Ladyland

Anita O´Day und Julie London auf zwei wunderbaren Alben

von Frank Becker

Ladyland


 

         

 

Anita O´Day
Sings The Winners +
At Mister Kelly´s

Titel:
1. Take The “A” Train (For Duke Ellington) - 2. Tenderly (For Oscar Peterson) - 3. Interlude [A Night In Tunisia] (For Dizzy Gillespie) - 4. Four (For Miles Davis) - 5. Early Autumn (For Stan Getz) - 6. Four Brothers (For Woody Herman) - 7. Sing, Sing, Sing (For Gene Krupa And Benny Goodman) - 8. My Funny Valentine (For Gerry Mulligan) - 9. Frenesi (For Artie Shaw) - 10. Body And Soul (For Coleman Hawkins) - 11. What’s Your Story, Morning Glory (For Jimmie Lunceford) - 12. The Peanut Vendor (For Stan Kenton) - 13. But Not For Me - 14. Medley: I Have A Reason For Living/My Love For You - 15. The Varsity Drag - 16. It Never Entered My Mind - 17. Tea For Two 3:48 18. Everytime I’m With You - 19. Have You Met Miss Jones? - 20. The Wildest Gal In Town - 21. Star Eyes - 22. Loneliness Is A Well - 23. The Song Is You
 
Gesamtzeit:  1:10:15

(P) + © 2011 Phoenix Records
  Julie London
Julie Is Her Name

(Complete Sessions)

Titel:
1. Cry me a river - 2. I should care - 3. I'm in the mood for love - 4. I'm glad there is you  – 5. Can't help lovin' that man – 6. I love you – 7. Say it isn't so – 8. It never entered my mind – 9. Easy street – 10. 'S wonderful – 11. No moon at all – 12. Laura – 13. Gone with the wind – 14. Blue moon – 15. What Is This Thing Called Love? – 16. How Long Has This Been Going On – 17. Too Good To Be True – 18. Spring Is Here – 19. Goody goody – 20. The One I Love Belongs To Somebody Else – 21. If I'm Lucky – 22. Hot Today – 23. Little White Lies – 24. I Guess I'll Have To Change My Plan – 25. I Got Lost In His Arms – 26. When your lover has gone – 27. It's the talk of the town – 28. Lonely girl – 29. Fools rush in – 30. How deep is the ocean – 31. Don'cha go 'way mad – 32. You're getting to be a habit with me – 33. Memphis in june – 34. September in the rain
 
Gesamtzeit:  1:18:42

(P) + © 2011 Phoenix Records


Zwei Klassiker(innen) in Bestform

Das Label Phoenix, dem wir in letzter Zeit einige herausragende Wiederveröffentlichungen aus der Jazzwelt zu verdanken haben - ich erinnere nur an das grandiose Album "Saxes Inc.", das ich Ihnen vor kurzem vorstellen konnte - hat wieder tief in die Schatzkiste gegriffen. Anita O´Day (1919-2006) und Julie London (1926-2000), zwei der größten Jazz- Sängerinnen der 50er/60er Jahre, wenn nicht sogar der Jazz-Geschichte, haben auf zahllosen Langspielplatten ein brillantes Œuvre hinterlassen. Und welcher Jazzfan erinnert sich nicht an den glamourösen Auftritt von Anita O´Day in "Jazz On A Summer´s Day" von Aram Avakian/ Bert Stern, dem wohl stimmungsvollsten Jazzfilm, der je über Leinwände flimmerte, und wer schwärmt nicht vonn Julie Londons Mitwirkung in dem Frank Tashlin-Streifen "The Girl Can´t Help It" und anderen Filmen? Was für eine Erscheinung! Die beiden waren wirkliche Ladies, große Damen mit Bühnenpräsenz und Stimmbändern, deren einzigartiger Klang bis auf den Tag nachschwingt.

Damit es so bleibt, hat Phoenix mit sicherer Hand die besten Alben der beiden herausgepickt und in hervorragender Qualität neu herausgegeben. Anita O´Days 1958er Alben "Sings The Winners" und "At Mister Kelly´s" sind mit insgesamt 23 Titeln und einer Spieldauer von mehr als 70 Minuten auf einer CD zusammengefaßt worden und präsentieren den einzigartigen Kick ihrer Stimme mit ewigen Klassikern wie "Take The A Train", "A Night In Tunesia", "Four Brothers", "My Funny Valentine" und "Tenderly". Wohl kaum eine Sängerin war so "sophisticated" wie sie. Als Instrumentalisten mit dabei ebenfalls Stars: Jack Sheldon (tp), Dick Nash (tb), Herbie Mann (ts, fl), Mel Lewis (dr), Benny Carter (as), Tony Rizzi (g) und Red Mitchell (b). Dieses Album hat alles, um zum ewigen Kanon des Jazz zu gehören und sollte in keiner Plattensammlung fehlen.

Nicht anders verhält es sich mit der kompletten Zusammenstellung der beiden Alben
Julie Londons aus den Jahren 1956 und 1958 "Julie Is Her Name", Vol I + II. Da läuft einem schon beim Lesen der Titel ein angenehmer Schauer den Rücken hinunter: "Cry Me A River", "I´m In The Mood For Love", "Blue Moon", "It´s The Talk Of The Town", "September In The Rain" und "How Deep Is The Ocean" - nur eine kleine Auswahl aus den insgesamt 34 Titeln und 79 Minuten Spieldauer. Julie London gehörte nicht nur durch ihr Timbre zu den erotischsten Frauen Hollywoods und der Jazz-Szene damals - das hört man noch heute, auch ohne ihre Auftritte in atemberaubenden Garderoben zu sehen. Auf "Julie Is Her Name" wird sie im intimen Rahmen von nur jeweils einem Gitarristen und einem Bassisten begleitet - die aber sind Hochkaräter wie sie selbt: Barney Kessel (g) / Ray Leatherwood (b) und Howard Roberts (g) / Red Mitchell (b), den sie auch als Begleiter von Anita O´Day hören können.

Beide Alben sind Pflicht und werden von der Musenblätter-Redaktion mit dem Musenkuß belohnt.

Weitere Informationen unter:  www.in-akustik.com
Hörproben:  www.grooves-inc.de/h