Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt



54 Radierungen von Rembrandt in Aachen zu sehen
 
Aachen - Unter dem Titel "Rembrandt gespiegelt - Meisterwerke der Radierung" präsentiert das Aachener Suermondt-Ludwig-Museum ab dem 12. November eine Ausstellung mit insgesamt 54 Radierungen des weltberühmten Künstlers.  Rembrandt (1606-1669) setzte seine Dramaturgie des Lichts nicht nur in der Malerei, sondern auch in seiner Druckgrafik meisterhaft um. Die bis zum 5. Februar nächsten Jahres laufende Schau stellt die Radierungen Rembrandts den gespiegelten fotografischen Reproduktionen gegenüber.
Da das gedruckte Werk immer die seitenverkehrte Wiedergabe der ursprünglichen Kupferplatte bietet, ermöglicht die Schau den Besuchern, "dem Meister gewissermaßen über die Schulter zu schauen" und die Entwürfe so zu betrachten, wie sie Rembrandt bei der Arbeit vor Augen hatte. Einige originale Kupferplatten vermitteln einen zusätzlichen Eindruck vom Entstehungsprozeß der Werke.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 12 bis 18 Uhr, mittwochs von 12 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Lesung und Diskussion zu Religion im Spiegel zeitgenössischer Literatur
 
Veranstaltung des Literaturbüros NRW im Hindu-Tempel in Hamm-Uentrop zum Hinduismus
 
Hamm-Uentrop/Düsseldorf - "Sag, wie hältst Du's mit der Religion?" lautet der Titel einer Veranstaltung des Literaturbüros NRW, die am 23. November im Hindu-Tempel im westfälischen Hamm-Uentrop stattfindet. Es geht um "die Gretchenfrage im Spiegel der zeitgenössischen Literatur". Die Autorin Milda Drüke liest aus ihrem Werk "Rot - Menschen in Kathmandu" und diskutiert danach mit dem Hindupriester und Gründer des Sri Kamadchi Ampal Tempels in Hamm, Arumugam Paskaran.
Paskaran will bei der Abendveranstaltung den Blick auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten legen, die er im Vergleich mit den Gebräuchen im Hammer Tempel sieht. Der Hinduismus kennt nach Angaben des Priesters "so viele Variationen, wie dessen Götter Arme haben." Das Literaturbüro NRW will mit seiner Reihe aufzeigen, welche Fragen die Literatur an die Religion stellt und auch beleuchten, inwiefern Literatur möglicherweise Missverständnisse produziert. Der Tempel in Hamm-Uentrop gilt als größter Hindu-Tempel südindischer Bauart in Mitteleuropa.
 
Anmeldungen zu der Veranstaltung sind notwendig. Entweder an: mail@literaturbuero-nrw.de oder unter der Telefon-Nummer 0211-8284590. Für Teilnehmer gibt es einen Bustransfer ab und nach Düsseldorf.
 
 
Kongreß diskutiert die "Lebendige Stadt" von morgen in Dortmund
 
Dortmund - Unter dem Titel "Die neue Stadt" findet der diesjährige europäische Städtekongreß der Stiftung "Lebendige Stadt" vom 9. bis 11. November im Dortmunder U statt. Nach Angaben der Veranstalter vom Freitag stehen Überlegungen, wie Städte vom Strukturwandel in anderen Regionen - zum Beispiel in der Metropole Ruhr - lernen können und welche Infrastruktur die Stadt der Zukunft braucht im Mittelpunkt des Kongresses. Aus Sicht der Stiftung liefert das Ruhrgebiet positive einige "Best Practice"-Beispiele, etwa der Phoenix-See in Dortmund, der Krupp-Park in Essen oder auch das Gelände der ehemaligen Zeche Waltrop. Zu diesem Aspekt der Nutzung ehemalige Standorte von Großindustrie werden die früheren Bundesminister Rudolf Scharping und Wolfgang Tiefensee zum Kongreß erwartet. Die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann wird zum Thema der Nachnutzung aufgegebener Gotteshäuser sprechen.
 
