Aktuelles aus der Kultur NRW - heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen



Landesmuseum Bonn präsentiert "Schöne Madonnen am Rhein"
 
Statuen aus New York, Madrid, Zürich und ganz Deutschland
 
Bonn - Die schönsten Madonnenstatuen und -Bilder aus aller Welt sind ab dem 26. November im Landesmuseum Bonn zu sehen. Nach Angaben des Museums vom Montag stand um das Jahr 1400 herum das "Marienbild" im Mittelpunkt der europäischen Kunst. "Mit großer Leidenschaft bemühten sich die Künstler für die Gottesmutter und ihr Kind um ein neues Schönheitsideal", so ein Sprecher des Museums weiter. Dabei habe es sich um ein Ideal gehandelt, "in dem Irdisches und Überirdisches miteinander verschmolzen, um Einzigartigkeit und Auserwähltheit zu veranschaulichen." Inspiriert von der neuen westlichen und böhmischen Hofkunst hätten die Bildhauer am Rhein Statuen von "starker Dynamik und sinnlichem Reiz" geschaffen, hieß es in der Ankündigung der bis zum 25. April nächsten Jahres laufenden Ausstellung. 
 
"Schon damals sollten diese außergewöhnlichen "Starschnitte" vom Alltagsleid der Menschen
ablenken," so die Ausstellungsmacher. In einer von Epidemien, Kriegen und Hungersnöten geplagten Zeit habe das neue Madonnen-Bild "fantastische Fluchtwege in ein Reich paradiesischer Schönheit" eröffnet. Die Schau wird nach Angaben des Museums die Kerngruppe der rheinischen Marienstatuen in einzigartiger Dichte und Qualität präsentieren. Leihgaben aus den großen Museen des In- und Auslandes – darunter das Metropolitan Museum New York, die Sammlung Thyssen-Bornemisza in Madrid oder das Schweizerische Landesmuseum Zürich - werden ergänzt durch eine ganze Reihe von Neuentdeckungen aus Kirchen und Klöstern von Würzburg bis Köln. Die mehr als 60 Kunstwerke zeigen, wie sich die damaligen politischen, ökonomischen und kulturellen Strukturen des Rheinlandes auch in Madonnendarstellungen widerspiegeln.
 
Das Museum ist dienstags, donnerstags, freitags, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr sowie mittwochs von 10 bis 21 Uhr geöffnet.
Internet: www.rlmb.lvr.de
 
 
Der Goldglastisch von Caesarea Maritima jetzt in Köln
 
Weltweit einmaliges Objekt aus Israel im Römisch-Germanischen Museum
 
Köln - Die israelische Antikenverwaltung und das National Treasures Department des Staates
Israel ermöglichen dem Römisch-Germanischen Museum zur vorübergehenden Ergänzung seiner weltberühmten Glassammlung die Ausstellung eines einzigartigen spätrömischen Tisches aus Goldglasmosaik. Das einmalige Objekt haben Archäologen erst vor vier Jahren bei Ausgrabungen in einer herrschaftlichen Villa am Rand der Stadt Caesarea Maritima - zwischen dem heutigen Tel Aviv und Haifa gelegen - gefunden. Weder von archäologischen Ausgrabungen noch in bestehenden Sammlungen sind bisher ähnliche Arbeiten bekannt, teilte ein Sprecher des Museums am Montag mit.
 
Platten aus türkisfarbenem opakem Glas und solche aus Goldglas bilden den Rahmen des Tisches. Im Mittelfeld ordnen sich Quadrate, Dreiecke und schmale Rechtecke aus Glas zu einem geometrischen Muster. Die relief-verzierten, quadratischen Goldglasplatten zeigen Rosetten und Kreuze. Das Römisch-Germanische Museum stellt das erst vor kurzem restaurierte Objekt vom kommenden Freitag an bis zum 15. Februar nächsten Jahres aus. Caesarea Maritima hatte Herodes der Große gegründet, der uns vor allem aus der Weihnachtsgeschichte des Neuen Testaments bekannt ist. Mit massivem finanziellem Aufwand ließ Herodes eine Stadt nach dem Vorbild Roms entstehen, mit Theater, Rennbahn, Thermen, Palästen und Tempeln. Nach dem Tod des Herrschers wurde Caesarea Sitz der römischen Repräsentanten, zu denen auch Pontius Pilatus gehörte.
 
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und jeden ersten Donnerstag im Monat von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker