Verbraucherzentrale warnt vor dubiosen Spenden-Sammlern

Vorsicht beim Spenden oder bei Unterschriften

von Andreas Rehnolt

Foto © Günther Richter  / Pixelio
Verbraucherzentrale warnt
vor dubiosen Spenden-Sammlern
 
Verbraucher sollten sich über die Organisation informieren und sich auf keinen Fall
zur Spende drängen lassen oder vorschnell
Fördermitgliedschaften unterschreiben


Düsseldorf
- Vor dubiosen Spendensammlern hat am Montag die Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf gewarnt. Gerade jetzt in den Vorweihnachtswochen seien wieder zahlreiche Spendenorganisationen auf Straßen und an den Haustüren unterwegs, um für Notleidende in Krisengebieten oder für kulturelle Anliegen, für Aufgaben im Tier- als auch im Umweltschutz Gelder zu sammeln. "Wer wirklich helfen möchte, sollte seine guten Gaben aber nicht allzu leichtgläubig verteilen", warnten die Verbraucherschützer. In vielen Bundesländern dürfe inzwischen ohne Anmeldung und Genehmigung "auf Klingeltour" gegangen werden. Um die wahren Wohltäter von unseriösen Trittbrettfahrern der Mildtätigkeit zu unterscheiden, sollten die Verbraucher vor Abgabe einer Geldspende Informationen über die jeweilige Organisation einholen.
 
Zudem riet die Verbraucherzentrale dazu sich nie von den Spendensammlern unter Druck setzen zu lassen. "Spenden ist freiwillig! Wo mit Fotos von Folteropfern, hungernden Kindern oder gequälten Tieren Mitleid erregt werden soll, stecken möglicherweise nur gestellte Aufnahmen dahinter", so die Organisation weiter. Aufdringlichen und überwiegend auf die Gefühlsschiene zielenden Werbern sollte man am besten die kalte Schulter zeigen. Wer nicht genau weiß, ob es sich um seriöse Spendensammler handelt, sollte sich einen Überweisungsträger von der sammelnden Organisation zuschicken lassen und nicht direkt Geld in ein Behältnis werfen. Die meisten seriösen Unternehmen könnten zudem einen Geschäftsbericht vorweisen, der darüber informiert, wofür das Geld aus Spenden ausgegeben wurde.
 
Vorsicht ist nach Angaben der Verbraucherzentrale auch bei Spendensammlern im Internet angebracht. "Eine eigene Homepage ist kein Garant für die Seriosität einer Organisation", hieß es in der Mitteilung. Professionell gestaltete Internetseiten könnten zwar vordergründig einen vertrauenswürdigen Eindruck erwecken. Sicherer sei jedoch, hinter die Kulissen zu blicken und ergänzende Informationen anzufordern. Obacht auch bei Fördermitgliedschaften, rieten die Experten. Viele unseriöse Gruppen würden sofort feste Mitglieder werben, die sich dann in der Regel für einen längeren Zeitraum ohne Widerrufsmöglichkeit verpflichten würden.  Die Regelung wie bei anderen Haustürgeschäften, die Verpflichtung innerhalb von zwei Wochen widerrufen zu können, gelte bei solchen Fördermitgliedschaften meist nicht. Oft fließe auch nur ein kleiner Teil der Beträge in Hilfsprojekte, während der größere Teil der Spendengelder für Werbung und Verwaltung drauf gehe.
 
Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) in Berlin erteilt Auskünfte über eine Vielzahl an Hilfswerken und hat mit Hilfe eines Spenden-Siegels mehr als 250 überwiegend soziale Organisationen als förderungswürdig anerkannt. Trägt ein Spendenaufruf den Sternenkranz mit DZI-Siegel, kann man sicher sein, dass die Organisation eindeutig und sachlich wirbt, sparsam wirtschaftet und die Gelder nachprüfbar ausweist, so die Verbraucherzentrale.