Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt




Skulpturengruppe "Anbetung des Kindes" jetzt im Museum Kurhaus Kleve
 
Kleve - Die Sammlung des Museum Kurhaus Kleve hat mit der um das Jahr 1490 entstandenen Skulpturengruppe "Anbetung des Kindes" von Dries Holthuys eine Ikone der niederrheinischen Bildschnitzkunst dieser Zeit erhalten. Das Werk sei aus Antwerpener Privatbesitz angekauft worden, teilte das Museum jetzt mit. An den Kosten hätten sich mehrere private Stiftungen sowie die Kulturstiftung der Länder beteiligt, hieß es weiter. Das Hochrelief aus Eichenholz war vermutlich die zentrale Darstellung eines kleinen, privaten Altarschreins.
Zur Sammlung des Museums zählen bereits ein bedeutendes Ensemble niederrheinischer Skulptur des späten Mittelalters sowie mehrere Hauptwerke von Holthuys, darunter die Anna-Selbdritt-Gruppe, der Heilige Michael und eine Gruppe von drei weiblichen Heiligen. Die Darstellung der Anbetungsszene der neu erstandenen Skulpturengruppe folgt einer Vision der heiligen Birgitta von Schweden, in der sie Maria am Boden kniend mit gefalteten Händen in Anbetung ihres Kindes versunken sah. Seine geschnitzte Weihnachtsszene erweiterte Holthuys nach Museumsangaben um ein seltenes Motiv: Ein Engel müht sich, das schadhafte Dach des strohgedeckten, zugigen Stalls auszubessern.
 
 
Museum Ostwall in Dortmund lockt am neuen Standort deutlich mehr Besucher an
 
Dortmund - Ein Jahr nach der Eröffnung des Museums Ostwall in den neuen Räumen im Dortmunder U hat die Stadt am Freitag eine erste positive Zwischenbilanz gezogen. Bis Ende September wurden im Museum Ostwall 30.000 Besucher gezählt. Am alten Standort kamen zuletzt nur 20.000 Besucher im Jahr zu den Ausstellungen. Insgesamt kamen seit der Eröffnung des Dortmunder U im Juni letzten Jahres rund 200.000 Menschen. Einen regulären Museumsbetrieb mit größeren Wechselausstellungen im Museum Ostwall wird es erst im kommenden Jahr geben. Die Stadt setzt auf weiterhin steigende Besucherzahlen.
 
 
Türkischer Film "Majority" gewinnt Regiepreis beim Filmfestival Münster
 
Münster - Beim Filmfestival Münster ist am Sonntag der mit 7.500 Euro dotierte Preis für die beste Regie im Europäischen Spielwettbewerb an den 36 Jahre alten türkischen Regisseuer Seren Yüce für seinen Film "Majority" vergeben worden. Wie die Verantalter mitteilten, stand der Spielfilmwettbewerb unter dem Motto "Was das Leben zusammenhält." Der Streifen des ehemaligen Regieassistenten von Fatih Akin hatte schon beim Filmfestival in Venedig 2010 den Luigi De Laurentiis Award für das beste Debüt gewonnen.
Der Blick auf die junge türkische Mittelklasse sei "subtil erzählt und präzise inszeniert sowie brillant gespielt," befand die Jury des Filmfestivals Münster. Der Film "Majority" fasziniere und erschrecke gleichermaßen, hieß es in der Pressemitteilung nach dem Ende des Festivals. Das vergab zudem Preise in Höhe von 9.000 Euro im deutschsprachigen Kurzfilmwettbewerb. Der mit 5.000 Euro dotierte Große Preis der Filmwerkstatt ging zu gleichen Teilen an den Animations- und Dokumentarfilm "Leonids Geschichte" von Rainer Ludwigs und Tetyana Chernyavska über ein wahres Schicksal im Schatten von Tschernobyl, sowie an den Kurzspielfilm "Vatermutterkind" von Daniel Karl Krause.
Mit dem Förderpreis des WDR Studios Münster, dotiert mit 3.000 Euro, wurde der 31-minütige Kurzfilm "Jessi" ausgezeichnet. Inszeniert von Mariejosephin Schneider, die an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin studiert, erzählt der Film die berührende Geschichte eines Mädchens, die schon mit 11 Jahren irgendwo ihren Platz zu finden versucht. Dieser Film gebe auf bemerkenswerte Weise Einblick in die Welt eines Kindes, "das einsam und traurig ist und die Kindheit sehr früh verlassen muss", befand die Jury.
 
