Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen



Ausstellung im Münsterland-Museum zeigt "Tütenkunst"
 
Auch Besucher können im Vorfeld der Schau kleine Brottüten künstlerisch gestalten
 
Lüdinghausen - "Poesie und Brötchentüte" lautet der Titel einer Ausstellung, die am 17. Januar im Münsterlandmuseum in Lüdinghausen im Kreis Coesfeld eröffnet wird. Zu sehen sind bis zum 5. April rund 60 Exponate des mit seiner "Tütenkunst" international bekannt gewordenen Malers und Graphikers "Thitz". Kunstfreunde in der Region wurden im Vorfeld der Schau ermuntert, 30 Zentimeter hohe Tüten aus Pergamentpapier zu bemalen oder zu beschriften. Diese Werke sollen dann zu einer raumgreifenden Installation zusammengefügt Bestandteil der Ausstellung werden, hieß es aus dem Museum. Um in der Schau gezeigt zu werden, müssen die Tüten der Bürgerinnen und Bürger bis zum Freitag beim Museum eingetroffen sein. 
 
Auf diese Weise will der gebürtige Frankfurter "Thitz" in einen intensiven künstlerischen Dialog mit seinem Publikum treten. Der Künstler arbeitet schon seit 1985 mit Tüten und hat in in zahlreichen nationalen und internationalen Museen Tütenprojekte realisiert, unter anderem auch in der Türkei, in Indien, Island, den USA und China. Das Münsterlandmuseum hatte im Vorfeld der Ausstellung insgesamt 1.000 Brötchentüten zur Verfügung gestellt. Auch diverse Schulklassen aus dem Münsterland bearbeiteten die Tüten im Kunstunterricht.
 
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 12.30 Uhr und von 13 bis 16.30 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zu Kunst aus privaten Sammlungen
 
Bonn - "Neugierig? - Kunst des 21. Jahrhunderts aus privaten Sammlungen" lautet der Titel einer Ausstellung, die ab dem 29. Januar in der Bonner Bundeskunsthalle zu sehen ist. Erstmals widme das Museum damit eine Schau dem Engagement privater Sammlerinnen und Sammler, erklärte eine Sprecherin der Bundeskunsthalle am Wochenende. Zu sehen sein werden insgesamt 145 Werke von 57 Künstlerinnen und Künstlern aus einer Generation, die im wesentlichen in den 1970er Jahren geboren wurde. Die Exponate kommen aus 15 privaten Sammlungen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz nach Bonn. Die bis zum 2. Mai laufende Schau will einen konzentrierten Einblick in die zentralen Fragestellungen der zeitgenössischen Kunst bieten und einen Ausblick auf die bildende Kunst der kommenden Jahre geben.
 
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Frage nach dem Verhältnis der Kunst zur aktuellen politischen, sozialen und privaten Realität, hieß es im Vorfeld weiter. Von der Zeichnung bis zur raumgreifenden Installation werde der Besucher die Facetten heutiger Kunstproduktion erleben, versprachen die Ausstellungsmacher. Zu sehen sind Werke etwa von Vito Acconci, Birgit Brenner, Jake und Dinos Chapman, Hanne Darboven, Marcel Dzama, Peter Fischli/David Weiss, Ceal Floyer, Hannah Höch, Kitty Kraus, Alicja Kwade, Daniel Lergon, Lucy McKenzie, Thomas Scheibitz, Tino Sehgal oder Katja Strunz.
 
Die Ausstellung ist dienstags und mittwochs von 10 bis 21 Uhr sowie donnerstags bis sonntags von 10 bis 19 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung über Anselm Grün in Neuss
 
Neuss - Im Foyer der Stadtbibliothek Neuss ist bis zum 6. Februar eine Ausstellung über Anselm Grün unter dem Motto "Lebenshilfe aus dem Kloster" zu sehen. Die Schau findet anläßlich des 65. Geburtstags des Benediktinerpaters am 14. Januar statt, teilte ein Sprecher der Stadt am Wochenende mit. Ausgestellt sind zahlreiche Bücher und CDs von und über einen der meistgelesenen spirituellen Autoren unserer Zeit. Auch die Stadtbibliothek selbst hat über 100 Titel von Grün, der unter anderem Träger des Bundesverdienstkreuzes ist, im Bestand.
 
 
Stadtmuseum Siegburg zeigt Bilder von Wang Qingsong
 
Der in Peking lebende Fotograf präsentiert seine Heimat ironisch und kitschig
 
Siegburg - Das Stadtmuseum in Siegburg zeigt ab dem 31. Januar zahlreiche Aufnahmen des in Peking lebenden Fotografen Wang Qingsong. Der 1966 geborene Qingsong wurde erstmals durch die Ausstellung "China!" im Kunstmuseum Bonn 1996 einem großen Publikum bekannt. Er gilt nach Angaben von Gundula Caspary vom Stadtmuseum als Enfant Terrible der zeitgenössischen chinesischen Fotografie. Die Ausstellung ist bis zum 14. März zu sehen. In seinen meist großformatigen Arbeiten verbindet der Künstler traditionelle Techniken der chinesischen Malerei mit einer deutlichen Protesthaltung gegenüber allem Offiziellen.
 
Seine künstlerische Handschrift hat Ähnlichkeiten mit dem Chinese Pop der achtziger Jahre, hieß es im Vorfeld der Ausstellung. In seine Werke integriert Qingsong häufig Warenzeichen mit typischen Pop-Art-Charakteristika und kommentiert auf diese Weise in zuweilen erheiternder und meist farbenfroher Weise seine sich rasant verändernde Umgebung. Seine Arbeiten – vergleichbar mit der Kitsch-Kunst aus westlichen Ländern – haben jedoch eine über das Optische hinausgehende politische Bedeutung, nicht zuletzt, weil sie in China entstanden sind, betonten die Kuratoren der Schau.
 
Qingsong ist sich des Angriffs auf seine Gesellschaft durch Materialismus, Konsumhaltung und Kommerz bewußt und macht sich in seinen fotografischen Inszenierungen über die entsprechende Lebenshaltung und deren zunehmende Bedeutung lustig, indem er in seinen Werken etwa aus dem Osten stammende Symbole mit denen des Westens verbindet. "Manchmal übernimmt der Fotokünstler in seinen Aufnahmen auch selbst eine Gastrolle als Hofnarr, der dem Betrachter die ungeschminkte Wahrheit sagt," hieß es in der Vorankündigung weiter.
 
Das Museum ist dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Jeden 1. Sonntag im Monat ist der Eintritt für alle Besucher frei.
Internet: www.siegburg.de

Redaktion: Frank Becker