 
 
Museum Folkwang zeigt Werke von Aernout Mik
 
Die Ausstellung über den niederländischen Künstler trägt den Titel "Communitas"
 
Essen - In enger Zusammenarbeit mit dem Musée du Jeu de Paume in Paris, und dem Stedelijk Museum in Amsterdam präsentiert das Museum Folkwang in Essen seit 29.10. eine große Retrospektive des niederländischen Künstlers Aernout Mik. Gezeigt wird ein Überblick der Arbeiten des 1962 geborenen Künstlers aus den letzten zehn Jahren mit besonderem Fokus auf die jüngeren Film- und Videoproduktionen und die in Deutschland bis dato noch nicht ausgestellten Werke.
Dazu gehören die Videoinstallation "Communitas", die auf der Sao Paulo Biennale im September 2010 Premiere hatte. Für jede der Arbeiten und Stationen entwickelt der Künstler eine spezifische Ausstellungsarchitektur. Einen Höhepunkt der Retrospektive im Museum Folkwang wird die eigens für dieses Projekt realisierte neue Videoinstallation "Shifting Sitting" markieren. Die Raum- und Videoinstallationen von Aernout Mik, die zahlreiche Schnittstellen zwischen Film, Video, Performance, Skulptur und Architektur aufweisen, haben den künstlerischen Umgang mit dem bewegten Bild grundlegend weiterentwickelt. 
Auf einzigartige Weise geben die Werke die psychosoziale Verfasstheit unserer Gesellschaften und unserer Zeit wieder, so die Kuratoren der bis zum 29. Januar nächsten Jahres laufenden Schau. Häufig verweisen die Arbeiten des Künstlers auf aktuelle politische sowie soziale Situationen und ihre Widerspiegelung in den Medien. So finden sich darin Themen wie aktuelle Kriege, globale Krisen, wirtschaftliche Depression, Rassismus und gesellschaftliche Spannungen, ohne diese direkt abzubilden.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr sowie freitags von 10 bis 22.30 Uhr geöffnet.
 
 
Sonderausstellung zum 20. Todestag von Freddie Mercury in Gronau
 
Gronau - Aus Anlass des 20. Todestags des Queen-Sängers Freddie Mercury am 24. November stellt das rock’n’popmuseum im westfälischen Gronau die Pop-Legende in den Mittelpunkt einer Sonderausstellung. Unter dem Titel "A Kind of Magic" präsentiert das Museum vom 12. November bis zum 8. Januar nächsten Jahres Sammlerstücke aus Mercurys Umfeld, darunter auch das berühmte schwarze Lack-Bühnenoutfit des Briten.
Die Schau gibt Einblicke in Werk und Leben des Mannes, der 1946 auf Sansibar als Farrokh Bulsara geboren wurde. 200 Quadratmeter Ausstellungsfläche widmen sich den Tatsachen und Legenden, die sich um das ereignisreiche Leben des Musikers ranken. Großformatige Fotografien, ein interaktiver Zugriff auf Ausschnitte der Diskografie, filmische Sequenzen von Liveauftritten und authentische Exponate sind zu sehen. 12 ausgewählte Videoclip-Beispiele aus der Welt bewegter Imageträger runden den Blick auf das Werk von Mercury ab.
 
Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Dienstags ist die Schau nur auf Anfrage für Gruppen geöffnet.
 