 
Ruhr-Museum Essen zeigt Bilder seiner Fotografischen Sammlung
 
Essen - Unter dem Titel "Von A bis Z. Die Fotografische Sammlung des Ruhr Museums" präsentiert das Ruhr Museum in Essen ab heute eine neue Sonderausstellung. Die bis zum 10. Juni nächsten Jahres laufende Schau in der Galerie der Kohlenwäsche auf dem Welterbe Zollverein zeigt etwa 300 Bilder aus dem gewaltigen Fotoarchiv des Museums, die zum Teil noch nie öffentlich zu sehen waren. Die neue Schau sei Auftakt einer Reihe von Ausstellungen, in denen die einzelnen Sammlungen des Ruhr Museums präsentiert werden, die von regionaler und internationaler Bedeutung sind, hieß es.
 
Die Ausstellung ist montags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Internationale Tanzwochen in Neuss gestartet
 
Neuss - Im rheinischen Neuss sind am Dienstag die diesjährigen Internationalen Tanzwo­chen gestartet. Bis zum Februar kommenden Jahres werden Ensembles aus der ganzen Welt ein abwechs­lungsrei­ches Programm zeigen, hieß es zum Start der inzwischen 29. Ausgabe der Tanzwochen. Zum Auftakt kam die Armitage Gone! Dance Company aus New York, die mit ihrer Choreographie "Relativity" zum ersten Mal in Deutschland zu sehen ist. Unter der Leitung von Karole Armitage zeigt das Ensemble darüber hinaus "The Watteau Duets" und die "Ligeti Essays".
Bereits zum zweiten Mal besucht das Cedar Lake Contemporary aus New York unter der Leitung von Benoit-Swan Pouffer die international renommierte Veranstaltung in Neuss. Zu ihrem einzigen Gastspiel in NRW kommt das Bayrische Staatsballett 2 im Dezember an den Rhein. Ivan Liška und Konstanze Vernon haben nach Veranstalterangaben eine 16köpfige Juniorcompagnie zusammengestellt, die bereits im großen Staatstheater auftreten konnte. Aus Stuttgart kommt Gauthier Dance in die Neusser Stadthalle, die ihr abwechslungsreiches Programm „Lucky Seven“ präsentiert. Das Zürcher Ballett unter der Leitung von Heinz Spoerli, der schon im Gründungsjahr der Tanzwochen zu Gast war, zeigt "In den Winden im Nichts", eine Choreographie der Cello-Suiten 2,3 und 6 von Bach.
 
 
 
Kinofest Lünen zeigt ab 10. November aktuelle deutschsprachige Filme
 
Lünen - Das überregional bekannte Kinofest im westfälischen Lünen zeigt ab dem 10. November vier Tage lang insgesamt 50 aktuelle, deutschsprachige Filme. Wie eine Sprecherin des Kinofestes mitteilte, gebe es neben großen Filmen auch zahlreiche Entdeckungen und Auszeichnungen. Zehn Streifen laufen im Wettbewerb um die "Lüdia", den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis des Kinofestes, über den das Publikum entscheidet.
Im Mittelpunkt der diesjährigen Produktionen stehen starke Persönlichkeiten, die jenseits der üblichen Entwürfe um ihren Platz im Leben kämpfen. So zeigt etwa der Spielfilm "Der Brand" von Brigitte Maria Bertele die Folgen einer Vergewaltigung, in der Dokumentation "Der Fall Chodorkowski" gehe es um die Hintergründe für die Verurteilung des russischen Ex-Oligarchen. Die Beiträge für junge Zuschauer konkurrieren um den Kinderfilmpreis "Rakete".
 
