Der Westsee

von Po Chü-i

Foto © Frank Becker

Der Westsee ist zur Frühlingzeit wie ein Gemälde schön.
Das Labyrinth der Gipfel schließt des Wassers Spiegel ein.
In tausend Schichten von Eisvogelgrün die Kiefern auf der Berge Flächen.
Der Mond betupft mit einer Perle hell das Herz der Wellen.
 
Wie Fadenenden eines jadegrünen Teppichs sprießt der frühe Reis,
Wie eines Frauenrockes Gürtelband aus grüner Gaze ziehn sich Binsen hin.
Ich werde niemals mich von Hangchou trennen können.
Die Hälfte dessen, was mich hält, ist eben dieser See.
 
Po Chü-i (772-846)