Handwerk und Tradition
im Sarntal In der malerischen Umgebung
von Bozen (Teil 3) Das Sarntal ist mit seinem Wächter Runkelstein die flächenmäßig größte Gemeinde Südtirols. Das 30 km lange, weite Tal nördlich von Bozen mit wundervollem Blick auf die umgebenden Sarntaler Alpen reicht hinauf bis zum Penserjoch. Gut 300 km Wanderwege sind bis zu den auch für weniger erfahrene Bergwanderer erreichbaren Gipfelregionen von 2.500 m Höhe angelegt und beschildert, u.a. auch um den kleinen Durnholzer See, den man in anderthalb Stunden auf fast ebenen Wegen umrunden kann. Die kleine Kapelle des Dorfes oberhalb des Sees ist dem Hl. Nikolaus gewidmet. Ihre Geschichte geht bis ins 13. Jahrhundert zurück, ihr Glockenturm wurde 1550 erbaut und eine der vier Glocken stammt aus dem Jahr 1542. Der Innenraum ist mit alten und neuen Fresken ausgemalt - die ältesten stammen vermutlich aus dem Jahr 1430. Während der Pest mit Kalk überstrichen, wurden sie erst später wiederentdeckt.
Traditionspflege wird im Sarntal im bäuerlichen und handwerklichen Bereich groß geschrieben, so pflegt man die traditionelle Küche und Fertigkeiten wie das Brotbacken, die Latschenkiefern- Brennerei und die Federkielstickerei. Das Sarntal hat sich vorgenommen, seine Geschichte nicht nur für Touristen zu pflegen, sondern auch im Alltag mit Leben zu erfüllen. Einen wichtigen Anteil daran hat der museale Rohrerhof in Sarnthein, ein landwirtschaftliches Anwesen aus dem Jahr 1280 mit alten, in Rundbogen gemauerten Eingängen, auf dem zu seinen großen Zeiten bis zu 20 Knechte und
Eine sehr interessante Broschüre informiert über die „Sarnar Baurnfeirte“, die Regeln, Sitten und Gebräuche im Sarner Bauernalltag, ein schön gemachtes, reich bebildertes Buch erzählt mit Grundrißplänen die Geschichte des Rohrerhauses und eine DVD von 45 Minuten Länge berichtet über Brauchtum, Tradition, Kunst, Küche, Handwerk und Sprache der Sarner.
Traditionelle Handwerkskünste
Zu den traditionellen Künsten gehört die hohe Fertigkeit der Federkielstickerei, bei der besonders Gürtel, Taschen und Geldbörsen mit kunstvollen Ornamenten aus Pfauenfederkielen verziert werden.
Das Brennen von Latschenöl aus den heimischen Legföhren vor allen für medizinische Zwecke wird von der Familie Eschgfeller betrieben, deren Betrieb in Sarnthein das Öl aus Latschen, Zirbelkiefern, Lärchen und Fichten für Heilöle und Schnaps, Salben und Bonbons, Badezusätze und Cremes destilliert. Sogar Schokolade mit Latschenkiefernöl soll es geben…Die Arbeit ist aufwendig, und auch hier hat alles seinen nicht geringen Preis. Die Produkte aber erfreuen sich dank ihrer Güte großer Beliebtheit. Noch ein paar Schmankerln zum Schluß
Kulinarischer Höhepunkt und genüßlicher Abschluß des Tages wird der Abend im Sarntaler Restaurant Bad Schörgau, danach geht der Besuch in Bozen und im Sarntal schon wieder zu Ende. Wo Urlauber in Ruhe ankommen, verweilen und nach gegebener Zeit gemütlich wieder abreisen können, muß der Journalist eilen - um dem Reisenden über Weg und Steg, Angebot und Landschaft zu berichten. Der Chef des Hauses, Gregor Wenter als Sommelier und sein Küchenchef Egon Heiss warten mit einem Menü auf, das ich Ihnen um keinen Preis vorenthalten möchte - es ist eine Empfehlung wert: - Gebackene Kartoffeln mit Speck - Krauttörtchen mit Speck und Schüttelbrot
- Duett vom Kalbskopf:
Carpaccio und in Schüttelbrot gebackene Praline
mit Topinambur Schaumsuppe
- Räucherforellenmousse mit Meerrettich
Tomaten Gelee, Balsamicoreduktion und Räuchersalz
- Hirschcarpaccio mit zweierlei Sellerie
und Sorbet vom grünen Apfel
- Latschenrisotto mit Speck von der Schweinsbacke
- Milchkalb in 2 Gängen serviert:
In Gartenkräutern pochiertes Filet mit Petersilien- Wurzel Püree
Geschmorte Wange mit Kartoffeln
- Käse Intermezzo:
Pusterer Ziege mit Kräuterblumen und Algunder Ziege in Heu
- Gefüllte Gries Knödel auf geschmorter Kaiser Birne
und Salz- Caramel Eis
- Käserarität als Abschluß:
Vinschger Almkäse 34 Monate gereift mit Bioapfel
Wohl bekomm´s – und auf bald, Bozen!
Weitere Informationen unter:
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