 
Krippenwege in Köln und Aachen
 
Köln/Aachen - Unter dem Motto "Folget dem Stern!" finden in der Zeit um Weihnachten auch in diesem Jahr wieder Krippenwege in Köln und Aachen statt. Der 16. Kölner Krippenweg bietet vom 21. November bis zum 6. Januar nächsten Jahres an über 100 Stationen Internationale Krippenkunst auf höchstem Niveau.
Zu finden sind die Krippen an öffentlich zugänglichen Standorten wie Schaufenstern von Geschäften, in kulturellen und kirchlichen Institutionen, im Kölner Hauptbahnhof, auf den Weihnachtsmärkten und in zahlreichen Kölner Gotteshäusern.  Der Aachener Krippenweg findet in diesem Jahr zum 12. Mal statt und zeigt vom 27. November bis zum 6. Januar 2012 an rund 40 Stationen traditionelle Weihnachtskrippen aus verschiedenen historischen Epochen, zeitgenössische Künstlerkrippen sowie volkstümliche Weihnachtsdarstellungen aus vielen Kulturen.
 
 
 
Diskussion zu Rüstungsexporten in Bielefeld
 
Bielefeld - Unter dem Titel "Der Kunde ist König: Exportschlager Rüstung?" gibt es am 25. November im Evangelischen Haus der Kirche in Bielefeld eine Diskussionsveranstaltung. Teilnehmer sind Elmar Brok, Europaabgeordneter der CDU und Außenpolitischer Sprecher der Europäischen Volkspartei im EU-Parlament, Jan Grebe, Projektleiter am Bonn International Center for Conversion und Mitglied der Fachgruppe "Rüstungsexporte" der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung sowie Annette Muhr-Nelson, Superintendentin des Kirchenkreises Unna und Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche von Westfalen. Diskutiert werden aktuelle Herausforderungen an Politik und Kirche im Zusammenhang mit Rüstungsexporten.
 
 
Ausstellung zum Karneval in der NS-Zeit
 
Die Schau mit dem Titel "Kölle Alaaf unterm Hakenkreuz" wird im NS-Dokumentationszentrum präsentiert
 
Köln - "Kölle Alaaf unterm Hakenkreuz" lautet der Titel einer Ausstellung, die ab dem 18. November im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln zu sehen ist. Genau eine Woche nach Beginn der närrischen Session in der Domstadt zeigt die bis zum 4. März nächsten Jahres laufende Schau den Karneval zwischen Unterhaltung und Propaganda. 
Lange Zeit sei die Beschäftigung mit dem Thema Karneval während des Nationalsozialismus tabuisiert gewesen, so die Aussteller. Auf den ersten Blick änderte sich der Karneval in dieser Zeit kaum, "tatsächlich wurde er aber gleichgeschaltet und instrumentalisiert", hieß es in der Mitteilung weiter. Ermöglicht worden sei das nicht zuletzt "durch eine enge personelle Verschränkung von Karnevalisten und Mitgliedern der NSDAP und ihren Organisationen."
Rosenmontagszüge und karnevalistische Saalveranstaltungen wurden auch zur Verbreitung der NS-Propaganda benutzt. Beispielhaft dafür seien Lieder des Kölner Mundartdichters Willi Ostermann und Büttenreden des Bühnenkünstlers Franz Klein, die in der Ausstellung zu hören sind. Der Büttenredner Karl Küpper und der jüdische Bühnenkünstler Hans David Tobar stehen stellvertretend für regime-kritische Töne die Ausgrenzung auf den Karnevalsbühnen. Die Schau zeigt die Entwicklung des Karnevals zwischen 1933 und 1945 auch anhand vieler Filmdokumente, Lieder, Büttenreden und Fotos von den Motivwagen der Rosenmontagszüge.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, jeden ersten Donnerstag im Monat von 10 bis 22 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.nsdok.de
 
