"Hülle und Fülle"

Galerie Janzen zeigt ab 1. November Lilli Hill und Herbert Mehler

von Martina Janzen
Einladung zur Ausstellungseröffnung 
 
Unter dem Titel "Hülle und Fülle"
zeigt die Galerie Janzen
vom 1. November bis zum 19. Dezember 2009
Arbeiten der Wuppertaler Malerin Lilli Hill
sowie Skulpturen des Bildhauers Herbert Mehler
 
 
Der nackte Leib steht Im Mittelpunkt der Bildwelten Lilli Hills. Lustvoll und freimütig präsentiert die Malerin in ihren meist großformatigen Gemälden den eigenen Körper und läßt den Betrachter an ihrem Spiel mit der Selbstinszenierung teilhaben. Stolz und selbstbestimmt, oft herausfordernd, mit feinem ironischen, gelegentlich auch melancholischen Unterton begegnet sie dem Publikum und

Lilli Hill - La petite mort
fordert es auf, sich ihrer selbstbezogenen Beschäftigung mit dem eigenen Körper zu stellen.
Formal orientiert an der Tradition der alten Meister schöpft Lilli Hill aus ihrem großen Wissen, zitiert in unaufdringlicher Weise kunsthistorische Vorbilder, deutet an und verarbeitet die Symbolik und Ikonographie der Klassik zu einer eigenen, gelegentlich schwer zu enträtselnden Bildsprache.
In altmeisterlicher Manier setzt Lilli Hill diese sinnliche Körperlichkeit in Szene, immer in einen dunklen, samtig schimmernden Farbraum. Mit äußerster Sorgfalt und kaum  wahrnehmbarem Pinselstrich trägt sie die Ölfarbe lasierend auf die Leinwand, modelliert mit feinsten, ineinander verschmelzenden Farbübergängen den Körper  und verleiht dem zarten Schimmer der Haut  Natürlichkeit und Plastizität.
Perfekt und makellos gemalt, stellt Lilli Hill auch das herrschende Körperideal in Frage. Sie zeigt in ihren Gemälden eine surreal anmutende Vision von der Vollkommenheit, ein Ideal von der lebendigen Schönheit.
 
Lilli Hill, 1976 in Abay/Zentral-Kasachstan geboren, kam 1993 nach Deutschland. An der Universität Wuppertal studierte sie Grafik, Kunstgeschichte und Philosophie sowie Malerei bei Prof. Jürgen Störr. Die Präsentation ihrer Gemälde auf der Internationalen Kunstmesse art Karlsruhe, der Tease art fair Cologne sowie in einer Sonderausstellung auf der Kölner Kunstmesse ART.FAIR 2008 brachten ihr viel Beachtung und große Anerkennung. Lilli Hill lebt und arbeitet in Wuppertal und Berlin.
 
Die Arbeiten des Bildhauers Herbert Mehler haben in den vergangenen Jahren bemerkenswerte

Herbert Mehler -  WV 725 1-07
Aufmerksamkeit erfahren. Seine bis zu 8 Meter hohen Skulpturen aus Corten-Stahl geben Anstöße zum Assoziieren: Sie erinnern an pflanzliche und florale Formen, lassen an Samenkapseln, Blütenstengel und Fruchtkörper denken. Herbert Mehler überträgt die in der Natur gesehenen Dinge konstruktiv in den Aufbau seiner Objekte, die Rippungen und Faltungen seiner Skulpturen scheinen die organischen Formen von Zellen und Organismen aufzunehmen.  
Dabei sind Herbert Mehlers Skulpturen komplexe geometrische Gebilde, sie sind symmetrisch aufgebaut auf den Grundformen Säule, Zylinder und Tonne. Der Bildhauer faltet und falzt den Stahl wie den Balg eines Akkordeons, wie das Papier für einen Lampion oder den Stoff für ein Plissée und baut tropfen-, ei-, kugel-, kreisel- und sternförmige Gebilde. Seine Figuren drehen sich, wie eine Spindel um ihren Kern, um die eigene Achse. Durch gegenläufige Biegungen und Rundungen innerhalb der festen Form sorgt der Bildhauer für rhythmische Bewegungen und schafft dynamische Gefüge voller Vitalität und Kraft. Das spröde Material Stahl verliert so seine Härte und weckt im Betrachter das Verlangen, die Objekte zu berühren und auch haptisch zu begreifen.
Herbert Mehler findet für das Mysterium des Lebens in seiner Vielfalt, seiner Explosivität, seinem Drang nach Entfaltung und Wachstum eine ganz eigene Formensprache. Seine Skulpturen sind optisch erfahrbare Lebensenergie. 
 
Herbert Mehler gehört zu den namhaftesten Bildhauern der Gegenwart. Geboren 1949 in Steinau/Fulda, absolvierte er sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Seit vielen Jahren ist er mit seinen Arbeiten sehr erfolgreich bei internationalen Ausstellungen und auf Kunstmessen vertreten, sie sind inzwischen fester Bestandteil renommierter Kunstsammlungen. Im öffentlichen Raum sorgen seine Skulpturen immer wieder für große Aufmerksamkeit und Anerkennung. Herbert Mehler lebt und arbeitet in Riedenheim bei Würzburg und in Berlin.
 
Vernissage: Sonntag, 1. November 2009, von 17 - 20 Uhr in Anwesenheit der Künstler.       
Ausstellungsdauer: bis 19. Dezember 2009
  
JANZEN Galerie
Kolkmannhaus | Innenhof | 1. Etage
Hofaue 55
Tel. 0202-61275850
mobil: 0175.4104877
42103 Wuppertal

Öffnungszeiten der Galerie:
Mi – Fr  14 – 19 Uhr
Sa        12 – 16 Uhr und gerne nach Vereinbarung.
Weitere Informationen: www.janzen-galerie.de 

Redaktion: Frank Becker