Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt






Prix Pantheon für Vortragskünstler Harry Rowohlt
 
Bonn - Der Satirepreis Prix Pantheon geht in der Sparte "Reif und Bekloppt" an den Autor, Übersetzer und Vortragskünstler Harry Rowohlt. Dies teilte ein Sprecher der Jury am Donnerstag in Bonn mit. Die Auszeichnung für den 1945 in Hamburg geborenen Rowohlt ist mit 4.000 Euro dotiert. Das Bonner Kabarett-Theater Pantheon vergibt seit 1995 in Kooperation mit dem Westdeutschen Rundfunk den mit insgesamt 13.000 Euro dotierten Satire-Preis in 4 Kategorien.

In der Begründung der Jury zur Preisverleihung hieß es, Rowohlt sei "vollmundig wie ein reifer Rotwein." Der auch als Kolumnist tätige Rowohlt besitze neben seiner grandiosen Bühnenpräsenz eine Stimme, deren tiefer Sound sich vom Ohr bis in die Magengegend winde und dort für ein angenehmes Kribbeln sorge, so die Juroren weiter.  Der Sonderpreis "Reif und Bekloppt" wird an einen Künstler vergeben, "der sich sein Leben lang treu geblieben ist." Im Fall Rowohlt handele es sich um einen Charakterkopf, der sich mit allen anlege, die ihm dumm kommen, einem, der keine Kompromisse mache, so die Jury weiter. (Er läßt aber
auch grenzenlos eitel niemanden neben sich gelten, Anm.d.Red.)
 
Frühere Träger des Sonderpreises waren unter anderem der TV-Talker Harald Schmidt, der Autor Robert Gernhardt und die Kabarettisten Gerhard Polt und Dieter Hildebrand. Der Preis wird am 7. Juni vergeben
 
 
Kunstsammlung NRW zeigt Werkschau des Fotokünstlers Thomas Struth
 
Düsseldorf - Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (K 20) in Düsseldorf zeigt seit dem vergangenen Samstag die erste große Fotoausstellung zum Werk des international anerkannten Fotokünstlers Thomas Struth. Über 110 teils übergroße Arbeiten des 1954 in Geldern am Niederrhein geborenen Struth sind zu sehen. Bei der Vorbesichtigung der bis zum 19. Juni laufenden Schau am Donnerstag sagte der Künstler, er sei bei allen seinen Aufnahmen "emotional sehr involviert."
 
Gezeigt werden unter anderem zahlreiche schwarz-weiß-Bilder mit zum größten Teil menschenleeren Straßenszenen aus der NRW-Landeshauptstadt, die 1979 entstanden sind. Beeindruckend auch die Straßenszenen, die Struth, der an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Bernd und Hilla Becher Fotografie studierte, 1989 ebenfalls schwarz-weiß in Neapel von Hinterhöfen machte. Dagegen nehmen sich die großformatigen Arbeiten der Serie "New Pictures from Paradise" mit unendlich vielen unterschiedlichen Braun-, Gelb- und Grün-Tönen wie riesige Fenster in den großzügigen Museumssälen aus.
 
Sehenswert sind auch die zahlreichen Aufnahmen, die der Fotograf in weltweit bedeutenden Museen von Kunstbetrachtern gemacht hat und die Porträts, die er von Künstler- oder Sammlerfamilien machte und die selbst an Gemälde erinnern. Nach den Worten von Kuratorin Anette Kruszynski gibt die Ausstellung mit dem schlichten Titel "Fotografien 1978-2010" erstmals in Europa einen repräsentativen Überblick über das Gesamtschaffen von Struth. Die Schau entstand in Kooperation mit dem Kunsthaus Zürich. Das deutliche Schwergewicht der Ausstellung liegt laut Kruszynski auf Struths Schaffen innerhalb des vergangenen Jahrzehnts.
 
Zur Ausstellung ist ein 248seitiger Katalog mit rund 330 Abbildungen erschienen. Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie jeden ersten Mittwoch im Monat von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
Käthe Kollwitz Museum Köln zeigt Zeichnungen von Karl Arnold
 
Köln/Berlin - "Hoppla, wir leben" lautet der Titel einer Ausstellung im Kölner Käthe Kollwitz Museum, die ab dem 25. März Zeichnungen des Berliner Pressezeichners Karl Arnold präsentiert. Wie eine Sprecherin des Museums am Freitag mitteilte, hat Arnold mit dem kühlen Blick eines distanzierten Beobachters und mit souveränem zeichnerischem Können in den 1920er Jahren in Berlin Typen und Szenen des Alltagslebens festgehalten.
 
Arnold schrieb in den Weimarer Jahren jenen Zeitgenossen, die rücksichtslos nur den eigenen Vorteil im Sinn hatten, „ihren häßlichen Sozialcharakter ins Gesicht", hieß es in der Ankündigung der bis zum 22. Mai laufenden Schau weiter. Entschieden bezog Arnold Stellung gegen soziale Gleichgültigkeit und Zynismus und auch gegen blaublütige Arroganz und „ranzigen Wilhelminismus", wie sie in der späten Weimarer Republik wieder auflebten. Das Blatt "Hoppla, wir leben", das der Ausstellung ihren Namen gibt, hat er 1927 für die Titelseite des Magazins Simplicissimus gestaltet.
Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit der Berlinischen Galerie, deren Grafische Sammlung rund 250 Blätter aus dem Nachlaß Arnolds besitzt. 90 ausgewählte Zeichnungen davon werden in Köln zu sehen sein.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet:  www.kollwitz.de
 
 
Weltweit größter Fernsehapparat zum Eurovision Song Contest in Düsseldorf
 
Düsseldorf - Zum anstehenden Eurovision Song Contest in Düsseldorf wird sich nach Angaben der Stadt das Thyssenhochhaus am Rande des Hofgartens in den weltweit größten Fernsehschirm verwandeln. Auf der Fassade des Hochhauses könnte auf 6.300 Quadratmetern Fläche das größte Fernsehen der Welt inszeniert werden, hieß es in der Mitteilung. Geplant ist ein Projektionszeitraum vom 4. bis 14. Mai. In diesem Zeitraum, wenn viele zehntausend Fans, Gäste, Messebesucher und internationale Journalisten in der Stadt sind. Die der Stadt zugewandte Hochhausfassade ist weithin sichtbar und könnte sogar von Oberkassel, von den Rhein-Brücken, von der Innenstadt, vom Hofgarten, von Wohnhäusern – von vielen städtischen Punkten aus gesehen und bestaunt werden, so die Stadt weiter. (Na da sind wir gespannt. Wir halten das für pure Gigantomanie, Anm.d.Red.)
 
Redaktion: Frank Becker