übernehmen. Überdies hat Andreas Platthaus, MdD ein Wortwort verfaßt, das Band 1 voransteht.

Sie sehen also, man hat nichts dem Zufall überlassen und kann jetzt bereits stolz zwei der geplanten vier Bände präsentieren. Das Ergebnis ist pures Schwelgen in Geschichten wie "Der arme reiche Mann" (Only a Poor Old Man), "Wiedersehen mit Klondyke" (Back to the Klondike), "Dagobert Ducks 13 Trillionen", "Der verhängnisvolle Kronkork", "Die Kohldampf-Insel" und vielen anderen mehr. Wir treffen natürlich Dagoberts unverzichtbares ausgebeutetes "Personal", will sagen Donald, Tick, Trick und Track, sowie seine ewigen Widersacher, die Panzerknacker (Beagle Boys). Auch der geniale Erfinder Daniel Düsentrieb tritt mit seinem Helferlein auf (ob man das wohl im Zuge der political

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correctness im Bereich der EU demnächst durch eine Sparbirne ersetzen muß? Scheußlicher Gedanke!) und der namenlose Erfinderkollege von der Kohl-Insel.

Carl Barks - Onkel Dagobert (1) und (2), 161 und 166 Seiten, gebunden, durchweg farbig illustriert, Quellenverzeichnis (das von Band 1 ist bei Band 2 mit eingebunden, Achtung: Seitenzählung!),
je 24,95 € (D)