 
 
Clemens-Sels-Museum sucht Informationen zur eigenen Geschichte
 
Neuss- Anläßlich seines 100-jährigen Jubiläums im nächsten Jahr sucht das Clemens-Sels-Museum in Neuss über den ei­genen Bestand hinaus weitere Informationen zur Geschichte des Hauses. Wie eine Sprecherin mitteilte, wurde das erste "Städtische Museum" in Neuss am 24. August 1912 am Markt eröffnet. Alle Unterlagen, von der privaten Innen- und Außenaufnahme bis zur Eintrittskarte, die sich auf den von Pauline Sels gestifteten Nachlaß ihres Man­nes, dem Apotheker Clemens Sels, und das erste Museum der Stadt Neuss beziehen, seien von Interesse, hieß es. Wer über solche Artefakte verfügt, wird gebeten, sich mit Martin Habel im Museum unter der Telefonnummer 02131-904141 oder per Mail an martin.habel@stadt.neuss.de in Verbindung zu setzen.
 
 
Uraufführung des Stücks "kristus.unerhört" in Münster
 
Die Inszenierung nach dem Roman des österreichischen Autors Robert Schneider behandelt die Entwicklung der "Wiedertäufer" in der westfälischen Metropole
 
Münster - "Kristus.unerhört" lautet der Titel einer Uraufführung im Kleinen Haus der Städtischen Bühnen Münster, die am 9. November Premiere feiert und von der Entwicklung der "Wiedertäufer" in der westfälischen Metropole der Jahre 1533 bis 1536 handelt. Wie ein Sprecher des Theaters mitteilte, beruht die Bühnenversion auf dem 2004 veröffentlichten historischen Roman "Kristus" des österreichischen Autors Robert Schneider. Schneider war vor allem durch seinen Debütroman "Schlafes Bruder" bekannt geworden.
 
In dem Roman "Kristus" rekonstruiert der Autor das Leben des Niederländers Jan Bekels aus dem Ort Leiden. Der hatte im Alter von sechs Jahren eine Vision und wollte danach "Kristus" werden und das wahre Wort Gottes leben. Der idealistische junge Mann wurde Anhänger der Täuferbewegung und ging 1533 nach Münster, das damals Hochburg der radikalen Reformationsbewegung war. Dort wollte man "das Experiment einer gerechteren Gesellschaft wagen und Münster vom katholischen Glauben mit Ablasshandel und Kindstaufe befreien", hieß es in der Ankündigung der Inszenierung.
Jan van Leiden krönte sich damals selbst zum König des neuen Jerusalem und versuchte, das Glück seines Volkes zu erzwingen. Durch Androhung der Todesstrafe für alle Widersacher zwang er jeden Andersdenkenden zur Annahme des Täuferglaubens. So wurde innerhalb weniger Monate aus dem visionären Gottesstaat ein menschenverachtendes Gewaltregime. Am 22. Januar 1536 schließlich wurde van Leiden zusammen mit zwei seiner wichtigsten Gefolgsleute öffentlich zu Tode gequält. Ihre Leichen wurden als Trophäen in den bis heute dort hängenden Käfigen am Turm der Lambertikirche ausgestellt.
 
Die Entwicklung der "Wiedertäufer" in Münster steht nach Angaben des Theaters exemplarisch für das Scheitern vieler gesellschaftlicher Utopien in der Geschichte. Die Käfige am Turm des Gotteshaues sind als Mahnmal "gegen den Abfall von der allein selig machenden Kirche" und als Warnung vor allzu umstürzlerischen Bestrebungen bis heute im öffentlichen Bild der Stadt präsent. Das Theaterstück erzählt von der Vision, vom Leben und Scheitern Jan van Leidens. Die Regisseurin Eva Lange studierte unter anderem evangelische Theologie, bevor sie das Theater für sich entdeckte. 
 
