Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt






Auf dem Jakobsweg durch die Klosterregion
 
Bad Driburg/Soest/Höxter/Dortmund - Jakobs-Pilger finden künftig auch in der Klosterregion Kulturland Kreis Höxter ihren Weg. Nach Angaben der Bad Driburger Touristik-Gesellschaft wird am 24. März der "Weg der Jakobspilger von Höxter nach Dortmund" offiziell in Soest eröffnet. Die insgesamt rund 200 Kilometer lange Strecke folgt in etwa dem Verlauf des historischen Hellwegs, einer bedeutenden mittelalterlichen Handelsstraße und führt vom ehemaligen Kloster Corvey an der Weser über Bad Driburg, Paderborn und Soest nach Dortmund. Von Osten kommende Pilger können über diesen Weg dann entlang des Rheins weiter bis ans Grab des Apostels Jakobus ziehen.
 
 
Nur in 40 bis 60 NRW-Gerichtssälen hängen noch Kreuze
 
Persönliche Erklärung der Präsidentin des Düsseldorfer Oberlandesgerichts zur Frage der Kreuze in Gerichtssälen
 
Düsseldorf - In der derzeit schlagzeilenträchtigen Diskussion um Kreuze in deutschen Gerichtssälen hat die Präsidentin des Oberlandesgerichts Düsseldorf, Anne-José Paulsen am Montag mitgeteilt, daß in Nordrhein-Westfalen nur noch in 40 bis 60 von insgesamt etwa  13.000 Gerichtssälen Kreuze hängen. "Bereits vor 40 Jahren sind alle Kreuze aus den Sitzungssälen der Verwaltungsgerichte und des Oberverwaltungsgerichts Nordrhein-Westfalen entfernt worden," erklärte Paulsen. Nach ihren Angaben hängen gerade auch im Rheinland in praktisch keinem Gerichtssaal Kreuze. "Sei es in der Domstadt Aachen, am Sitz des Erzbischofs von Köln, in der früheren Bundeshauptstadt Bonn oder im Oberlandesgericht Düsseldorf, ohne daß dies in den letzten Jahren von der Öffentlichkeit oder Politik beanstandet worden wäre," so die OLG-Präsidentin.
 
Die Bedeutung des Christentums für die abendländische Kultur und für die Werteordnung unserer Gesellschaft steht nach ihren Worten außer Frage. Deshalb sei auch das Grundgesetz im Bewußtsein der Verantwortung vor Gott und den Menschen erlassen worden. "Gleichwohl schreibt gerade dieses Grundgesetz vor, daß der Staat - insbesondere seine Gerichte – sich weltanschaulich neutral zu verhalten haben," so Paulsen weiter. Dies erkläre, weshalb sich weder in den Bundesgerichten, wie etwa dem Bundesverfassungsgericht oder dem Bundesgerichtshof, noch im Verfassungsgerichtshof für das Land Nordrhein-Westfalen in den Sitzungssälen Kreuze befinden.
 
Nach Angaben von Paulsen findet Mitte März ein schon seit längerem vereinbartes Gespräch mit dem Stadtdechanten Monsignore Rolf Steinhäuser und Superintendenten Ulrich Lilie statt, bei dem es darum gehe, "in gegenseitigem Respekt die jeweiligen Argumente zu erörtern und meinen Standpunkt zu erläutern." In wenigen Wochen findet der Umzug von Amts- und Landgericht Düsseldorf in neue Räume statt. In diesem Zusammenhang war mitgeteilt worden, dass in dem neuen Gerichtsgebäude keine Kreuze mehr in den Verhandlungssälen hängen werden.
 
 
Picasso Museum Münster zeigt Arbeiten von Joan Miro
 
Münster - Unter dem Titel "Die Farbe seiner Träume" präsentiert das Graphikmuseum Pablo Picasso in Münster ab dem 5. März Arbeiten des Künstlers Joan Miro. Die bis zum 6. Juni laufende Schau zeige über 100 Werke und mache die poetische Bildwelt Miró's deutlich, hieß es am Montag in einer Ankündigung des Museums. Ausgestellt wird nach Angaben der Kuratoren die  gesamte Bandbreite des reichen, künstlerischen Schaffens des spanischen Malers (1893-1983) mit Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen über Keramiken bis hin zu Grafiken. Auch ungewöhnliche Bildträger und Techniken wie eine Makimono, ein bemalter, von asiatischen Vorbildern inspirierter Seidenstoff und eine Tapisserie aus dem Jahre 1973 werden gezeigt.
 
Die Werkauswahl spannt einen Bogen von über 50 Schaffensjahren. Gemälde aus dem Frühwerk in Barcelona illustrieren die tastenden Versuche Mirós, die zeitgenössischen Avantgardeströmungen mit katalanischem Lokalkolorit zu verbinden. In seinen Jahren in Paris kam Miró in den frühen zwanziger Jahren in Kontakt zu den Surrealisten um André Breton, wodurch sein Werk einen grundlegenden Wandel erfuhr, hieß es in der Ankündigung der Ausstellung weiter. In dieser Zeit entwickelte sich langsam die für den Künstler dann typische Bildsprache, die von traumhaft-phantastsichen Gestalten bevölkert wird.
 
Mit geradezu überbordender Erfindungsgabe und Poesie schaffte Miró seinen eigenen Kosmos. Der Künstler lebte und arbeitete später auch in den USA und in Barcelona. Er bildete, in enger Berührung mit Max Ernst und von Paul Klee angeregt, einen stark abstrahierenden, oft an Kinderzeichnungen erinnernden Surrealismus aus.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.


Bücherbummel auf der Kö feiert 25. Geburtstag
 
Düsseldorf - Der Bücherbummel auf der Düsseldorfer Königsallee feiert in diesem Jahr seinen 25. Geburtstag. Nach Angaben der Veranstalter findet die Jubiläumsveranstaltung vom 10. bis 13. Juni statt. Rund 100 Stände und Kulturveranstaltungen werde es geben, hieß es in der Vorankündigung von "Deutschlands größter open-air-Buchhandlung". Neben dem üblichen Treiben an den Ständen von Buchhandlungen, Antiquariaten, Verlagen und Kultur-Institutionen steht in diesem Jahr das nostalgische Spiegelzelt "Moulin Rouge" im Zentrum der literarischen Aktivitäten rund um den Bücherbummel. Täglich ab 10 Uhr bietet das Spiegelzelt ein Programm bis spät in den Abend hinein. Höhepunkt im Spiegelzelt ist der 11. Juni, der – angelehnt an das diesjährige Buchmesse-Thema – ganz im Zeichen Argentiniens steht.
 
Nach der positiven Resonanz 2009 wird es im Jubiläumsjahr wieder ein Kinder-Lesezelt auf der Königsallee geben. Eine "SAMS"-Revue am "Sams"-Tag gehört ebenso zu den Programmpunkten, wie Bilderbuchlesungen mit Vorlesepaten, deutsch-türkische Lesungen und Puppentheater. Die Veranstaltungen im Kinder-Lesezelt sind kostenfrei. Das vollständige Programmheft erscheint Ende April.
 

Redaktion: Frank Becker