König Davids Harfe, E-verstärkt
Lebenslust beim Gastspiel der äthiopischen
Gruppe Geata Krar Collective Die Klangkosmos-Konzertreihe vermittelt seit Jahren vortrefflich Kulturen fremder Länder authentisch über deren Musik. Viele schöne Abende mit faszinierender Musik, interessanten Menschen aus fernen Regionen und prächtigen Kostümen waren schon zu erleben. Selten jedoch war es ein so fröhliches, ja ausgelassenes Konzert wie am vergangenen Donnerstagabend im Remscheider Teo Otto Theater, als das in London ansässige äthiopische Geata Krar Collective mit Temesegen Tareken (Harfe), Robel Tesfaye (Trommeln) und der Sängerin Genet Asefa gastierte.
Daß dabei die kulturhistorisch immerhin 3.000 Jahre auf den biblischen König David zurückgeführte Harfe „Krar“, das Himmelsinstrument, „plugged“ am E.-Verstärker hängt, befremdet kein bißchen. Der Virtuose Temesegen Tareken spielt mit internationalem Flair, Tempo, Humor und einem Ventures-tauglichen Twang auch das Volkstümliche der in 82 Ethnien und Sprachen wurzelnden Kultur seiner Heimat, oft mit narrativem Charakter. Schließlich ist Äthiopien die Wiege der Welt und der Menschheit - und die Heimat des Reggae. Auf einer schlanken Flöte, deren Klang verblüffend dem der chinesischen Dizi ähnelt, spielte Tareken zwischendurch eine zauberhafte Melodie zum Lob der Schönheit einer Frau.
Vor allem die charismatische Sängerin Genet Asefa war es, der die auch aufs (äthiopische) Publikum überspringende sprühende Lebens- und Liebesfreude zu verdanken war. Vor dem archaischen
Die sympathische äthiopische Gruppe strahlte als Botschafter der Kulturen ihrer Heimat in den 75 Minuten des mitreißenden Programms ansteckende Lebenslust, spürbaren Spaß an der eigenen Sache und die Energie eines beschenkten, optimistischen Volkes aus. Eine vergnügte Angelegenheit.
Weitere Informationen über das Klangkosmos-Programm: www.klangkosmos-nrw.de
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