Neue Erkenntnisse

Aus dem Tagebuch

von Erwin Grosche

Foto © Frank Becker
19. April: Papa hatte ein Schimpfauto. Sobald er in dem Wagen saß, ging die Post ab. Da schimpfte er wie ein Rohrspatz und man erkannte ihn kaum wieder. Gestern hat er sich ein Lobauto gekauft, jetzt lobt er alles, was ihm in die Quere kommt. Ein Schimpfauto war lustiger.

21. April: Die Windpostkarte: Es gibt eine Postkarte, mit der kann man sich Wind zufächeln. Das ist total praktisch. Sie ist blau und man sieht darauf einen Baum, der sich hin und her bewegt. Das sieht schön aus. Wenn es dann draußen heiß ist, nimmt man diese Karte und fächelt sie hin und her. Das kühlt und sieht total cool aus. Dazu spricht man dieses Gedicht:  „Auch bei größter Hitze/ ich nicht zu sehr schwitze/ Eine Windpostkarte kühlt, bis man sich gleich besser fühlt/ Einfach hin und hergefächelt/ dass erfrischt, bis man nur lächelt.“ Nun ist der heißeste Sommer besser zu ertragen. Das ist total praktisch.

23. April:
Die, die zur Seite gehen, wenn einer vorbei muß, sind auch die, die warten, bis man mal dran ist. Die, die dann aufstehen, wenn einer Platz braucht, sind auch die, die erst essen, wenn alle satt sind.



© 2011 Erwin Grosche