Goldener Löwe für das Lebenswerk von Pina Bausch

Venedig zeichnet die Choreographin anläßlich der Biennale 2007 aus

von Oliver Golloch
Pina Bausch
Tanztheater Wuppertal

Goldener Löwe für das Lebenswerk von Pina Bausch

Biennale Venedig 2007
5. Internationales Festival des zeitgenössischen Tanzes


Die Tänzerin und Choreographin Pina Bausch erhält den Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk im Rahmen des 5. Internationalen Festivals für zeitgenössischen Tanz (14. bis 30. Juni) in Venedig. Der Vorschlag, Pina Bausch auszuzeichnen, kam vom Direktor des Festivals, Ismael Ivo. Die Verleihung findet während des Festivals am Mittwoch, den 20. Juni 2007 um 21.00 Uhr im Teatro Piccolo Arsenale in Venedig statt. Pina Bausch, die im Juni mit ihren Stücken "Bandoneon" und "Vollmond" in Paris gastiert, wird den Preis persönlich entgegennehmen. Im Vorjahr hat die Choreographin Carolyn Carlson den Preis erhalten.

In der Begründung heisst es: "Pina Bausch hat als Künstlerin neue einzigartige Wege für den Ausdruck des tanzenden und sprechenden Körpers beschritten. Sie hat damit nicht nur den zeitgenössischen Tanz sondern auch andere Kunstformen entscheidend beeinflusst und deren Horizonte erweitert. Pina Bausch ist eine Choreographin, die das Theater erneuert hat und körperlicher als je zuvor werden lies, die eine Darmaturgie musikalisch entwickelt. Sie ist eine Regisseurin, die gekonnt Bewegungsabläufe, Klänge und Worte zusammenfügt, um Geschichten über Menschen, Individuen, um das Leben durch Tanz zu erzählen und hat über Jahrzehnte ein ebenso zahlreiches wie unterschiedliches Publikum erreicht, darunter auch jene, die niemals vom Tanz allein angezogen waren."

1985 lud Franco Quadri, der damalige Leiter des Theaterbereichs der Biennale, Pina Bausch zu einer umfassenden Werkschau nach Venedig ein. Gezeigt wurden damals die Stücke "Blaubart", "Café Müller", "Frühlingsopfer", "Die sieben Todsünden", "Auf dem Gebirge hat man ein Geschrei gehört", "1980", "Bandoneon" und "Kontakthof".

Mit der der jährlichen Vergabe des ‘Goldenen Löwen’ für die darstellende Kunst knüpft die Biennale an bedeutende Traditionen an. Der Bereich Tanz wurde erst 1998 mit der Reform der Biennale in das hunderjährige Festival integriert. Der Stellenwert und das Ansehen des Tanzes werden damit symbolisch gestärkt. Im Festival hat sich die Sparte in der Zwischenzeit etabliert und ist ein international wichtiger Bestandteil der Biennale geworden.

Das Tanztheater Wuppertal wird vom 12. bis 15. Juli 2007 im Teatro La Fenice in Venedig mit das Stück "Água" zeigen. Zur Zeit probiert Pina Bausch in Wuppertal für ihr neues Stück, das am 18. Mai in Wuppertal urauffgeführt wird. Das Stück entsteht als Koproduktion mit den Goethe-Instituten in Indien. Dort hatte die Choreographin im November 2006 zusammen mit ihrer Compagnie und dem Bühnenbildner Peter Pabst Eindrücke gesammelt. Alle neun Vorstellungen sind zur Zeit ausverkauft. Restkarten gibt es noch an der Abendkasse.

Weitere Informationen unter:  www.pina-bausch.de