Chinesische Malerei vom 13. bis zum 19. Jahrhundert

"Der perfekte Pinsel" im Museum für Ostasiatische Kunst

von Andreas Rehnolt/Bec.

Foto © Frank Becker
"Der perfekte Pinsel"
im Museum für Ostasiatische Kunst
 
Ausstellung zur Chinesischen Malerei
vom 13. bis zum 19. Jahrhundert
 
Köln - "Der perfekte Pinsel" lautet der Titel einer Ausstellung im Museum für Ostasiatische Kunst in Köln, die ab dem 15. Oktober chinesische Malerei vom 13. bis zum 19. Jahrhundert präsentiert. Wie eine Sprecherin des Museums mitteilte, werden insgesamt 30 aufwendig restaurierte Kunstwerke aller Gattungen professioneller Malerei in China zu sehen sein. Die Bandbreite reicht von Landschafts- und Figurenmalerei, über Blumen- und Vogelmalerei bis hin zur Porträtmalerei, hieß es in der Ankündigung der bis zum 20. Februar nächsten Jahres geplanten Schau.
 
Ein Großteil der Exponate stammt aus dem durch die Museumsgründer Adolf und Frieda Fischer eingebrachten Altbestand des Hauses. Nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten im Shanghai Museum können die Schätze nun erstmalig der Öffentlichkeit gezeigt werden. Die professionellen Maler arbeiteten im Auftrag des Kaiserhofs in den Werkstätten der kaiserlichen Akademie, oder sie unterhielten in den urbanen Zentren Malateliers, in denen sie Auftragsarbeiten für reiche Kaufleute und wohlhabende Mäzene ausführten.
 

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Im Unterschied zu den Gelehrten und Beamten, die Malerei und Schreibkunst als Teil ihrer kaiserlichen Anstellung spielerisch und amateurhaft betrieben, legten die Berufskünstler höchsten Wert auf technische Perfektion. Diese äußert sich auch in der bravourösen Beherrschung der

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Pinseltechniken, im atmosphärischen Einsatz der Farbe und schließlich in gefälligen Sujets. Bevorzugt wurden gekonnt inszenierte Figurenszenen mit Anspielungen auf klassische Themen und idealisierende Sujets, die das konfuzianische Wertesystem untermauerten und die herrschende Dynastie bestätigten. Beliebt waren außerdem die naturnahe Wiedergabe symbolträchtiger Blumen und Vögel und dekorative, paradiesisch anmutende Landschaften.
 
Nach dem Untergang der Song-Dynastie (960-1279) fand die Tradition der kaiserlichen Malakademie am Hof der Mongolenherrscher keine Fortsetzung. Die Techniken der akademischen Malerei wurden jedoch in den professionellen Malateliers überliefert, was in der Ming-Dynastie (1368-1644) zur Herausbildung der Zhe-Schulmalerei führte. Gleichzeitig lebte die höfische Akademiemalerei unter den Ming-Kaisern und den Herrschern der mandschurischen Qing-Dynastie (1644-1911) wieder auf.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Jeden ersten Donnerstag im Monat von 11 bis 22 Uhr.
Internet: www.museenkoeln.info

Redaktion: Frank Becker