„Vanitas Vanitatum!“

Ausstellung in Oberhausen zu Todesdarstellungen in der Frühen Neuzeit

von Andreas Rehnolt
Ausstellung zu Todesdarstellungen
in der Frühen Neuzeit
 
Oberhausen - Unter dem Titel „Vanitas Vanitatum! Das Tödlein aus der Sammlung Ludwig“ präsentiert die Ludwiggalerie Schloß Oberhausen ab dem 5. Februar Todesdarstellungen in der Frühen Neuzeit. Wie es am Wochenende in einer Ankündigung der bis zum 6. Mai terminierten Schau hieß, zeigt das elfenbeinerne Tödlein in feinster Schnitztechnik die Vergänglichkeit des Lebens, den Zerfall des Fleisches. Wimmelndes Gewürm, Kröten, Schlangen und Fliegen künden von der Sündhaftigkeit des Menschen.
Der Körper ist in einen aus Intarsien in Elfenbein und Ebenholz geschmückten Kasten gebettet, der den Blick selbst bei geschlossenem Deckel durch die durchbrochenen Seitenwände frei gibt. Diesem einzigartigen Werk der Erinnerungskultur aus der Sammlung Peter und Irene Ludwig widmet sich die Kabinettausstellung. Sie wird ergänzt durch die dreidimensionale Darstellung des Baseler Totentanzes. Die sogenannten Zizenhausener Figuren, aus Ton gefertigte kleine Skulpturengruppen, setzen den wohl populärsten und bekanntesten der mittelalterlichen Totentänze plastisch in Szene.

Wie sehr sich die Menschen in der Frühen Neuzeit und auch den Jahrhunderten danach mit den Themen Tod und Erlösung, Verdammnis und Auferstehung beschäftigten und sich dies bildlich niederschlug, berichten in der Ausstellung zudem zahlreiche Grafiken, unter anderem von Künstlern wie Albrecht Dürer, Hans Holbein, Hendrick Goltzius, Marco Dente oder Matthias Merian. Die Ausstellung konnte durch die Kooperation mit dem Museum Schnütgen Köln, dem Suermondt-Ludwig-Museum Aachen und der Grafischen Sammlung Mensch und Tod an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf realisiert werden.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.