 
Jugendbuchautor Willi Fährmann erhält Verdienstorden des Landes NRW
 
Düsseldorf/Xanten - Der Kinder- und Jugendbuchautor Willi Fährmann ist in Düsseldorf mit dem Verdienstorden des Landes NRW ausgezeichnet worden. Der im Dezember 1929 geborene Autor wurde 1962 durch das Buch "Das Jahr der Wölfe" über die Flucht einer ostpreußischen Familie während des Zweiten Weltkriegs vor der Roten Armee bekannt. Immer wieder hat er in seinen Büchern Schicksale in der NS-Zeit aufgearbeitet. In einem seiner letzten Romane mit dem Titel "So weit die Wolken ziehen", erinnert Fährmann an die sogenannte Kinderlandverschickung ab 1943.
Dazwischen sind aber auch immer wieder Kinderbücher erschienen wie "Isabella Zirkuskind", "Jakob und seine Freunde" und "Der überaus starke Willibald" von 1983, die Geschichte eines Mäuserudels, in dem sich ein Diktator etabliert, von dem sich die Mäuse schließlich befreien. Insgesamt hat Fährmann über 40 Bücher geschrieben. Als gelernter Maurer studierte er später Pädagogik, wurde Volksschullehrer, später Schulleiter und Schulrat. Erst mit 58 Jahren macht er die Schriftstellerei zum Hauptberuf. Seit 1963 lebt Fährmann in Xanten.
 
 
Ausstellung "Von der Mumienmaske zur Moderne" in Hamm
 
Hamm - Unter dem Titel "Von der Mumienmaske zur Moderne" zeigt das Gustav-Lübcke-Museum in Hamm Glanzstücke aus den Schenkungen des örtlichen Museumsvereins. Kernpunkt der bis zum 15. April nächsten Jahres laufenden Schau sei die qualitätsvolle Kollektion an ägyptischen Objekten, darunter die Mumienmaske aus der frühen Ptolemäerzeit (300 v.Chr.) und das Modell eines ägyptischen Totensegelschiffs aus dem Mittleren Reich (11. Dyn.), hieß es in der Ankündigung der Ausstellung.
Die Schau zeigt weiter antike griechische Vasen, Meißner Porzellane und Delfter Fayencen sowie historische numismatische Objekte und Buchwerke. Besucher erleben in der Ausstellung nicht nur verschiedene Epochen aus Kunst- und Kulturgeschichte, sondern können auch den immer wieder veränderten Kunstsinn spüren, nach dem sich der Museumsverein in der Auswahl seiner Ankäufe richtete. Der Museumsverein Hamm feiert 2011 sein 125jähriges Bestehen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr sowie sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Oostender Stundenbuch" in Neuss
 
Neuss - Das Clemens-Sels-Museum in Neuss zeigt vom 17. November an eine Auswahl grafischer Blätter aus dem Werk "Oostender Stundenbuch" des Düsseldorfer Künstlers Bert Gerresnheim. Die insgesamt 66 Zeichnungen belegen die künstlerische Auseinandersetzung Gerresheims mit dem Werk des belgischen Künstlers James Ensor. Ergänzend zu der bis zum 18. Dezember laufenden Schau werden Werke von Ensor aus dem eigenen Bestand und einer Privatsammlung im Zwischengeschoss des Museums präsentiert.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Deutscher Kinderhörspielpreis für "Nina und Paul" von Thilo Reffert
 
Düsseldorf - Für sein Hörspiel "Nina und Paul" erhält der Autor Thilo Reffert den diesjährigen Deutschen Kinderspielpreis. Dies teilte gestern eine Sprecherin der Film- und Medienstiftung NRW in Düsseldorf mit. Das vom Deutschlandradio Kultur produzierte Hörspiel erzählt die ungewöhnliche Liebesgeschichte zweier Grundschüler an einem einzigen Tag, vom Aufstehen bis zum Abend. Dem 1970 in Magdeburg geborenen Reffert sei es "vorzüglich" gelungen, kindliche Gefühle an der Schwelle zum Jugendalter auf den Punkt zu bringen, hieß es zur Entscheidung der Jury. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 12. November im Rahmen der ARD-Hörspieltage in Karlsruhe vergeben.
 
 
Redaktion: Frank Becker