Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Foto-Austellung "American Temples" in Köln
 
Köln - "American Temples" lautet der Titel einer Ausstellung in der Kölner Infocus-Galerie, die am vergangenen Wochenende eröffnet wurde. Präsentiert werden bis zum 21. April  Architektur-Aufnahmen der Fotografen Susan Dobson, Chang Kim und Lothar Troeller. Sie begaben sich für ihre Bilder auf die Suche nach den "neuen Pilgerstätten unserer Zeit", hieß es beim Start der Schau. Die Fotografen untersuchten einerseits die geradlinig-schmucklose und monströse Ästhetik der Konsumtempel (Einkaufsmärkte) sowie die typisch amerikanischen und den Massenkonsum überdauernden, gemütlichen Diners, die in dramatisches Licht getaucht, wie "Orte der Erinnerung" an eine frühere Zeit anmuten. 
 
Was alle Fotografien verbindet, ist das unmittelbare Erfassen der Alltagswirklichkeit und das Bestreben, Menschen und Dinge selber sprechen zu lassen, so die Veranstalter. Für die einen Künstler steht überwiegend die Person oder der Gegenstand im Vordergrund, die anderen versuchen verstärkt, die Wirklichkeit für verstandesmäßig nicht Fassbares transparent zu machen.
 
Die Ausstellung ist bis zum 9. April dienstags bis samstags von 16 bis 20 Uhr geöffnet, danach nach telefonischer Vereinbarung.  
 
 
Ausstellung zeigt Highlights des amerikanischen Fotorealismus

Aachen - Unter dem Titel "Hyper Real – Kunst und Amerika um 1970" zeigt das Aachener Ludwig-Forum seit Sonntag Highlights des US-amerikanischen Fotorealismus. Die bis zum 19. Juni laufende Schau präsentiert die Aufnahmen im Kontext ihrer gesellschaftspolitischen Entwicklungen wie etwa der Nixon-Ära, dem Vietnam-Krieg oder der ersten Öl-Krise. Die rund 250 Werke von 100 Fotografen waren in dieser Zusammenstellung in Deutschland noch nie zu sehen, hieß es zum Start der Ausstellung.

Die Kuratorinnen der Schau konfrontierten und erweiterten den Fotorealismus mit Arbeiten von Foto-, Konzept-, Land-Art- und Pop-Art-Künstlern der damaligen Zeit. Die Ausstellung wird aus Anlaß des 20jährigen Bestehens des Ludwig-Forums gezeigt. Stilprägend wirkten in den 1970er Jahren vor
allem die großformatigen Arbeiten der Fotorealisten, die dem "American Way of Life" ein visuelles Denkmal setzten.
Unter den zahlreichen Bildern sind auch großformatige Aufnahmen wie etwa "Man with a Rifle" von Jeff Wall aus dem Jahr 2000, "das Bild "Orange Car Crash" von Andy Warhol aus dem Jahr 1963 oder "Das Parkstück" von Gerhard Richter von 1971. Parallel zur Ausstellung gibt es ein Filmprogramm rund um gesellschaftliche Tendenzen in Amerika um das Jahr 1970.

Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs und freitags von 12 bis 18 Uhr, donnerstags von 12 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet:
www.ludwigforum.de
 
 
Ausstellung über "Blut-Werte" im Freilichtmuseum Grefrath

Grefrath - "Blut-Werte:  Zur Geschichte einer existenziellen Flüssigkeit" lautet der Titel einer Ausstellung im Freilichtmuseum im niederrheinischen Grefrath, die am Sonntag eröffnet wurde. Die bis zum 3. Juli laufende Schau präsentiert nach den Worten von Kuratorin Anke Wielebski die kulturhistorischen Zusammenhänge rund um das Thema Blut vom Aderlass bis zum Vampirismus.

Wir baden mit Siegfried in Drachenblut, haben es im Blut, schwitzen Blut und Wasser, reizen jemanden bis aufs Blut und fürchten uns, bis uns das Blut in den Adern gefriert, so die Aussteller zum Auftakt der Schau. Laut Wielebski besitzt Blut "in hohem Maße kulturelle Bedeutung und wurde zu allen Zeiten auf ganz unterschiedliche Weise betrachtet." Die rund 150 Exponate, welche die Volkskundlerin zum Thema zusammengetragen hat, kommen aus ganz Deutschland.

