Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Selten gespielte Oper "Der Golem" feiert Premiere in Bonn
 
Mit dem aufkommenden Nationalsozialismus verschwand das Werk von Eugen d'Albert von den Spielplänen
 
Bonn - An der Oper des Theaters Bonn hat am 24. Januar die selten gespielte Oper "Der Golem" von Eugen d'Albert Premiere. Vor 84 Jahren in Frankfurt/Main uraufgeführt, war der Oper nach Angaben des Theaters Bonn nur ein kurzer Erfolg beschieden. Mit dem aufkommenden Nationalsozialismus verschwand das Werk damals von den Spielplänen und wurde auch später nur sehr selten vorgestellt. Man wolle mit der Neuinszenierung auch "zur  Wiederentdeckung zu Unrecht vergessener Werke" beitragen, hieß es in der Ankündigung. In jüngerer Vergangenheit haben nach Angaben des Theaters nur Saarbrücken im Jahr 1983 und Bielefeld im Jahr 1997 Produktionen dieses Stücks vorgestellt. In Bonn kommt die Oper in der Regie von Andrea Schwalbach auf die Bühne. Die musikalische Leitung liegt bei Generalmusikdirektor Stefan Blunier.
 
Der Komponist d'Albert und sein damaliger Librettist Ferdinand Lion greifen in "Der Golem" die kabbalistische Erzählung aus dem alten jüdischen Prag auf, die vom Rabbi Loew berichtet, der aus Lehm ein übermenschlich großes und starkes Wesen formt und es mit Hilfe mystischer Kräfte zum Leben erweckt. Bald aber verweigert das Wesen, Golem genannt, dem Rabbi den Gehorsam und versetzt die Prager Juden in Angst und Schrecken. Die Geschichte vom Golem bot den Romantikern viel Nahrung für ähnlich gestaltete Motive und wurde schließlich in der klassischen Moderne von einer Vielzahl von Künstlern unterschiedlicher Gattungen wiederentdeckt – Gustav Meyrinks Roman und Paul Wegeners expressionistische Stummfilmtrilogie sind die auch heute noch bekanntesten Versionen. Nach der Premiere sind bis zum 9. Mai weitere sieben Vorstellungen geplant.
 
 
 
Unterwegs zu 100 mittelalterlichen Kunstschätzen
 
Essen - "Schönes NRW. 100 Schätze mittelalterlicher Kunst" lautet der Titel eines Buches, das jetzt im Essener Klartext-Verlag erschienen ist. Es eignet sich nach Angaben des Verlags vom Mittwoch sowohl als Reiseführer zu ausgewählten Kirchen und Museen, als auch als objektbezogene Einführung in die mittelalterliche Kunst. Zum kulturellen Erbe des Landes gehören etwa Rüstungen und Schmuckstücke, Minnekästchen und Prunkschwerter, prächtige Buchmalereien und kostbare Goldschmiedearbeiten, aufwendig bemalte Flügelaltäre sowie kunstvolle Skulpturen. Das 280 Seiten starke Buch macht Lust, auf Entdeckungsreisen zu gehen. Ein Besuch des Karlsschreins im Aachener Dom wird ebenso beschrieben wie die Reise zum Schatz des Essener Doms oder zum Kölner Museum Schnütgen. Das Buch kostet 12,50 Euro und ist im Buchhandel erhältlich.
 
Internet: www.klartext-verlag.de

Redaktion: Frank Becker