Padermann und die Selbstzweifel

von Erwin Grosche

Foto © Frank Becker

P
adermann wußte nicht mehr weiter. Er fühlte sich allein gelassen. Der Umbau der Volksbank nagte an seinen Nerven. „Manchmal verschwindet der Zauber. Geist und Gemüt sind unfähig sich täuschen zu lassen“, murmelte er. „Die Wirklichkeit ist ein Heimspiel. Manchmal macht sich Gewohnheit breit und Zauberhaftes wird vordergründig wie eine Speisekarte. Oft hilft ein Verzeihen, manchmal ein Hinknien um zugefallene Türen wieder zu öffnen.“ Padermann kroch einmal auf Knien bis nach Fersmold, bis es plötzlich wieder mit V geschrieben wurde und als Versmold auftauchte. V wie Verbeugen und V wie Verlieben. Die Sanftmut der Wolken schärfte seinen Blick. Padermann atmete auf. Gerade Supermänner müssen Selbstzweifel zulassen, damit sie sich in das Gemüt normaler Sterblicher einlinken können.


© Erwin Grosche