Swingende Geburtstagsparty

Brasshoppers und Kattwinkelsche Fabrik feiern ihr (gemeinsames) 20-jähriges Bestehen

von Frank Becker

Foto © Brasshoppers Big Band

Swingende Geburtstagsparty in der "Katt"
 
Brasshoppers und Kattwinkelsche Fabrik feiern ihr
(gemeinsames) 20-jähriges Bestehen
 
Wermelskirchen. Als die Brasshoppers Big Band, damals noch als „Bernies Brasshoppers“ unter Bernhard Sanders, zum ersten Mal auftrat, war das wo: natürlich in der „Kattwinkelschen Fabrik“ von Achim Stollberg, kurz: „Katt“. Seither sind 20 Jahre vergangen, alle Beteiligten sind kaum älter, dafür ein wenig reifer und richtig gut geworden, wovon sich die enorme Fan-Gemeinde am Samstagabend bei einem mitreißenden Konzert, wo: natürlich auch in der Katt, überzeugen konnte. Vor ausverkauftem Haus traten die 21 Musiker unter Ralf von Tegelen, der seit 10 Jahren am Pult steht, in Bestform an, prominent unterstützt von Florian Poser am Vibraphon und der brasilianischen Sängerin Juliana da Silva, sowie charmant begleitet von Lotte Gaertig als Moderatorin.
 
Mit dem als Opener hervorragend gewählten Latin-Swing „Brasilia“, warmem Posaunen-Sound und

Florian Poster - Foto © Hanno A. Endres
gestopften Trompeten brachte der Brasshoppers-Express sein Publikum gleich auf ein beschwingtes Gleis. Was so hochkarätig begann, blieb nicht nur auf hohem Niveau, die Band und ihre Gäste konnten Mal um Mal noch eins draufsetzen. So stellte Florian Poser mit seinen Soli in Peter Herbolzheimers „Pacific Rainbow“ und Pat Methenys „“It´s Just Talk“ sogleich unter Beweis, daß er zu den Besten seiner Zunft zählt. Mit voluminöser Jazz-Stimme und dem Gershwin-Klassiker „Love Is Here To Stay“ schloß Juliana da Silva den musikalisch funkelnden Kreis. A.C. Jobims traumhaftes „Vou te contar“ (Wave) mit Big Band und Solo-Flöte hätte man sich von Juliana da Silva und Florian Poser gut als Duo vorstellen können, das gab es später in einem doppelten Geburtstagsständchen für die Brasshoppers mit „Caminhos Cruzados“ und „One Note Samba“ (Samba de Uma Nota Só).
 
Wie man sieht und am vergangenen Samstag eindrucksvoll hörte, fuhr der Zug mit vielen Jobim-Titeln nach Brasilen, traf auf das „Girl fom Ipanema“, ließ die Samba „Catero“ und mit einem Posaunen-Solo von Ralf von Tegelen Florian Posers „Antonio´s Dance“ hören - und machte richtig gute Laune. Eine echte Solo-Nummer bot ganz nebenbei auch Ralf von Tegelen beim Blättern der komplexen Partituren.
Die Brasshoppers pflegen eine hohe Big Band-Kultur, die wie in der Nummer „Send In The Clowns“ gelegentlich an den 70er Jahre-Sound von Jim Webb erinnert und auch mal richtig fett klingen kann, so in dem Ray Charles-Titel „Hallelujah, I just love him so“, bei dem Juliana da Silva den Saal zum Brodeln brachte. Ein Knaller. Die sanfte Schiene hingegen bedienten Stücke wie „Brasilia“, „Always And Forever“ und „Esperanza“ – das geht unter die Haut, das möchte man gerne auf CD hören und mitnehmen.
 
Ein phantastisches Programm, das ganz offensichtlich Publikum und Künstler gleichermaßen glücklich machte - natürlich gab es auch reichlich Zugaben. Ein schöner Geburtstag – herzlichen Glückwunsch, Katt und Brasshoppers!
 
Weitere Informationen: www.brasshoppers.de