Urlaub für die Ohren

Maximilian Geller - "Alpenrosen"

von Frank Becker
Alpenswing

Wer möchte schon noch ans Mittelmeer, nach Malle gar, wenn er erst Maximilian Gellers "Alpenrosen" gehört und genossen hat? Keiner. Nicht einer. Der Altsaxophonist Maximilian Geller und seine vielfach bewährte Truppe haben, mit der das Herz weit öffnenden Stimme der einzigartigen Lisa Wahlandt (bei diesem Album viel zu wenig eingesetzt), einen nicht nur musikalisch zauberhaften Kontrapunkt zu allen nur denkbaren anderen Zielen gesetzt.

Nach einer fröhlichen Eröffnung mit dem Ländler in As, die schon Lust auf Bayern macht, steigt Lisa Wahlandt mit ihrer Sehnsuchts- Hymne auf München und das Bayernland ein: "Isarmärchen". Das klingt derart ansteckend, daß man gleich in den Zug steigen möchte, um unter weißblauem Himmel an der Isar ein Stückchen von diesem Glück mitzubekommen. Zärtlicher als im sich gleich anschließenden "Büebele Liabele" kann man wohl kaum mit einer volkstümlichen Melodie umgehen - Maximilian Geller, Walter Lang und Herbert Pixner verdienen allein für diesen Titel allerhöchstes Lob.
Da die Alpen ja nicht nur den Bayern und Tirolern gehören, fügen sich natürlich auch Schweizer Melodien
in den musikalischen Kontext. Dazu gehören auch "Vo Luzern uf Wäggis zue", das liebevoll modernisiert "z´Basel a min Rhi" aus Gellers Heimatstadt und das muntere "Es Burebüebli" - denn heutzutage ist auch der Knabe vom Lande schon länge kein tumber Tropf mehr. Thomas Stabenow am Kontrabaß, Walter Lang am Klavier und Maximilian Geller lassen ihn und das anschließende "Neuschwansteinlied" swingen.

Ein wenig karibisch kommt einem die Beteuerung vor, daß es auf der Alm angeblich keine Sünde gibt, und was ein gscheiter Jodler ist, der braucht schon seine Aufwärmzeit wie der "Alpbach Jodler" mit dem brillanten Peter Tuscher an der Trompete. Bairischen Scat serviert Lisa Wahlandt in "Leiteln miasts lustig sein". Da läßt man sich nicht lange auffordern. Wie gerne hätte ich noch einmal Lisa Wahlandts Stimme in "Guter Mond" gehört - doch auch das Duo Geller/Marco Lobo (Percussion) läßt eine schöne Version hören. Im Bimmelbahntempo schnauft das Album aus und "Vo Luzern uf Wäggis zue".
Nach "Amore e Morte" ein ganz anderer Ansatz zugleich wieder ein kleiner Geniestreich des brillanten Musikers und Arrangeurs. Eine Empfehlung der Musenblätter.

Beispielbild

Maximilian Gellers
Alpenrosen

Maximilian Geller     Altsaxophon
Herbert Pixner    Akkordeon
Walter Lang    Klavier
Thomas Stabenow    Bass
Hajo von Hadeln    Schlagzeug
Marco Lobo    Percussion
Lisa Wahlandt    Gesang
Peter Tuscher    Trompete
 
© 2011 GLM
(P) 2011 Edition Collage
Titel:
1 Landler in A flat  3:58
2  Isarmärchen  4:05  
3  Büebele Liabele  4:13  
4  A Jodel Landler  3:52  
5  z' Basel a mim Rhi  3:43  
6  Auf der Alm da gibts koa Sünd  5:03  
7  Wo Berge sich erheben  4:19  
8  Alpbach Jodler  2:33
9  Leiteln miasts lustig sein  3:23  
10  Es Burebüebli  3:49  
11  Neuschwansteinlied  3:49  
12  Guter Mond  2:42  
13  Vo Luzern uf Wäggis zue  3:26
 
Gesamtzeit:  49:02
 
Weitere Informationen unter: