Aktuelles aus der Kultur - Thema heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Ausstellung "Grenzenlos - Himmelwärts" mit Gebetsfähnchen in Köln
 
Köln/Krefeld - In der Kölner Galerie Smend ist seit vergangenem Donnerstag die Ausstellung "Grenzenlos – Himmelwärts" zu sehen. Ursprünglich sollte die Schau über Gebets-Fähnchen im Krefelder Haus der Seidenkultur präsentiert werden, das nun allerdings wegen Sanierungsmaßnahmen geschlossen ist. In der bis zum 5. Mai laufenden Schau wehen rund 600 Gebets-Fähnchen, die variationsreiche Botschaften zum Himmel schicken, hieß es in einer Ankündigung. 
Kuratorin Annette Pöllmann, ehemalige Professorin der Hochschule Niederrhein für Textilgestaltung und Druck hat für die Ausstellung unterschiedliche Gruppierungen zum Mitmachen motivieren können. Alte und Junge, Gesunde und Kranke, weltweit Angehörige unterschiedlicher Religionen, Ungeübte und Könner, alle fanden in Gedanken für die gemeinsame Aufgabe zusammen um bei "Grenzenlos – Himmelwärts" ihre Fähnchen zu zeigen.
Erinnerungen an eine Himalaja-Reise, wo sie die Gebets-Fähnchen an heiligen Orten, in Klöstern, Pässen und Berggipfeln faszinierten, veranlaßten Pöllmann "diese Himmelsbotschaften in unseren heutigen Kulturkreis zu übertragen." Die meisten der Fähnchen sind 30 x 40 Zentimeter groß und ungesäumt. Was Farben und Formen anbetrifft waren der Phantasie der Künstler keine Grenzen gesetzt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 - 13 Uhr und von 15 - 18 Uhr sowie samstags von 10 - 13 Uhr geöffnet.
 
 
Gemeinsames Museumsticket gilt in Düsseldorf, Bonn und Köln
 
Düsseldorf/Bonn/Köln - Mit nur einer Eintrittskarte können Kunstinteressierte seit Freitag Museen in der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf, in Bonn und in Köln besuchen. Neben dem Museum Kunstpalast in Düsseldorf beteiligen sich das Kunstmuseum Bonn und das Wallraf-Richartz-Museum Köln an dieser Kooperation, teilte ein Sprecher der Stadt Düsseldorf mit. Außerdem sind auch die Stadtmuseen in den drei rheinischen Metropolen beteiligt.
Wer als Besucher etwa eine Eintrittskarte für das Museum Kunstpalast in Düsseldorf erwirbt, kann anschließend bei Vorlage dieses Tickets auch das Kunstmuseum Bonn und das Wallraf-Richartz-Museum in Köln besuchen, und zwar unentgeltlich. Diese Vergünstigung gilt innerhalb von vier Wochen nach Erwerb der jeweiligen Eintrittskarte. Auch die Stadtmuseen der drei Städte kooperieren in dieser Weise.
Düsseldorfs Kulturdezernent Hans-Georg Lohe erklärte am Mittwoch: "Mit der gegenseitigen Anerkennung der Eintrittskarten sollen möglichst viele Besucherinnen und Besucher die kulturelle Vielfalt der Region Rheinland kennenlernen können."
 
 
"Glanz und Grauen"
 
Industriemuseum Ratingen zeigt ab Donnerstag die Ausstellung zur Mode im "Dritten Reich"
 
