Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Altorientalische Rollsiegel jetzt im Archäologischen Museum Münster
 
Münster - Das Archäologische Museum der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ist seit Donnerstag um eine Attraktion reicher. Wie ein Sprecher der Hochschule mitteilte, übergab der Völkerrechtsexperte Tono Eitel offiziell 200 altorientalische Rollsiegel aus seinem privaten Besitz an das Museum. Die Rektorin der Universität, Ursula Nelles nannte die Sammlung bundesweit einzigartig. Die neuen Dauerleihgaben sind eingebunden in die Ausstellung von Roll- und Stempelsiegeln aus dem Alten Orient, Ägypten, Griechenland und Rom.
"In den ausführlichen Beschriftungen wird die Geschichte des Siegelns in den verschiedenen Kulturräumen beschrieben", erklärte der Direktor des Museums, Dieter Salzmann. Rollsiegel waren im Alten Orient seit dem 4. Jahrhundert vor Christus sowohl Mittel zur Legitimation – vergleichbar mit der heutigen Unterschrift – als auch Amulett, das Unheil aller Art abwehren sollte. Mit ihnen sicherte man nicht nur die Verschlüsse von Gefäßen, sondern auch die Tore von Tempeln und Lagerhäusern.
Die meisten Siegelabrollungen finden sich jedoch auf Tontafeln, jenen in Keilschrift geschriebenen Dokumenten, die zu Tausenden das Rechts-, Wirtschafts- und Alltagsleben im Alten Orient bezeugen. Die Motive auf diesen geschnittenen Steinen geben tiefe Einblicke in die religiösen und kulturellen Vorstellungen Alt-Vorderasiens.
 
Die Ausstellung der wertvollen Rollsiegelsammlung ist dienstags bis sonntags von 14 bis 16 Uhr geöffnet.
 
 
Sammlungen koreanischer Kunst in Deutschland in Köln zu sehen
 
Köln - Unter dem Titel "Entdeckung Korea! Schätze aus deutschen Museen" präsentiert das Museum für Ostasiatische Kunst in Köln ab dem 26. März erstmals die bedeutendsten Sammlungen koreanischer Kunst und Kultur in Deutschland. Die Schau wird durch die Unterstützung der Korea Foundation ermöglicht und zeigt den Reichtum und die Vielfalt Koreanischer Kunst und Kultur. Die Leihgaben stammen von zehn deutschen Museen und beinhalten repräsentative buddhistische Hängerollen, volksreligiöse Skulpturen, profane Literatenmalerei, Lackarbeiten und Keramik.
Korea erlangte als letztes der drei ostasiatischen Länder die Aufmerksamkeit Europas. Erst 1876 öffnete sich das über Jahrhunderte vom Ausland abgeschottete Land, hieß es in der Vorankündigung der bis zum 17. Juli laufenden Schau. Deutsche Sammler, Forscher, Missionare und Entdeckungsreisende erkundeten in den folgenden Jahren Korea und legten die Grundlagen für die deutschen Sammlungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. So besitzt das Museum für Ostasiatische Kunst eine der wenigen bedeutenden Sammlungen buddhistischer Malerei sowie Goryeo-zeitlicher Keramik in Deutschland.
Die Museumsgründer Adolf und Frieda Fischer trugen diese zwischen 1905 und 1911 in Korea zusammen und verfolgten das Ziel, die Kunst Koreas ebenbürtig neben China und Japan zu präsentieren. Andere Sammlungen wie das Grassi Museum in Leipzig oder das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg haben ihren Schwerpunkt auf ethnologischem oder kunsthandwerklichem Gebiet. Die Ausstellung umfaßt über 100 Objekte und wird anschließend in Leipzig, Frankfurt und Stuttgart zu sehen sein.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr sowie jeden ersten Donnerstag im Monat von 11 bis 22.00 Uhr geöffnet.
 
 
NRW ist Produktionsstandort Nummer 1 für Kinder- und Jugendtheater
 
Köln - Nordrhein-Westfalen ist nach den Worten von Landes-Kulturministerin Ute Schäfer bundesweit der Produktionsstandort Nummer 1 für Kinder- und Jugendtheater. Bei einem Besuch im Kölner Comedia Theater erklärte Schäfer am 16. Februar: "…nirgendwo sonst in Deutschland gibt es diese Dichte an phantasievoller Arbeit für junge Menschen." Bei Figurenspiel oder Tanz, Theater für die Allerkleinsten oder Theater für Jugendliche gelte, daß die Kinder- und Jugendtheatermacher lange bevor die kulturelle Bildung zu einem wichtigen gesellschaftlichen Thema geworden sei, unermüdlich darauf gesetzt haben, "daß ins Theater geht, wer Theater erlebt und davon begeistert ist", erklärte Schäfer.
 
Die Ministerin sprach bei ihrem Besuch in Köln mit Vertretern des Arbeitskreises der nordrhein-westfälischen Kinder- und Jugendtheater, in dem sich Kommunaltheater, freie Gruppen und Landestheater bereits vor Jahren zusammengeschlossen haben. "Kinder- und Jugendtheater sind gute Wegbegleiter. Sie bieten den Kindern und Jugendlichen Räume, die ihre eigene Welt widerspiegeln. Sie erfinden leidenschaftlich Theater für das großartigste und zugleich kritischste Publikum der Welt", so Schäfer. Das Comedia Theater Köln wird im Mai dieses Jahres Veranstalter von "westwind" sein, dem Kinder- und Jugendtheatertreffen NRW.
 
 
Karin Beier hat sich für Wechsel nach Hamburg entschieden
 
Köln/Hamburg - Die vielfach ausgezeichnete Intendantin des Kölner Schauspiels, Karin Beier, wird ans Deutsche Schauspielhaus nach Hamburg wechseln. Dies teilte der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters am Mittwochabend nach einem persönlichen Gespräch mit der hoch gelobten Theaterchefin mit. "Natürlich hätten wir Karin Beier gerne hier in Köln gehalten. Nicht zuletzt die jüngsten Auszeichnungen und die vierte Teilnahme in Folge beim Theatertreffen in Berlin haben noch einmal deutlich gemacht, welchen großen Wert die Arbeit von Karin Beier für unser Schauspiel hat", so Roters.
 
Es sei aber ebenso klar, "daß wir mit den Ausstattungsmöglichkeiten des Staatstheaters in Hamburg nur schwer mithalten können", ergänzte Roters. Beier hatte am Donnerstag in einem persönlichen Gespräch mit dem Oberbürgermeister erklärt, daß nach ihrer Lebensplanung jetzt ein Wechsel an einen anderen Spielort anstand. "Selbstverständlich möchten wir ihr den Karriereweg ermöglichen. Wir haben uns darauf verständigt, daß wir die Regelung zum Zeitpunkt und Ablauf des Übergangs einvernehmlich und in vertrauensvoller Zusammenarbeit treffen wollen", betonte Roters.
 
Redaktion: Frank Becker