Prof. Guido Jendritzko gestorben

Ein Nachruf der Universität Wuppertal

von Michael Kroemer

Foto © Frank Becker
Prof. Guido Jendritzko gestorben
 
Prof. Guido Jendritzko, seit 1964 Dozent an der früheren Werkkunstschule Wuppertal und bis 1990 Professor für Freie Plastik an der Bergischen Universität, ist im Alter von 84 Jahren gestorben.

Prof. Jendritzko hat den Aufbau des Fachbereichs Design – Kunst- und Musikpädagogik – Druck der Universität Wuppertal als Gründungsmitglied
mitgeprägt und war 1976 bis 1977 Dekan des Fachbereichs.
 
Jendritzko galt seit den 1950er Jahren als wichtiger Vertreter der abstrakten Kunst, deren Prinzipien er als Bildhauer, Maler, Grafiker und Fotograf mitprägte. „An der Bergischen Universität und zuvor an ihrer Vorgängereinrichtung Werkkunstschule Wuppertal hat Prof. Jendritzko aus der abstrakten Kunst und ihren geistigen und materialen Wurzeln heraus zwei Jahrzehnte lang medienübergreifend nachhaltige Impulse für die Entwicklung eines qualitätsvoll entwickelten Designs gesetzt“, heißt es in einem Nachruf von Prof. Dr. Ulrich Heinen, Dekan des Fachbereichs Design und Kunst.
Nach Besuch der Meisterschule für das Kunsthandwerk in Berlin-Charlottenburg 1948-1950 studierte Guido Jendritzko als Meisterschüler von 1950 bis 1956 an der Hochschule für Bildende Künste Berlin, wo er bei Hans Uhlmann und Karl Hartung studierte. Schon früh wurde Jendritzkos Werk, das er zunächst als freier Künstler in Berlin schuf, in Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland und durch Kunstpreise gewürdigt. So erhielt er 1956 den Kritikerpreis des Verbands der deutschen Kritiker e.V. in der Sparte Bildende Kunst; 1957 wurde er Stipendiat des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft; 1959 war er Teilnehmer der Documenta II in Kassel in der Abteilung Plastik; 1960 bekam Jendritzko den Villa-Romana-Preis, der als renommiertester Kunstpreis Deutschlands gilt und seit 1905vergeben wird.
1962 wurde Guido Jendritzko Mitarbeiter am Lehrstuhl für Plastisches Gestalten der TU
Berlin, 1964 Nachfolger von Kurt Schwippert als Dozent für das Lehrgebiet „Freie Plastik“ an der Werkkunstschule Wuppertal. Bis zu seinem Ruhestand 1990 war Jendritzko Professor der Bergischen Universität. Ab 1971 hatte sich Jendritzko verstärkt der Fotografie zugewandt.
 
Mit vielen seiner Werke ist er in Museen und öffentlichen Sammlungen vertreten. Auch in Wuppertal sind zahlreiche Skulpturen zu finden, so hat sich an der Universität ein Portal von 1966/67 erhalten, das Prof. Jendritzko für den Eingang zur damaligen Ingenieurschule an der Friedrich-Engels-Allee (heute Campus Haspel) geschaffen hat.
 
23. Oktober 2009