Zu sehen sind unter anderem ein Messkelch des Kempener Goldschmieds Johann Jakob Heinen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, ein Trepanations-Besteck, mit dem der Arzt noch in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts den menschlichen Schädelknochen zur Behandlung von Blutgerinnseln aufbohrte oder ein mehr als 100 Jahre altes Schächtmesser aus dem Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten. Von der Elfenbeinküste stammt ein Büffelhorn, das in Afrika für Blutorakel verwendet wurde und auch ein Glas mit lebenden Blutegeln fehlt nicht.

Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr, ab April von 10 bis 18 Uhr.
Internet: www.niederrheinisches-freilichtmuseum.de


Akademie-Galerie Düsseldorf zeigt "Rendezvous der Maler"
 
Düsseldorf - "Rendezvous der Maler" lautet der Titel einer Ausstellung in der Akademie-Galerie Düsseldorf, die ab dem 6. Mai die Malerei an der renommierten Kunstakademie in den Jahren 1946 bis 1986 präsentiert. Wie eine Sprecherin der Galerie am Dienstag mitteilte, wird die bis zum 17. Juli laufende Schau die Malergenerationen der Düsseldorfer Kunstakademie anhand von ausgewählten Werken aus der Zeit ihrer Professuren dokumentieren und so neben der Präsentation der Kunst die Frage klären, welche Kriterien zu der jeweiligen Berufung führten und warum die Düsseldorfer Akademie so zu einer der führenden Akademien weltweit wurde.
Es werden rund 50 Werke von Künstlern wie Heinrich Kamps, Werner Heuser, Theo Champion, Bruno Goller, Ferdinand Macketanz, Georg Meistermann, Robert Pudlich, Joseph Fassbender, K.O. Götz, Gerhard Hoehme, Peter Brüning, Rupprecht Geiger, Gerhard Richter, Gotthard Graubner, Dieter Krieg, Konrad Klapheck und Markus Lüpertz gezeigt. Als im Januar 1946 die Kunstakademie Düsseldorf nach dem Krieg wiedereröffnet wurde, befand sie sich laut Mitteilung am Anfang eines Neubeginns.
 
Die Aula sowie ein Teil des Ostflügels waren zerstört. Unterricht konnte nur unter schwersten Bedingungen abgehalten werden. Dennoch formierte sich die Akademie neu. Professoren wurden berufen und der Wiederaufbau vorangetrieben. Zu den wichtigsten Professoren für Malerei gehörten in dieser Zeit Heinrich Kamps oder Theo Champion, die die erste Generation von Malereistudierenden prägten. Im Jahr 1959 wurde Karl Otto Götz von Direktor Hans Schwippert an die Akademie berufen. Karl Otto Götz, Gerhard Hoehme oder Rupprecht Geiger gehörten zu der zweiten Generation von Malereiprofessoren nach dem Zweiten Weltkrieg, die der Akademie durch neue Mal- und Lehrstile zu Weltruhm verhalfen. Maler wie Konrad Klapheck, Dieter Krieg und Gotthard Graubner gestalteten schließlich als dritte Generation nach dem Zweiten Weltkrieg die Akademie, die den Weg für Gerhard Richter oder Markus Lüpertz, den späteren Rektor der Akademie, ebneten.
Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Passion Christi" in der Düsseldorfer Dominikanerkirche
 
Düsseldorf - Die Düsseldorfer Dominikanerkirche St. Andreas am Rande der Altstadt präsentiert ab kommendem Samstag die Ausstellung "Passion Christi". Wie ein Sprecher der Dominikanerkirche mitteilte, zeigt die bis zum 30. April laufende Schau Werke der Künstler Josef Hegenbarth (1884-1962) und Roland Peter Litzenburger (1917-1987). Hegenbarth hat neben dem bekannten Kreuzweg in der St.-Hedwigs-Kathedrale in Berlin auch einen Zyklus von fünf Blättern zur Passion Jesu geschaffen, die in der Ausstellung zu sehen sein werden.
 
Litzenburger ist nach Angaben der Dominikaner "ein Bibelinterpret par excellence." Alle seine Christusbilder hätten weder Gestalt noch Schönheit, hieß es in der Ankündigung. Ängstliche Betrachter könnten das Dämonische, dem sich Litzenburger in seinen Bibelbildern stellt, nur schwer ertragen, so P. Antonin Walter O.P. von den Dominikanern weiter. Nach seinen Worten erkannte der Künstler, daß das Neue Testament im Alten verborgen ist und "erst im Neuen das Alte sich öffnet." Die Ausstellungseröffnung findet im Rahmen der Nacht der Offenen Kirchen in Düsseldorf statt. 
 
Die Ausstellung ist zu den üblichen Öffnungszeiten der Kirche St. Andreas zu sehen.
 
Redaktion: Frank Becker