Die Tänzerin und Choreographin Pina Bausch wird mit dem Kyoto-Preis 2007 ausgezeichnet

Pina Bausch erhält den Preis für ihr Lebenswerk.

von Frank Becker

Pina Bausch (links) Foto © Jan Minarik

Die Tänzerin und Choreographin Pina Bausch wird mit dem Kyoto-Preis 2007 ausgezeichnet


 Pina Bausch erhält den Preis für ihr Lebenswerk.




Höchste Ehrung


Neben dem Nobelpreis ist dieser Preis eine der höchsten Ehrungen für Verdienste in Wissenschaft und Kultur. Der mit 50 Millionen Yen (knapp 400.000 Euro) dotierte Preis wird seit 1985 vergeben. Stifter ist Dr. Kazuo Inamori, der Gründer des japanischen Technologie-Konzerns Kyocera. Die von Dr. Inamori gegründete und nach ihm benannte Stiftung vergibt den Ehrenpreis alljährlich in den Kategorien Hochtechnologie, Grundlagenforschung sowie Kunst und Philosophie.

Die Auszeichnung würdigt das Lebenswerk von Einzelpersonen oder Personengruppen, die sich mit herausragenden Leistungen in ihren Disziplinen verdient gemacht haben. Die deutsche Tänzerin und Choreographin Pina Bausch erhält den Preis in der Kategorie Kunst und Philosophie für ihre umwälzende Arbeit als Choreographin und Theaterkünstlerin. Der Nominierung der Preisträger jeweils im Juni folgt die Preisverleihung am 10. November in Kyoto.

Grenzen aufgelöst

In seiner Begründung der Verleihung des Preises an Pina Bausch sagt das Komitee: "Pina Bausch ist eine weltberühmte Choreografin, die die Barriere zwischen Tanz und Theater niedergerissen und der Theaterkunst eine neue Richtung gewiesen hat. Durch die Anwendung eines ursprünglichen choreographischen Ansatzes, der sich mit den grundlegendsten Motiven für das menschliche Handeln befasst, hat sie eine kreative Ausdrucksweise erschaffen, welche die Sensibilität sowohl der Tänzer als auch der Zuschauer anregt. Gleichzeitig hat sie die Grenzen zwischen Tanz und Theater aufgelöst und der Theaterkunst eine neue Richtung gewiesen."

In bester Gesellschaft

Mit dem Kyoto-Preis werden in diesem Jahr zum 23. Mal Persönlichkeiten geehrt, die sich um die Weiterentwicklung der Wissenschaften und Künste verdient gemacht haben. Unter anderem wurden der Komponist John Cage, der Philosoph Karl Raimund Popper, der Theaterregisseur Peter Brook, der Filmregisseur Akira Kurosawa, der Philosoph Jürgen Habermas, der Dirigent Nikolaus Harnoncourt, der Tänzer Maurice Béjart, die Künstler Roy Lichtenstein und Nam June Paik sowie die Primatenforscherin Jane Goodall mit dem Preis ausgezeichnet.

Redaktion: Frank Becker