Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Walter-Hasenclever-Literaturpreis für Ralf Rothmann
 
Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 31. Oktober in Aachen vergeben
 
Aachen/Berlin - Der diesjährige Walter-Hasenclever-Literaturpreis der Stadt Aachen geht an den in Berlin lebenden Schriftsteller Ralf Rothmann. Der alle zwei Jahre verliehene Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und soll am 31. Oktober in Aachen vergeben werden, teilte ein Sprecher der Stadt am Montag mit. Rothmann zählt zu den renommiertesten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart und ist vor allem als Erzähler hervorgetreten. Sein Werk umfaßt daneben auch Lyrik und Texte fürs Theater. Bisherige Preisträger waren unter anderem Peter Rühmkorf, George Tabori, Oskar Pastior, Christoph Hein und Herta Müller. Der Preis erinnert an den 1890 in Aachen geborenen Journalisten und Literaten, er am 21. Juni 1940 in einem südfranzösischen Internierungslager starb.
 
Rothmann wurde 1953 in Schleswig geboren und wuchs im Ruhrgebiet in der Nähe von Oberhausen auf. Nach der Schulausbildung und einer Maurerlehre übte er diverse Gelegenheitsjobs aus und arbeitete als Krankenpfleger, Koch, Drucker und Fahrer. Seit 1976 lebt er in Berlin, wo 1984 sein literarisches Debüt, der Gedichtband "Kratzer", erschien. Mit der 1986 erschienenen Erzählung "Auf Messers Schneide" verschob sich der Schwerpunkt seines Schreibens auf Prosa. 1991 erregte er mit seinem ersten Ruhrpott-Roman "Stier" große Aufmerksamkeit. Seither hat Rothmann ein halbes Dutzend Romane und zwei weitere Bände mit Erzählungen veröffentlicht.
 
Rothmann verfügt nach Überzeugung der Jury über die Gabe, "in spontanen Äußerungen seiner randständigen Figuren Einsichten in strukturelle Änderungen unserer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt aufblitzen zu lassen." Sein gesellschaftliche Prozesse durchdringender Blick sei von Erfahrung und Empathie gesättigt und sehe mehr als jede theoretisch angestrengte Analyse. Rothmanns Erzählhaltung wurzele im Humanen, und aus dieser Herkunft entspringe die Fähigkeit des Autors, "lebendige, schräge und absurde Dialoge zu schreiben, wie sie zu unserem Alltag gehören." Das Werk Rothmanns erscheint seit nahezu 25 Jahren im Suhrkamp-Verlag und wurde seit der Jahrtausendwende mit mehreren bedeutenden Literaturpreisen ausgezeichnet, darunter dem Hermann-Lenz-Preis 2001, dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis 2004, dem Heinrich-Böll-Preis 2005 und dem Max-Frisch-Preis 2006.
 
 
Deutscher Musikwettbewerb startet am 15. März in Bonn
 
Bonn - Der diesjährige Deutsche Musikwettbewerb findet vom 15. bis 27. März in Bonn statt. Nach Angaben des Deutschen Musikrates in Bonn werden sich die vielversprechendsten professionellen Nachwuchshoffnungen aus der ganzen Republik zur offiziellen Meisterschaft der Klassikstars von morgen treffen. Rund 200 Solisten und Ensembles aus sämtlichen Landesteilen haben sich laut Musikrat in insgesamt 13 Kategorien für den Wettbewerb angemeldet. Die Bandbreite reicht dabei von Orgel, Gesang und Schlaginstrumenten, über Blas-, Streich- und Zupfinstrumente, Klavierpartner, Duo Violine-Klavier, Duo Flöte-Klavier bis hin zum Bläserquintett, Klaviertrio und Ensembles für Neue Musik.
 
Bis zu vier Wettbewerbsdurchgänge sind von den Künstlerinnen und Künstlern auf dem Weg zum begehrten Preis des Deutschen Musikwettbewerbs zu absolvieren. Seit 35 Jahren steht der Wettbewerb für die kontinuierliche Förderung musikalischer Spitzentalente. Der erfolgreiche Abschluß bildet für die Preisträger und Stipendiaten gleichzeitig den Ausgangspunkt für attraktive und langfristig angelegte Förderprogramme des Deutschen Musikrates.
 
Im Internet: www.musikrat.de/dmw
 
 
Tag es offenen Denkmals zu Reisen, Handel und Verkehr
 
Bonn - Der diesjährige bundesweite Tag des offenen Denkmals am 12. September steht unter dem Motto "Kultur in Bewegegung - Reisen, Handel und Verkehr". Wie die Deutsche Stiftung Denkmalschutz am Montag in Bonn mitteilte, können sich Interessenten, die an diesem Tag historische Gebäude der Öffentlichkeit präsentieren möchten, ab sofort anmelden. Gezeigt werden können Bahnhöfe, Straßen, Kanäle, Kaufmannshäuser oder historische Verkehrsmittel, hieß es in der Mitteilung. Auch historische Orte der Migration und kulturellen Begegnung sollen im Mittelpunkt stehen. 2009 erlebten bundesweit rund 4,5 Millionen Besucher mehr als 7.500 offene Denkmäler.
Eine Anmeldung erfolgt entweder im Internet unter der Adresse "www.tag-des-offenen-denkmals.de" oder schriftlich bei der Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Koblenzer Strasse 75 in 53177 Bonn.
 
 
Ludwig Galerie zeigt Geschichte der Gartenkunst im Revier
 
Oberhausen - Unter dem Titel "Zwischen Kappes und Zypressen" zeigt die Ludwiggalerie Schloß Oberhausen ab dem 21. Februar eine Ausstellung zur Gartenkunst an Emscher und Ruhr. Wie eine Sprecherin des Museums mitteilte, beschäftigt sich die bis zum 24. Mai laufende Schau dabei mit barocken Gärten, englischen Landschaftsgärten, Gründerzeitanlagen und Gärten der Gegenwart. Größtes Exponat der Ausstellung ist der Kaisergarten direkt neben Schloß Oberhausen. Zur Schau gehören außerdem Gemälde und Skulpturen von Rang, historische Gartenmöbel und Pläne, sowie antiquarische Garten- und Pflanzenbücher. Im nahen Haus Ripshorst des Regionalverbandes Ruhr sind vom 12. März bis zum 24. Mai zudem historische Luftbilder von Gartenanlagen zu sehen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Informationen: www.ludwiggalerie.de
 
Redaktion: Frank Becker