Nachts im Ruhrgebiet
Haldensaga
Nachtwanderung für Städtebewohner
am 23.07.2011 Die „Ruhr 2010 GmbH“ hat mit der Kulturhauptstadt des letzten Jahres noch nicht abgeschlossen. Ein besonderes Highlight findet am nächsten Wochenende statt, nämlich eine Wanderung zu und über acht Halden des Ruhrgebietes - und zwar nachts. Rund 30 verschiedene Touren werden simultan durchgeführt. Sie beginnen jeweils am 23.07.2011 um 18:00 Uhr und werden von Regional-Scouts
Es wird empfohlen, sich mit wetterfester Kleidung, gutem Schuhwerk und für die immerhin 12 Stunden mit ein wenig Wegzehrung zu versorgen. Für menschliche Bedürfnisse unterwegs sind zwar nicht die Landschaft schmückende, jedoch äußerst zweckmäßige transportable blau-weiße Kabinette aufgestellt. Da kann man nur sagen: toi, toi, toi! - und danke! Die jeweiligen Touren zu den acht ausgewählten „Kunsthalden“ zwischen Neukirchen-Vluyn und Bergkamen suchen sich Interessierte bei der Anmeldung selber aus. Das geht online bis zum 16.07.11 www.ruhr2010.de/haldensaga , telefonisch bis zum 18.07. unter 01805-181650 oder bis zum 23.07. bei den Vorverkaufsstellen. Die Teilnahme kostet € 10,00, ermäßigt € 7,00.
Für zahlreich angereiste Pressevertreter wurde am 12. Juli bei etwas ungünstigem Wetter die Tour zur 45 ha großen Bottroper Halde Haniel vorgestellt. Eine vergnügliche Wanderung wurde es dennoch, nicht zuletzt wegen der ausgezeichneten Organisation. Um 18:00 Uhr ging es in Bottrop am Museum „Quadrat“ los, der Stadtwald wurde durchwandert und vor der Kulisse des Förderturms der noch aktiven Zeche Haniel erzählte der Nachtdozent Andreas Meyer höchst Wissenswertes über
Über den 1955 von Tisa von Schulenburg mit Berglehrlingen gestalteten Kreuzweg ging es bis zum sich immerhin 120 Meter über N.N. auftürmenden Haldengipfel. Dort überrascht in der unwirklichen Mondlandschaft der Anblick eines Amphitheaters, in dem u.a. schon „Aida“ dargeboten wurde. Darüber, auf dem Gipfelrund, bietet sich ein einzigartiger Anblick, der 2002 von Augustin Ibarolla dort in einem weiten Bogen aufgestellten farbigen „Totems“ aus ausgedienten Schwellen.
Der Panoramablick über die überraschend grüne Ruhrlandschaft mit ihren mächtigen Kraftwerken und markanten Bauwerken wie die „Tupperdose“ (wie eine charmante Kollegin das Stadion des FC Schalke despektierlich nannte) und den Oberhausener Gaskessel war trotz und vielleicht auch wegen eines aufziehenden Gewitters tief beeindruckend. Während am Fuß der Halde feuchte Hitze drückte, pfiff oben eine recht frische Brise.
Von dort aus einen Sonnenuntergang und einen Sonnenaufgang zu erleben, muß erhebend sein.
Ausführliche Informationen unter: www.ruhr2010.de/haldensaga
Ein kleiner Filmbericht des WDR ist im Internet zu sehen: www.wdr.de/mediathek (Lokalzeit Ruhr vom 13.07.11)
Redaktion: Frank Becker |