Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Kunstmuseum Bonn präsentiert Dix, George Grosz und die Neue Sachlichkeit
 
Bonn - Unter dem Titel "Gefühl ist Privatsache" zeigt das Kunstmuseum Bonn ab dem 16. Februar Werke von Otto Dix, George Grosz und anderen Kunst-Vertretern der Neuen Sachlichkeit. In der Zeit der Weimarer Republik gehörten Verismus und Neue Sachlichkeit zu den prägenden Erscheinungen der Kunst in Deutschland, hieß es in einer Vorankündigung der bis zum 15. Mai laufenden Schau. Zu sehen sind rund 130 Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafiken aus dem Bestand des Berliner

Christian Schad, Halbakt 1929 (Det.) - Von der Heydt-Museum Wuppertal
Foto © Frank Becker
Kupferstichkabinetts sowie als Leihgaben 35 Gemälde.
Auf die Erfahrung des Ersten Weltkriegs und auf die Krise der Gesellschaft antworteten die Künstler der Neuen Sachlichkeit nicht mehr mit der expressionistischen Utopie des Neuen Menschen, einer Ekstase des Subjekts und seiner Emotionen. Vielmehr richteten sie einen abgekühlten, detailgenauen Blick auf die Wirklichkeit zwischen sozialer Misere und der Banalität des Alltags. Nüchtern, unsentimental und scharf erfaßten sie Figuren und Dinge von ihrer Kontur her, um ihnen wieder Halt und Festigkeit zu geben und eine unüberschaubar gewordene Welt ins Überschaubare zu stabilisieren.

Das Museum ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie mittwochs von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Langen Foundation zeigt Japanische Naturdarstellungen
 
Neuss - Die Ausstellung "Japanische Naturdarstellungen" in der Langen Foundation Neuss zeigt ab dem 14. Februar Exponate aus der Sammlung Viktor und Marianne Lange. Zu sehen sind Werke aus der Tradition der monochromen Tuschmalerei - in Japan auch "suiboku-ga" genannt -, die im Zuge der Übernahme des Zen-Buddhismus in Japan eingeführt wurde, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 8. Mai laufenden Schau. Maxime des Zen-Buddhismus war, mit minimalem Mitteleinsatz eine maximale Wirkung zu erzielen. Entsprechend wurde nur das Wesentliche, der erste und der letzte Pinselstrich eines Prozesses auf Papier oder Seide dargestellt. Geschaffen wurden die "suiboku-ga" von Zen-Mönchen. Das Malen diente ihnen zur Meditation oder galt dem Künstler als Ausdruck von Wahrheit. Auch wurde es als Übung der Disziplin und als Vorgang zur Erleuchtung angesehen. Im frühen 15. Jahrhundert entwickelte sich die monochrome Tuschmalerei zur mehrfarbigen und figurativeren Malerei weiter, hieß es im Vorfeld der Ausstellung. Die Kunst der Landschaftsmalerei war geboren.
 
Ab dieser Zeit wurden Künstler beauftragt, den perfekten Geisteszustand und die perfekte Umgebung - fernab von den weltlichen Pflichten und geschäftigen Städten gelegen - in Bildern festzuhalten. Motive waren meist ruhige, friedvolle und paradiesische Umgebungen, die zwischen Bäumen und Flüssen lagen. Der chinesischen Überzeugung folgend, daß der Mensch nur einen unendlich kleinen Platz im weiten Kosmos einnimmt, gaben sie menschlichen Figuren in ihren Landschaften nur eine untergeordnete Rolle, oder sie wurden von der Darstellung ganz ausgeschlossen.
Aufgegriffen wurde diese Malerei von der Muromachi-Periode (1333-1573) mit ihren führenden Tuschmalern Josetsu (tätig um 1415), Shûbun (1414-1463) und Sesshû (1420-1506) und dominierte ebenfalls die Nanga-Schule während der Edo-Zeit (1615-1868). Die Ausstellung in der Langen Foundation kombiniert die japanischen Rollbilder mit Kunstgegenständen und Plastiken aus der Sammlung von Viktor und Marianne Langen, die bisher noch nicht öffentlich präsentiert wurden. Ausgestellt sind unter anderem kunstvoll gearbeitete Vasen, Geschirre und Schmuckkästchen mit Gold- und Silberlack sowie Perlmuttverzierungen, die das Thema der japanischen Landschaftsdarstellungen weiterführen.
Die Langen Foundation ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.langenfoundation.de
 
 
Bielefelder Kunstverein zeigt Arbeiten von Thomas Julier
 
Bielefeld - Der Bielefelder Kunstverein zeigt ab dem 12. Februar die erste institutionelle Einzelausstellung mit aktuellen Arbeiten des Künstlers Thomas Julier. Die bis zum 11. Mai laufende Schau präsentiere unter anderem raumbezogene Neuproduktionen, hieß es in einer

Foto © Thomas Julier
Ankündigung. Der 1983 geborene Julier, der in Zürich lebt, arbeitet vor allem mit den Medien Fotografie, Video und Skulptur.
Die Möglichkeiten der Digitalfotografie, Bild- und Grafikprogramme sowie computergestützter Produktion bestimmen seine Bilder, Objekte und Rauminstallationen. In seinen Arbeiten finden sich kunsthistorische und popkulturelle Motive ebenso wieder wie die Stadt- und Werbearchitektur des öffentlichen Raumes. Seine eigenen Fotografien entziehen sich den Konventionen herkömmlicher realistischer Dokumentarfotografie. Stattdessen beschäftigen sie sich mit visuellen Effekten architektonischer Oberflächen und Strukturen.
Die Ausstellung ist donnerstags und freitags von 15 bis 19 Uhr, samstags und sonntags von 12 bis 19 Uhr sowie montags bis mittwochs nach telefonischer Vereinbarung geöffnet.


Insgesamt 270.000 Besucher sahen Essener Impressionisten-Schau
 
Essen - Die Sonderausstellung "Bilder einer Metropole - Die Impressionisten in Paris" im Essener Museum Folkwang haben insgesamt 270.000 Kunstinteressierte besucht. Wie ein Sprecher des Museums am Montag mitteilte, kamen alleine in den vergangenen drei Wochen rund 70.000 Besucher aus Nah und Fern, um die Ausstellung zu sehen. Die Ausstellung mit rund 80 Gemälden von Impressionisten wie Manet und Pissarro, Monet oder Renoir sowie etwa 120 Fotografien war im Oktober letzten Jahres gestartet.

Redaktion: Frank Becker