 
Der in Duisburg geborene Krimi-Autor Jacques Berndorf wird 75 Jahre
 
Mit seinen Eifel-Krimis wurde Berndorf zum erfolgreichen Schriftsteller
 
Dreis-Brück/Duisburg - Der Journalist und Schriftsteller Jacques Berndorf wurde am Samstag 75 Jahre alt. Er ist am 22. Oktober 1936 als Michael Preute im Duisburger Stadtteil Hamborn geboren worden. Beim Duisburger General-Anzeiger machte er sein Volontariat und debütierte dort auch mit dem Roman "Mord am Kaiserberg". Bis 1964 arbeitete Preute bei der Neuen Ruhr Zeitung sowie bei der Rheinischen Post. Ab 1968 dann schrieb er für die Magazine "Stern" und "Spiegel" sowie für die Illustrierte "Quick". Später arbeitete er dann als freier Journalist und Schriftsteller.
1983 ging Preute in die Eifel und zwar in den Ort Berndorf. Sechs Jahre später dann erschien der erste "Eifel-Krimi" unter dem Pseudonym Jacques Berndorf. Inzwischen sind 21 Eifel-Krimis um Berndorfs Protagonisten Siggi Baumeister auf dem Markt. Die Gesamtauflage dieses Zyklus liegt nach Angaben des Dortmunder Grafit-Verlags bei gut 4,5 Millionen Exemplaren. Das ZDF verfilmte Teile von Berndorfs Roman "Eifel-Schnee", ein anderes Werk von Berndorf kam 2006 in einer bearbeiteten Bühnenfassung mit dem Titel "Eifel-Frieden" am Stadttheater Trier zur Aufführung. Berndorf lebt und arbeitet seit Mitte der 1990er Jahre in der Eifelgemeinde Dreis-Brück im Bundesland Rheinland-Pfalz.
 
 
Saar-Universität richtet erste Poetik-Professur für Dramatik im deutschsprachigen Raum ein 
 
Saarbrücken - Als erste Universität des deutschsprachigen Raumes richtet die Saar-Uni in diesem Wintersemester gemeinsam mit dem Saarländischen Staatstheater und der Landeshauptstadt Saarbrücken und weiteren Kooperationspartnern eine Poetik-Professur ausschließlich für Dramatik ein. Sie wird in diesem Jahr vom Berliner Theater-Kollektiv "Rimini Protokoll" übernommen, so eine Sprecherin der Hochschule am vergangenen Donnerstag.
 
Die drei Theater-Autoren und -Regisseure des Kollektivs gehören zu den einflußreichsten Theatermachern der Gegenwart. Die Vorträge, die sie im Rahmen der Poetik-Professur halten, sind öffentlich und finden an vier Montagabenden im Januar und Februar nächsten Jahres in Saarbrücken statt. Ziel einer Poetik-Professur ist es, herausragende Schriftsteller der Gegenwart einzuladen, öffentlich über ihr Schreiben zu reflektieren. Indem die ausgewählten Autoren ihre Vorstellungen von der Literatur erläutern und Einblicke in ihre Schreibwerkstatt geben, vermittelt die Professur somit unmittelbar zwischen Literatur und Lesern.
 
Seit 2002 initiieren, schreiben und organisieren Helgard Haug (*1969), Stefan Kaegi (*1972) und Daniel Wetzel (*1969) unter dem Label "Rimini Protokoll" in wechselnden Konstellationen vielbeachtete und einflussreiche Theaterprojekte in Deutschland sowie weltweit. Die Poetik-Professur nach Angaben der Hochschule ausdrücklich zum Gespräch über die reiche Formenvielfalt des zeitgenössischen Theaters in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein. Die ersten drei Veranstaltungen von „Rimini Protokoll“ im Rahmen der Poetik-Professur finden als öffentliche Abendvorträge im Saarländischen Staatstheater, der vierte und letzte im Festsaal des Saarbrücker Rathauses statt.
 


