Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Kunstmäzenin Irene Ludwig in Köln gestorben
 
Die Stadt trauert um die 83 Jahre alte Ehrenbürgerin
 
Köln - Die international bekannte Kunstmäzenin und Kölner Ehrenbürgerin Irene Ludwig ist am Sonntag im Alter von 83 Jahren in Köln gestorben. "Mit dem Tod von Irene Ludwig verlieren Köln und die internationale Kunstwelt eine einzigartige Persönlichkeit der Kunstförderung und des bürgerschaftlichen Engagements," so Oberbürgermeister Jürgen Roters in einer ersten Würdigung am Sonntagabend. 
Das Museum Ludwig und die großen Schenkungen bildeten die Grundlage für die Spitzenstellung Kölns in der internationalen Museumslandschaft der modernen Künste, so Roters weiter. Das Wirken von Irene Ludwig habe "nachhaltig das kulturelle Leben unserer Stadt mitgeprägt." Peter und Irene Ludwig unterzeichneten beide am 5. Februar 1976 den Schenkungsvertrag mit der Stadt Köln zur Gründung des Museums Ludwig.
 
Der Vertrag beinhaltete, daß das Ehepaar 350 Werke moderner Kunst stiftete und die Stadt Köln im Gegenzug ein eigenes „Museum Ludwig“ für die nach 1900 entstandenen Exponate schaffen sollte. Durch die Schenkung Ludwigs gelangten 1976 Arbeiten der Russischen Avantgarde aus der Zeit zwischen 1905 und 1935 in einzigartiger Qualität und Quantität ins neu gegründete Museum.
Hinzu kam die außerhalb der USA umfassendste Sammlung amerikanischer Pop Art mit Gemälden und Objekten von Lichtenstein, Rosenquist, Warhol und Wesselmann. 1994 übereigenen Peter und Irene Ludwig der Stadt Köln weitere 90 Werke aus ihrem Picasso-Besitz. Im Oktober 2001 übergab Irene Ludwig 774 weitere Arbeiten Picassos an die Stadt Köln. Damit verfügt das Museum Ludwig nach Barcelona und Paris über die drittgrößte Picasso-Sammlung weltweit. Die Stadt Köln wird die Stiftung Ludwig bei der Vorbereitung der Trauerfeierlichkeiten für Irene Ludwig unterstützen. Zu einem späteren Zeitpunkt wird die Stadt zu einer eigenen Gedenkveranstaltung laden.
 
 
Dreitägiges "Zaubertheater-Festival" in Mülheim/Ruhr
 
Mülheim/Ruhr - Vom 10. bis zum 12. Dezember findet im Theater an der Ruhr in Mülheim/Ruhr ein "Zaubertheater-Festival" statt. "Die Stunde der Täuschung ist die Stunde der Wahrheit", hieß es am Wochenende in einer Ankündigung. Das Festival wolle zeigen, daß Zauberkunst weit mehr ist, als die Aneinanderreihung von Tricks, so die Veranstalter. "Absurder Nonsens und Wahrnehmungspsychologie, surreales Spektakel und Wissenschaft, beißende Ironie und Philosophie, aberwitziges Chaos und Geschichte sowie skurrile Gestalten und Würdenträger", all das erwarte die Besucher der dreitägigen Veranstaltung.
 
Nach Angaben des Theaters soll die Täuschung im Kopf des Zuschauers zur unglaublichen Wahrheit werden. "So ist der eigentliche Zauberer der Zuschauer selbst, der die Wunder wahr werden läßt", hieß es in der Ankündigung weiter. Am letzten Tag des Festivals wird zudem der Johann Nepomuk Hofzinser-Gedächtnispreis an einen Zauberkünstler verliehen, der sich um seine Kunst besonders verdient gemacht hat. Der Wiener Hofzinser war nach Darstellung des Theaters einer der berühmtesten Zauberkünstler des 19. Jahrhunderts und gilt als der größte Kartenkünstler seiner Zeit. 
 
 
 
Jüdisches Filmfestival startet am 11. Dezember in Düsseldorf
 
Düsseldorf - In der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf findet vom 11. bis zum 16. Dezember das Internationale Filmfestival "Jüdische Welten" statt. Die Veranstalter zeigen im Kino Black Box des Filmmuseums aktuelle Filme mit jüdischen Inhalten, die sowohl thematisch als auch geografisch eine breite Palette jüdischer Schicksale, Traditionen und Geschichten umfassen, hieß es in einer Ankündigung. Auch aus Israel sind wieder einige Filme im Programm vertreten.
 
Alle Filme laufen im Original und sind deutsch untertitelt oder werden Deutsch eingesprochen. Auf dem Programm des Festivals steht unter anderem der israelische Film "Just like Home", der die Schicksale von Kindern in einem jüdischen Waisenhaus in Moskau erzählt. Außerdem wird der Film "Jaffa" gezeigt, der von der Geschichte einer Liebe zwischen der Jüdin Mali und dem arabischen Israeli Toufik handelt. Außerdem steht der Film "Black Bus" auf dem Programm, der die Geschichte zweier Aussteigerinnen aus orthodoxen Kreisen in Jerusalem erzählt.
 
 
Langenfeld zeigt "Reise durch die Kulturgeschichte des Hutes"
 
Langenfeld - "Hut ab! Reise durch die Kulturgeschichte des Hutes" lautet der Titel einer Ausstellung, die ab dem 4. Dezember im Kulturellen Forum in Langenfeld zu sehen ist. Dabei geht es nach Angaben des Museums vom Donnerstag auch um das traditionsreiche Handwerk der Hutmacher sowie um die Putzmacherkunst. Gezeigt werden Hüte und Objekte aus unterschiedlichen Epochen, die das Hutmuseum Bad Homburg sowie das Industriemuseum Oberhausen für die bis zum 6. Februar nächsten Jahres laufende Schau zur Verfügung gestellt haben.
 
Zu sehen ist weiterhin eine Hutmacherwerkstatt aus den 1950'er Jahren mit Werkzeugen und Geräten zum Formen, Vermessen und Gestalten von Kopfbedeckungen. Auch die feine Kunst des "Garnierens" von Hüten, also des Schmückens und Verzierens mit Federn, Stoffblumen, Tüllbändern und edlen Stoffen, wird thematisiert. Daß Kopfbedeckungen auch heut noch faszinieren, beweisen Kreationen zeitgenössischer Modistinnen. So sind unter anderem das Hutatelier Schobhofen-Frey aus Langenfeld sowie die Hutmanufaktur Ulrike Strelow in Essen mit zahlreichen Exponaten vertreten.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags bei freiem Eintritt von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker