Weckdienst im Weltraum

Eine Begenung

von Erwin Grosche

Foto © Günter Havlena / www.pixelio.de
Weckdienst im Weltraum

Auf dem fremden Planeten scheint Leben zu existieren. Etwas liegt in einem sonderbaren Gestell und gibt Töne von sich. Es hat sich unter eine weiche Decke zurückgezogen und scheint mein Auftauchen nicht zu bemerken. Ich sage: „Hallo Fremder, du mußt aufstehen. Du mußt in die Schule.“ Plötzlich, jemand bewegt sich und schaut unter der Decke hervor. Die Augen sind aufgerissen, der Blick sonderbar. Nach mehrmaligem Schütteln höre ich endlich Stimmen. Das Wesen spricht unsere Sprache. Es sagt etwas wie: „Laß mich schlafen. Ich bin müde.“ Das klingt interessant. Nach dem Wegziehen der Decke sehe ich das Wesen ganz deutlich. Es sieht aus wie ich, ist aber sehr wütend. Es kann ganz laut schreien: „Laß mich schlafen, Du Marsbewohner.“ Hurra, es ist intelligent. Es versucht meine Herkunft einzuordnen. Ich habe einen Trick. Ich beuge mich zu dem Wesen herunter und kitzele es. Was soll ich sagen. Es kann lachen, auch wenn es nicht lachen will. Wie ähnlich wir uns sind. Endlich, es zeigt deutliche Lebenszeichen. Es läuft hinter mir her und wirft sein Kissen nach mir. Was für ein sonderbares Wesen. Was für ein lustiger Planet. Ich werde das Wesen im Auge behalten und erstmal mit einem Nutella-Brötchen in die Küche locken.


© Erwin Grosche