Ausstellung "Stroh zu Gold" im Ziegeleimuseum Lage eröffnet
 
Lage - "Stroh zu Gold" lautet der Titel einer Ausstellung im Ziegeleimuseum im westfälischen Lage, die seit Sonntag den Mythos magischer Geschichten und Figuren aus textilen Märchen aufgreift. Im Märchen von Rumpelstilzchen sei die wundersame Verwandlung wahr geworden, hieß es zum Auftakt der bis zum 18. März nächsten Jahres laufenden Schau. Zu sehen sind über 250 Objekte aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Darunter Arbeitsgeräte wie Spinnrad, Spindel, Webstuhl, Schneidertisch und Zwirnmühle. Bücher des 19. Jahrhunderts zeigen in der Ausstellung Holzstiche aus der Märchenwelt der Brüder Grimm und des Wilhelm Hauff.
Ausgestellt werden außerdem 60 Jahre alte Theaterkulissen, kleinteilig in kolorierte Pappe geschnitten, sowie Märchenbilder im Jugendstil aus "Stollwerck´s königlichen Schokoladentafeln" von 1906. Einen Hauch von der zauberhaften Atmosphäre orientalischer Märchen aus 1001 Nacht vermitteln Zeremonial-Gegenstände der Turkmenen wie Kronen, Hochzeitspantoffeln, ein Dolch mit Damastklinge sowie ein kunstvoll gearbeiteter Jurteneingang. An Mitmachstationen können die Besucher ihre "Heldenkräfte" oder ihre Geschicklichkeit an Spinnrad und Haspel ausprobieren. Zur Belohnung stehen märchenhafte Gewänder bereit, die kleinen und großen Besuchern eine Verwandlung zum Eintauchen in die Märchenwelt vollenden.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Datenskulpturen" in der Düsseldorfer Johanneskirche
 
Düsseldorf - "Datenskulpturen" lautet der Titel einer Ausstellung mit Arbeiten des Künstlers Matthias Hintz, die ab dem 3. November in der Evangelischen Johanneskirche in Düsseldorf zu sehen ist. Nach Angaben einer Sprecherin der Citykirche begibt sich der in Merseburg an der Saale geborene Hintz mit seinen Arbeiten "auf die Suche nach dem Mensch in den Dingen." Großformatige Skulpturen, in menschenähnlicher Gestalt aus digitalen Datenträgern gefertigt, werfen während der bis zum 20. November laufenden Ausstellung neue sowie alte Fragen auf und bieten neue An- und Einsichten. Hintz ist Meisterschüler des Künstlers Günther Uecker.
 
Die Ausstellung ist montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie sonntags nach dem Gottesdienst zu sehen.
 
 
Erster Adventskalender mit Schokolade aus fairer Milch
 
Wuppertal - Das in Wuppertal ansässige Fair-Trade Unternehmen GEPA bringt zur diesjährigen Adventszeit erstmals einen Adventskalender mit Schokolade aus fairer Milch auf den Markt. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, handelt es sich bei der Milch um faire Biomilch aus dem Chiemgau. Das farbenfrohe Krippenmotiv des Adventskalenders hat der haitianische Künstler Fritzner Cedon entworfen. Der neue Adventskalender honoriert laut GEPA die aufwändige Arbeit von Kakao- und Zuckerbauern im Süden und Milchbauern im Norden.
Den Biokakao und den Biorohrohrzucker bezieht das Unternehmen unter anderem von Kleinbauerngenossenschaften aus der Dominikanischen Republik und aus Paraguay. Die Biomilch für das Milchpulver kommt von der Genossenschaft Milchwerke Berchtesgadener Land. Denn fair heißt nicht nur für die Kakao- und Zuckerkleinbauern faire Preise, sondern auch für rund 300 Naturland-Biobauern im Alpenvorland, daß sie für ihre Milch einen höheren Preis erhalten. So können sie ihre Höfe weiter betreiben. Nur so hat nachhaltige Landwirtschaft Bestand, hieß es in der Mitteilung.
 