Ratingen - "Glanz und Grauen" lautet der Titel einer Ausstellung im Industriemuseum des
Landschaftsverbandes Rheinland in Ratingen, die seit vergangenem Freitag Mode im "Dritten Reich" präsentiert. Die Schau geht mit über 200 originalen Kleidungsstücken - vom eleganten Abendkleid über das Dirndl bis hin zu Kostümen und Uniformen - und weiteren 300 Exponaten auch den Fragen nach, was Kleidung mit dem damaligen Regime des Nationalsozialismus zu tun hatte und wie politisch Kleidung in dieser Zeit war.
Neben Appellen zur äußersten Sparsamkeit im Umgang mit Kleidung griff das nationalsozialistische Regime ab 1939 mit Bezugsscheinsystem und Reichskleiderkarte direkt in den Kleiderkonsum ein, hieß es bei der Vorstellung der Schau. Die Steuerung der Textilwirtschaft und des privaten Verbrauchs von Kleidung war eine Maßnahme der Nationalsozialisten auf dem Weg zu ihrem Ziel, der Errichtung des "Tausendjährigen Reichs".
Kleidung diente nach Angaben der Aussteller darüber hinaus auch der Ideologie von "Volksgemeinschaft" und Rassismus. Die Uniformen für Parteiorganisationen und Wehrmacht schufen "eine sichtbare Einheit." Die Regierung diktierte andererseits "Judensterne" als textile Kennzeichen für eine ganze Bevölkerungsgruppe, die sie zunächst ausgrenzte und später zu Millionen umbrachte.
"Die meisten Exponate kommen aus unserer eigenen Sammlung", erklärte die Leiterin des Museums, Claudia Gottfried. So sind auf der einen Seite moderne Kleider zu sehen, die sich am Stil der internationalen Mode orientierten, auf der anderen Seite einfache Alltagskleidung bis hin zu den dürftigen Kleidern aus den letzten Kriegsjahren. Stoffe und Schuhe aus Ersatzmaterialien, Kleiderkarten, Modezeitschriften sowie eine große Zahl von Zeitzeugen-Fotos vervollständigen das Bild der Mode und des Kleidungsverhaltens der Deutschen in dieser braunen Zeit.
Die bis zum 27. Januar nächsten Jahres laufende Ausstellung "Glanz und Grauen - Mode im Dritten Reich" entstand in Kooperation mit der Philipps-Universität Marburg, Institut für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft, die gemeinsam mit dem LVR-Industriemuseum im Rahmen eines von der Volkswagen-Stiftung geförderten Forschungsprojektes Kleidung und Kleidungsverhalten in den 1930er und 40er Jahren untersucht.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 - 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 - 18 Uhr geöffnet. 
 
 
Emschertal-Museum zeigt Porzellan aus Oberfranken und Anatolien
 
Herne - Unter dem Titel "Nur was sich wandelt, bleibt bestehen", zeigt das Emschertal-Museum Schloß Strünkede in Herne seit Sonntag eine Ausstellung mit Porzellan und Keramik aus Obefranken und Anatolien. Zu sehen sind Arbeiten junger Künstler und Gestalter aus der Porzellanstadt Selb in Oberfranken und der Fayence- und Porzellanstadt Kütahya in Anatolien. Die Gegenüberstellung soll den Umgang mit Porzellan in zwei unterschiedlichen Kulturkreisen vor dem Hintergrund des Wandels der Tischkultur und der Krise der westeuropäischen Porzellanindustrie aufzeigen, hieß es zum Auftakt der bis zum 20. Mai laufenden Schau.
In beiden Städten gibt es nach Angaben von Museumsleiter Oliver Doetzer-Berweger Berufsausbildungen in den Bereichen Form und Dekor. In Selb sind weltweit bekannte Marken wie etwa Rosenthal, Villeroy & Boch (früher Heinrich) und Hutschenreuther beheimatet. Produziert wird allerdings nur noch bei Rosenthal sowie in kleinen Ateliers und Manufakturen. In Kütahya finden sich die marken Güral Porselen und Kütahya Porselen, zudem rund 500 Ateliers, in denen Fayenceteller, -vasen und andere Objekte heute noch von Hand bemalt werden. 
 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr sowie samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. 
 
 
Leopold-Hoesch-Museum zeigt faltbare Skulpturen aus Papier
 
Ebenfalls eine Schau mit neuen Arbeiten des Künstlers Ulrich Rückriem eröffnet
 
Düren - In Kooperation mit dem Weserburg Museum für Moderne Kunst, Bremen und dem Museo de Arte Contemporânea de Serralves im portugiesischen Porto zeigt das Leopold-Hoesch-Museum in Düren seit Sonntag die Ausstellung "From Page to space. Published paper sulptures." Mit dem Fokus auf faltbaren Skulpturen aus Papier eröffnet die bis zum 13. Mai laufende Schau eine unerwartete Perspektive auf die ästhetischen Möglichkeiten dieses Materials.
Dabei konzentriert sich die Ausstellung vor allem auf Positionen der Pop Art, Konzeptkunst, des Nouveau Réalisme und Fluxus, die Papier als konstruktives bildnerisches Element entdecken. Es sind unter anderem Arbeiten von Künstern wie etwa Marcel Broodthaers, Daniel Buren, Christo, Marcel Duchamp, Olafur Eliasson, Andreas Gursky, Damien Hirst, Roy Lichtenstein oder Claes Oldenburg zu sehen. Der künstlerische Umgang mit dem flexiblen Werkstoff Papier ist ein Themenschwerpunkt des Leopold-Hoesch-Museums & Papiermuseums in Düren. 
Ebenfalls seit Sonntag zu sehen ist eine Ausstellung mit neuen Arbeiten des Künstlers Ulrich Rückriem. Der 1938 geborene Rückriem kehre mit dieser Schau zum Ausgangspunkt seiner internationalen Karriere als Bildhauer zurück, betonten die Aussteller zum Start der bis zum 13. Mai terminierten Ausstellung. In Düren nämlich absolvierte er von 1957 bis 1959 eine Steinmetzlehre und hatte dort auch 1964 seine erste Einzelausstellung. Die neue Ausstellung zeigt eine von ihm gestaltete Serie von Künstlerteppichen. 
 
