Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Kongress der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik in Düsseldorf
 
Düsseldorf - Experimentelle Ästhetik lautet der Titel eines Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik, der vom 4. bis 7. Oktober in der Kunstakademie Düsseldorf stattfindet. Der Kongreß verfolgt das Ziel, das Verhältnis von Experiment und Ästhetik historisch und systematisch zu durchleuchten, so die Akademie in einer Ankündigung. Die Ästhetik als Wissenschaft von der sinnlichen Erkenntnis beruft sich in den vielfältigen Theorien der ästhetischen Erfahrung auf Kunst- und Naturerfahrungen, auch auf Alltagserfahrungen, auf außergewöhnliche Objekte, Situationen und Ereignisse.
 
Während die Aufmerksamkeit bislang eher den Besonderheiten ästhetischer Erfahrung galt, blieben Fragen nach dem Status, nach der Methodik und nach der Darstellungsweise dieser Erfahrungen in der Theorieproduktion bislang weitgehend unbeantwortet, so die Veranstalter. Dennoch lasse sich nicht nur in den Künsten ein intensiviertes, eigensinniges und ergebnisoffenes Experimentieren beobachten: Auch in der Ästhetik würden vielfältige Formen reflexiven Experimentierens praktiziert.
 
 
Deutscher Theaterpreis "Der Faust" wird am 5. November in Frankfurt vergeben
 
Köln/Frankfurt - Der diesjährige Deutsche Theaterpreis "Der Faust" wird am 5. November in der Oper in Frankfurt/Main vergeben. Wie der Deutsche Bühnenverein in Köln mitteilte, ist es die inzwischen sechste Verleihung des nationalen und undotierten Theaterpreises, der auf die Leistungskraft und die künstlerische Ausstrahlung der Theater aufmerksam machen und würdigen wolle. Der Preis wird vom Bühnenverein gemeinsam mit den Bundesländern, der Kulturstiftung der Länder und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste vergeben.
 
Ausgezeichnet werden Künstlerinnen und Künstler, deren Arbeit wegweisend für das deutsche Theater ist. Die Preisvergabe erfolgt in den Kategorien Regie Schauspiel, Darstellerin/Darsteller Schauspiel, Regie Musiktheater, Sängerdarstellerin/Sängerdarsteller Musiktheater, Choreografie, Darstellerin/Darsteller Tanz, Regie Kinder- und Jugendtheater und Ausstattung Kosüm/Bühne. Zudem wird ein Preis für das Lebenswerk sowie ein Preis des Präsidenten vergeben. Grundlage für die Vergabe des Preises sind Vorschläge der Theater.
 
 
Ausstellung über Deportationen der Juden aus dem Rheinland ins Ghetto Litzmannstadt
 
NS-Dokumentationszentrum Köln ist ab dem 9. September die erste Station der neuen Wanderausstellung
 
Köln/Düsseldorf - "Deportiert ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz)" lautet der Titel einer Ausstellung, die sich mit dem Schicksal der Deportationen der Juden aus dem Rheinland im Herbst 1941 ins Ghetto Litzmannstadt beschäftigt. Die Ausstellung des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW startet am 9. September im NS-Dokumentationszentrum in Köln. Am 22. und am 30. Oktober 1941 wurden rund 2.000 jüdische Frauen, Männer und Kinder aus Köln, am 27. Oktober 1941 nochmals 1.000 aus Düsseldorf und anderen Orten des Rheinlands in das Ghetto deportiert, hieß es im Informationsdienst der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf.
 
Von den rund 3.000 Deportierten erlebten weniger als 40 ihre Befreiung. Die Ausstellung folgt den Spuren der Deportierten und dokumentiert ihre Lebenswege anhand von Briefen, Texten, Fotografien und zahlreichen Dokumenten. Vorgeschichte, Organisation und Ablauf der drei Transporte aus dem Rheinland in das Ghetto werden dargestellt sowie die erste Zeit der Eingewöhnung an die dortigen Lebensbedingungen. Schließlich fehlen in der Schau auch nicht die als "Aussiedlungen" getarnten Transporte von Litzmannstadt in verschiedene Vernichtungslager.
 
In Köln endet die Ausstellung nach Angaben des NS-Dokumentationszentrums am 23. Oktober mit einer Gedenkfeier an die 2.000 deportierten Kölnerinnen und Kölner, von denen nur 24 überlebten. Aus Anlass des 70. Jahrestags der Deportationen von 1941 ist die Schau dann vom 3. bis zum 26. November im NRW-Landtag in Düsseldorf zu sehen. Im Anschluß daran wird die Ausstellung durch NRW wandern. Im Dezember wird sie in Siegburg gezeigt.
 