 
Museum Abteiberg zeigt Werke des US-amerikanischen Künstlers Morgan Fisher
 
Mönchengladbach - Unter dem Titel "Translations" präsentiert das Museum Abteiberg in Mönchengladbach ab kommenden Sonntag eine Ausstellung mit Werken des amerikanischen Künstlers Morgan Fisher. Nach Angaben des Museums handelt es sich um die erste Ausstellung, in der Fisher seine Auseinandersetzung mit der Malerei zeigt. Seit den späten 1990er Jahren zeigt der in Los Angeles arbeitende Künstler Installationen aus Malerei, in denen monochrome Gemälde zu einem neuartigen Anschauungsobjekt werden.
Sie handeln nach Darstellung der Aussteller von den Größen, Formaten, farblichen und räumlichen Beziehungen, von den Gesichtsfeldern des Betrachters, den Bedingungen von Architektur sowie den Phänomenen der Wahrnehmung und ihrer Nachbilder. Fisher ist auch Filmemacher und studierter Kunsthistoriker. In seinen Werken hat er sich auch immer wieder mit der Komposition und Wirkungsweise anderer künstlerischer Werke befaßt. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Wiener Generali Foundation.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Museum Ludwig in Köln präsentiert die Ausstellung "Vor dem Gesetz"
 
Köln - "Vor dem Gesetz" lautet der Titel einer Ausstellung im Kölner Museum Ludwig, die ab dem 17. Dezember das Menschsein in den Mittelpunkt stellt. Bis zum 22. April nächsten Jahres zeigt die Schau nach Angaben des Museums vom Wochenende Skulpturen der Nachkriegszeit sowie Positionen der Gegenwartskunst, die sich mit den grundlegenden Bedingungen der Humanität auseinandersetzen. Zu den Werken der Nachkriegszeit, die den geschundenen, verletzten und gefährdeten Menschen ganz direkt zeigen, gehören nach Angaben des Museums Statuen von Wilhelm Lehmbruck, Germaine Richier, Gerhard Marcks oder Alberto Giacometti.
Diese Exponate bilden den Ausgangspunkt für die Betrachtung der zeitgenössischen Installationen von Künstlern wie Pawel Althamer, Phyllida Barlow, Bruce Nauman oder Thomas Schütte, die sich in meist räumlicher Dimension und unter Verwendung unterschiedlicher Materialien den komplexen Bedingungen der menschlichen Gegenwart nähern.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr sowie jeden ersten Donnerstag im Monat von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
Industriemuseum in Petershagen zeigt "Perlen aus Glas"
 
Petershagen - "Perlen aus Glas. Farbige Geschichten" lautet der Titel einer Sonderausstellung, die ab dem 4. November im Industriemuseum Glashütte Gernheim im westfälischen Petershagen zu sehen ist. Die bis zum 25. März nächsten Jahres laufende Schau zeichnet sich durch leuchtende Farben und eine große Formenvielfalt aus. Zu sehen ist "eine Schatzkammer mit Glasperlen aus der ganzen Welt", hieß es.
Die Ausstellung erzählt überraschende Geschichten vom Gebrauch und der Bedeutung von Glasperlen in unterschiedlichen Kulturen. Geschichten von Wikingerperlen, die von Taschkent im Kaukasus ins wikingische Aros, das heutige Arhus reisten, über edle venezianische Perlen aus dem 19. Jahrhundert oder Perlen aus dem Regenwald Borneos. Der überwiegende Anteil der Exponate stammt aus der Sammlung des dänischen Kurators Torben Sode.
Ausgehend von den zahlreichen glitzernden Exponaten zeichnet die Schau Technik und Historie der Glasperlenherstellung nach. Sie beginnt im Ägypten und Syrien des 4. vorchristlichen Jahrtausends und führt nach Angaben des Museums bis in die Gegenwart. Zugleich erläutert die Ausstellung Bedeutung und Funktion der Glasperlen in ihrer Entstehungszeit. Neben den in vielen Kulturen bekannten dekorativen Zwecken thematisiert die Schau außerdem die Glasperlen als Zahlungsmittel zur Zeit des Kolonialismus.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.


Redaktion: Frank Becker