Beide Ausstellungen sind dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 10 bis 19 Uhr geöffnet.
 
 
Glasmalerei-Museum zeigt "Schenkung Hermann Gottfried"
 
Linnich - Das Deutsche Glasmalerei-Museum in Linnich zeigt seit Sonntag die Ausstellung "Schenkung Hermann Gottfried." Der 1929 in Düren geborene Gottfried lebt heute in Bad Neuenahr und zählt zu den bedeutenden Glasmalern des 20. Jahrhunderts. Erste öffentliche Aufträge für Kirchenfenster erhielt der Künstler bereits 1953, zehn Jahre später schuf er dann seine ersten Fresko- und Seccomalereien für Kirchenräume.
Zu Gottfrieds bekanntesten Werken zählen die Fresken der Kirche St. Aposteln in Köln, die Fenster von Groß St. Martin und St. Ursula in der Domstadt, der umfangreiche Zyklus in St. Matthias in Berlin sowie die Fenster im Paderborner Dom. Im Ausland realisierte der Künstler unter anderem Werke für die Bibliothek der deutschen Botschaft in Riyadh in Saudi Arabien und für das Smith's Girls College in Jerusalem. Im vergangenen Jahr schenkte Gottfried der Stiftung des Museums Glasmalereien und Entwurfskartons, die nun in Zusammenhang mit anderen Arbeiten des Künstlers aus der Sammlung bis zum 29. April präsentiert werden.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Axel Scheffler: Wunderwelt - selbstgemalt" eröffnet
 
Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf zeigt Werke des Illustratoren und "Grüffelo"-Schöpfers
 
Troisdorf - "Axel Scheffler: Wunderwelt - selbstgemalt" lautet der Titel einer Ausstellung, die am seit Sonntag im Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf zu sehen ist. Die bis zum 10. Juni terminierte Schau stellt die von Scheffler geschaffenen Bilderbuchhelden wie etwa "Grüffelo", "He Duda", "Stockmann", "Flunkerfisch" oder "Riese Rick" vor. Zusätzlich sind auch Originale aus allen Schaffensphasen des Künstlers zu sehen. Außerdem zeigt das Museum noch eine Anzahl bislang noch nie präsentierter freier Arbeiten und Skizzenbücher, die ihn als exzeptionellen Zeichner präsentieren.
Scheffler zählt nach Angaben des Verlages Beltz & Gelberg, der die Ausstellung unterstützt und bei dem zahlreiche Bücher des Künstlers erschienen sind, zu einem der international erfolgreichsten Bilderbuch-Illustratoren. Der in Hamburg geborene Scheffler lebt heute in London. Gemeinsam mit der schottischen Kinderbuchautorin Julia Donaldson hat er bislang mehr als 40 Bilderbücher geschaffen, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. Seine Illustrationen sind gekennzeichnet durch eine leuchtende Farbigkeit, eine Genauigkeit in der Darstellung sowie eine liebevolle Ausgestaltung auch kleinster Details. Beim Start der Schau war Scheffler anwesend und zeichnete live einige seiner Bilderbuch-Helden. 
 
Die Ausstelllung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.burgwissem.de 