Die Ausstellung in Köln ist dienstags bis freitags von 10 bis 16 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 16 Uhr sowie jeden 1. Donnerstag im Monat bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
Museum Morsbroich in Leverkusen zeigt "Frauenzimmer"
 
Leverkusen - "Frauenzimmer" lautet der Titel einer Ausstellung im Museum Morsbroich in Leverkusen, die ab dem 11. September Arbeiten von insgesamt sieben Künstlerinnen präsentiert. "Wie in einer eigenwilligen und streitbaren Wohngemeinschaft" richteten die beteiligten Künstlerinnen ihre Räume im Museum ein, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 13. November terminierten Schau. Anhand unterschiedlicher Präsentationsmodi würden die Künstlerinnen spezifische Setzungen im Raum diskutieren sowie deren Potentiale der politischen oder gesellschaftskritischen Raumbesetzung, so der stellvertretende Leiter des Museums, Fritz Emslander. Zu sehen sind Installationen und Skulpturen von Sara Barker, Karla Black, Carol Bove, Thea Djordjadze, Isa Genzken, Kitty Kraus und Tatiana Trouvé.
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs, freitags, samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 11 bis 21 Uhr geöffnet. 
 
 
Akademie-Galerie präsentiert die "Erfindung der Wirklichkeit"
 
Die Ausstellung in Düsseldorf ist vom 16. September bis zum 5. Februar nächsten Jahres zu sehen 
 
Düsseldorf - "Die Erfindung der Wirklichkeit - Photographie an der Kunstakademie Düsseldorf von 1970 bis heute" lautet der Titel einer Ausstellung, die ab dem 16. September in der Akademie-Galerie in der NRW-Landeshauptstadt zu sehen ist. Nach Angaben der Akademie spielte die Photographie in der jüngeren Geschichte der Kunstakademie eine wichtige Rolle. Die bis zum 5. Februar nächsten Jahres laufende Schau dokumentiere zum ersten Mal eine Entwicklung, an der Professoren und Studenten beteiligt waren.
Seit dem Beginn der Siebziger Jahre finden sich immer häufiger photographische Positionen. Die Klasse von Joseph Beuys etwa bildete ein Zentrum, zumal seine Aktionen photographisch dokumentiert wurden und viele seiner Editionen auf Photographien beruhten. Aus diesem Umkreis sind Imi Knoebel und Katharina Sieverding zu nennen. Mit der Berufung von Bernd Becher 1976 lieferte eine andere Sicht der Photographie neue, folgenreiche Impulse.
Der dokumentarische Ansatz von Bernd und Hilla Becher verband sich mit dem konzeptuellen Geist der siebziger Jahre und inspirierte eine Reihe von Studentengenerationen. Die Ausstellung zeigt Arbeiten etwa von Candida Höfer, Thomas Struth, Andreas Gursky, Axel Hütte, Boris Becker, Thomas Ruff, Jörg Sasse oder Thomas Demand. Sigmar Polke hat eine andauernde photographische Tätigkeit verfolgt. Filme gedreht und seine Editionen häufig auf photographischer Basis geschaffen. Die Beziehung zwischen Malerei und Photographie hat Gerhard Richter ausgelotet und mit seinen Gemälden und Photographien neue Möglichkeiten für beide Gattungen eröffnet. Auch Film und Video werden mit Beispielen etwa von Ole John, Nan Hoover, Marcel Odenbach, Ulrike Rosenbach und Rosemarie Trockel vertreten sein.
 
Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Internationales Orgelfestival läßt Düsseldorfer Kirchen klingen
 
Düsseldorf - Das inzwischen 6. Internationale Düsseldorfer Orgelfestival findet vom 30. September bis zum 7. November statt. Die Veranstalter erklärten in einer Ankündigung, das diesjährige Orgelfestival werde eine große Bandbreite an Musik bieten. In den mehr als 100 Konzerten und Veranstaltungen, die über die Stadt verteilt in rund 25 Kirchen stattfinden, erklingen klassische Orgelmusik, aber auch Kombinationen mit Pop, a cappella-Gruppen oder japanischen Trommeln. Für Familien stehen Kinderkonzerte und Orgelführungen im Programm. Der Eintritt für die meisten Konzerte ist frei.
 
 
 
Arp-Museum würdigt Mythos und Marke der "Rheinromantik"
 
Remagen - "Rheinromantik. Mythos und Marke" lautet der Titel einer Ausstellung im Arp-Museum Bahnhof Rolandseck in Remagen, die ab dem 4. September zu sehen ist. Die Kulturlandschaft zwischen Drachenfels und der sagenumwobenen Loreley sei "romantischer Mythos und früher Tourismusmagnet zugleich", hieß es in einer Ankündigung der bis zum 4. März nächsten Jahres laufenden Schau. In allen Kunstgattungen, in Literatur und Liedgut, aber auch in der Souvenirproduktion seien zur Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert eine Vielzahl von Bildern oder literarischen Motiven entstanden, die noch heute unsere Wahrnehmung des Rheintals prägten, so die Aussteller.
 
Diesen vielfältigen Bilder- und Motivschatz, seine Vereinnahmung und seine Kommerzialisierung wolle die Ausstellung in vier Kapiteln zeigen. Den Auftakt zur Ausstellung bildet eine spektakuläre Installation von etwa 100 Bowletöpfen und rheinromantischen Motiven. Diese kollektiven Erinnerungsstücke führten eindrucksvoll die weite Verbreitung der romantischen Bildwelten vor Augen. Zeitgleich findet im Neubau des Museums die Ausstellung "Belvedere - Warum ist Landschaft schön?" statt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker