Klassische Musik und Oper liegen den Deutschen am Herzen

Eine Mehrheit der Bundesbürger will das musikalische Erbe für kommende Generationen gewahrt wissen

von Andreas Rehnolt
Klassische Musik und Oper
liegen den Deutschen am Herzen
 
Laut Umfrage der Bertelsmann-Stiftung will eine große
Mehrheit der Bundesbürger das musikalische Erbe
für kommende Generationen gewahrt wissen
 

Gütersloh
- Klassische Musik und Oper genießen als kulturelles Erbe der Nation ei­nen sehr hohen Stellenwert bei den Menschen in Deutschland. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage der Bertelsmann-Stiftung in Gütersloh hervor. Danach wollen fast 90 Prozent der Deutschen dieses musikalische Erbe für die kommenden Generationen gewahrt wissen. Dabei kommt nach Ansicht der Bevölkerung dem Musikunterricht in Kindergärten und Schulen eine besondere Bedeutung zu. 96 Prozent halten den Musikunterricht für wichtig oder sehr wichtig.
 
Dieser Ansicht ist laut Umfrage auch eine Mehrheit junger Menschen im Alter von 14 bis 29 Jah­ren, die dem musikalischen Erbe allerdings insgesamt skeptischer gegenüber stehen. Fast jeder vierte von ihnen hält es für unwichtig. Als Gründe für die Wichtigkeit des Musikunterrichts nennt die Bevölkerung vor allem die Vermittlung einer umfassenden, auch kulturellen Bildung (91 Prozent) und die Förderung der emotionalen und geistigen Fähigkeiten der Kinder (ebenfalls 91 Prozent). „Gerade das gemeinsame Musizieren und Singen fördert Kreativität und Toleranz und stärkt darü­ber hinaus auch das Gemeinschaftsgefühl“, so die Stiftung weiter.
 
Aus Sicht von fast 90 Prozent der Befragten ist das Erlernen eines Musikinstrumentes eine weitere Möglichkeit, Kinder und Jugendliche an Klassik und Oper heranzuführen. Fast jeder Zweite gibt zudem an, selbst ein Instrument erlernt zu haben. Für nahezu ebenso geeignet wie das eigene Musizieren halten die Befragten fördernde Einrichtungen, wie zum Beispiel Kinder-Opern (81 Pro­zent), die den jungen Menschen Oper und Klassik mit gezielten Angeboten nahebringen. Auch unter den Jüngeren findet sich hierfür eine Mehrheit. Eine wichtige Rolle zur Bewahrung des musi­kalischen Erbes spielen auch der Besuch von klassischen Konzerten (72 Prozent) sowie die Nut­zung neuer Medien (69 Prozent).
 
Laut Umfrage hört immerhin rund jeder Vierte unter 30 Jahren zumindest einmal in der Woche klassische Musik – sei es im Radio, im Fernsehen oder auf CD, bei Aufführungen, in Konzerten, an öffentlichen Orten oder bei privaten Gelegenheiten. In der Altersgruppe ab 60 Jahren gibt das so­gar knapp die Hälfte aller Befragten (48 Prozent) an. Dabei ist Wolfgang Amadeus Mozart der be­kannteste unter den Komponisten. Ihn nennt jeder Zweite, dicht gefolgt von Ludwig van Beethoven (36 Prozent) und Johann Sebastian Bach (23 Prozent). Nur die älteren Befragten kennen auch Komponisten wie Richard Wagner, Giuseppe Verdi und Peter Tschaikowski.