Synagoge Bochum zeigt Ausstellung mit Werken von Metavel
 
Bochum - Die Synagoge Bochum zeigt seit Sonntag die Ausstellung "Das Hohelied der Schöpfung" mit Minaturen und Illustrationen der israelischen Künstlerin Metavel zur Bibel. Metavel ist eine international anerkannte Kalligraphin und Miniaturistin. Im Zentrum ihres Werkes steht der Text und das Buch, vornehmlich die Bibel. Aus dieser Verbindung entstehen kleine bis sehr kleine besonders reizvolle Kunstwerke, die, obwohl Bilder, doch zugleich auch jüdische Poesie sind.
Metavel verwendet die in der jüdischen Geschichte wichtige Kunstform der Mikrographie, in der Linien und Text zu völliger Einheit verschmelzen. Aus der christlichen Tradition zeigt sie die Zierbuchstaben, das Miniaturbild und die Schönschrift. Die Künstlerin fühlt aus den verschiedenen jüdischen Traditionen, wie etwa aus der Kabbala, das Lebendige heraus und stellt es mit viel Inspiration dem Betrachter vor Augen. 2011 erschien Metavels neues Buch "Das Hohelied der Schöpfung". Die darin enthaltenen Miniaturen sind neben weiteren Werken in der Ausstellung zu sehen.
Metavel, geboren in Algerien, emigierte 1958 nach Israel. Sie war bis 1966 Lehrerin. Danach arbeitete sie bis 1979 als Leiterin der Kulturabteilung der Französischen Botschaft in Tel Aviv. Unter den zahlreichen Preisen, mit denen sie ausgezeichnet wurde, befindet sich auch der Preis des Ministeriums für Handel und Industrie von 1989 für das schönste israelische Buch, die Pessah Haggada. Die Ausstellung ist nur bis zum 18. März in Bochum zu sehen.
 
Die Ausstellung ist am Montag und Dienstag von 13 - 18 Uhr, am Mittwoch und Donnerstag von 13 - 19.30 Uhr, am Freitag von 12 - 16 Uhr und am Sonntag von 14 bis 19.30 Uhr zu sehen.
 
 
Kunstmuseum Bochum präsentiert Diethelm Kochs "Kosmos denkbarer Möglichkeiten"
 
Bochum - "Der Kosmos denkbarer Möglichkeiten" lautet der Titel einer Ausstellung im Kunstmuseum Bochum, die am Wochenende eröffnet wurde. Sie zeigt Arbeiten des 2008 verstorbenen Bildhauers Diethelm Koch, der zu den bedeutenden Vertretern konkreter Bildhauerei in Deutschland zählt. Seine Skulpturen machen einen gestalterischen Ansatz sichtbar, dessen Ziel nicht die Abstraktion ist, sondern die Konkretisierung mathematischen und stereometrischen Denkens.
Ausgangspunkt sind dabei die geometrischen Grundformen Würfel, Kugel und Zylinder. Das vorrangige Material  Kochs ist eine Kombination aus Holz und Stahl,  deren Vielfalt und Variantenreichtum - trotz der grundsätzlichen Entscheidung, sich ausschließlich auf geometrische Grundformen zu beziehen - schier unendlich erscheint. Die bis zum 13. Mai laufende Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Kunsthistorischen Institut der Universität Osnabrück. Ausgewählte Werkkomplexe, Skulpturen, Reliefs und grafische Serien geben einen Einblick in die künstlerischen Prinzipien des Künstlers.
 
Die Ausstellung ist Dienstag, Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr sowie Mittwoch von 10 bis 20 Uhr geöffnet.

Frauenmuseum Bonn befürchtet Ende für den Gabriele-Münter-Preis
 
Bonn/Berlin - Das Frauenmuseum Bonn befürchtet nach eigenen Angaben vom Montag die Einstellung des Gabriele-Münter-Preises. Bundesfrauenministerin Kristina Schröder (CDU) verweigere dem renommiertesten Kunstpreis für bildende Künstlerinnen ab 40 Jahre die Förderung, so eine Sprecherin des Museums. Der Preis, der europaweit einzigartig und fester Bestandteil der Internationalen Kunstszene sei, gerate unter das Spardiktat des Bundesministeriums.
1994 hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den Künstlerinnenpreis erstmalig im Bonner Frauenmuseum verliehen. Der heutigen Frauen-Ministerin Schröder sei die Förderung von Frauenkunst offenbar nicht so wichtig, kritisierte das Museum. Schröder lege die Förderung des Preises kurzerhand auf Eis. Geld für den Kunstpreis, dessen Preisträgerinnen bekannte Künstlerinnen wie Leni Hoffmann (2007), die Performancekünstlerin Ulrike Rosenbach (2004) oder Christiane Möbius (2010) waren, sollen nach Ansicht der Ministerin Sponsoren beibringen.
 
 
 
Suermondt-Ludwig-Museum Aachen zeigt "Eleganz und rauhe Sitten"
 
Ausstellung mit Werken des Künstlers Cornelis Bega ab dem 15. März
 
Aachen - Unter dem Titel "Eleganz und rauhe Sitten" zeigt das Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen ab Donnerstag eine Ausstellung mit rund 110 Arbeiten des Haarlemer Barockmalers Cornelis Bega (1631-1664). Zu sehen sind Gemälde, Zeichnungen und Radierungen aus renommierten Privat- und Museumssammlungen. Die Aachener Ausstellung zeigt deutlich den Wandel während des Goldenen Zeitalters der niederländischen Kunst, hieß es in der Ankündigung der bis zum 10. Juni terminierten Schau.
Nach der religiös geprägten Weltordnung des Spätmittelalters bricht das Weltliche, das Normale, das Alltägliche in den Kunstwerken des 17. Jahrhunderts hervor, so die Aussteller weiter. Dennoch ist es kein realistisches Abbild der burlesken Szenerien zwischen Trunksucht und Kuppelei, das gezeigt werde, es sei vielmehr die Sicht des edlen Städters auf den primitiven Bauern, der ungebildet und lasterhaft der Untugend verfällt.
Cornelis Bega selbst stammte aus einer wohlhabenden Künstlerfamilie, dennoch sei in seinen Werken durchaus Empathie mit den meist in Armut lebenden Protagonisten und ihrer Situation zu finden, hieß es. Bega mache den Betrachter mit seinen Werken zum Zeugen der Schattenseiten des Lebens, sie wirkten beim ihm wie "ein Blick aus dem Fenster in die Realität", schrieb etwa Peter van den Brink in seiner Einführung im Ausstellungskatalog. 
Armut mit Anmut - So zufällig und schnappschußartig die Wirtshausszenen mit Trinkern und Musikern auch wirken, sie sind nach Angaben des Museums Ergebnis einer sorgfältigen Komposition, in der Bega seine Figuren zu lebhaften Gruppen und intimen Paaren arrangiert. Seine Gemälde strahlen allein durch die gedeckten, erdigen Farben eine eigentümliche Ruhe aus, die den lebhaften Motiven feuchtfröhlicher Feste manchmal diametral entgegen steht.
 
Die Ausstellung ist dienstags, donnerstags und freitags von 12 bis 18 Uhr, mittwochs von 12 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Römerthermen Zülpch zeigen "Faszinierend.Weiblich" von Albert Sous
 
Zülpich - Die Römerthermen Zülpich - Museum der Badekultur zeigen vom 24. März bis zum 17. Juni Miniaturen und Schmuck in Gold sowie Objekte und Monumente in Stahl. Die präsentierten Exponate stammen von dem Silber- und Goldschmied Albert Sous, der seit Jahrzehnten großformatige Skulpturen sowie Schmuck anfertigt. Der Künstler schwärme für das Spiel zwischen Monument und Miniatur, Schmuck und Objekt, hieß es in einer Ankündigung der Ausstellung.
Winzig Kleines oder monumental Großes, Federleichtes und Tonnenschweres, aus faszinierendem Gold oder aus Recyclingmaterial vom Schrottplatz. In den Arbeiten von Sous erzeugen Gegensätze dieser Art Spannungen und wecken Neugierde, so die Aussteller. Gemeinsamkeit seiner Werke sei, daß sie von weiblichen Formen geprägt sind und durch die Leichtigkeit ihrer Entstehung und die gewaltigen Gewichtsunterschiede faszinieren. Schöpferisches Prinzip des Künstlers ist das Recyclen – die Wiederaufbereitung gesammelter Einzelteile. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.zülpich.de
 
 
Preußen-Museum Wesel zeigt Rolf Eschers "Lebensräume des Königs"
 
Wesel - Unter dem Titel "Lebensräume des Königs" zeigt das Preußen-Museum im niederrheinischen Wesel ab Freitag seine neue Ausstellung. Anlaß sei der 300. Geburtstag des Preußen-Königs Friedrich der Große, hieß es in einer Ankündigung des Museums zu der bis zum 13. Mai laufenden Schau. Bei der Sonderausstellung handele es sich um eine bedeutende künstlerische Annäherung an das Leben und den komplexen Charakter des bedeutendsten Preußenkönigs, so die Aussteller weiter.
Rolf Escher, einer der namhaftesten zeichnenden Künstler der Bundesrepublik, zeige in seinen Ansichten zahlreiche Wirkungsstätten und Orte, die mit dem Leben Friedrichs des Großen eng verknüpft sind, hieß es. Seine Bilder arbeiten gern Details sorgfältig heraus, zeigen jedoch eine Realität, die sich nicht in der präzisen Schilderung der geschaffenen Dinge erschöpft. Die Werke fangen jeweils auch Stimmungen ein und lassen etwas von der geistigen Sphäre und von der jeweiligen Lebenssituation ihres königlichen Bewohners oder Gastes sichtbar werden.  Einen besonderen Stellenwert im Rahmen der Ausstellung nehmen auch Wesel und Moyland ein mit ihrer weitreichenden Bedeutung für die Lebensgeschichte des Königs.
 
Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker