Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt




 
Ibsen-Award für Leiter der Ruhrtriennale 
 
Heiner Goebbels erhält den von der norwegischen Regierung geförderten und mit 330.000 Euro dotierten Theaterpreis
 
Gelsenkirchen - Der künstlerische Leiter der Ruhrtriennale 2012-2014, Heiner Goebbels, erhält den Internationalen Ibsen-Award. Die hat nach Angaben eines Sprechers der Ruhrtriennale eine international besetzte Jury in der norwegischen Botschaft in Berlin verkündet. Die Auszeichnung gilt als einer der wichtigsten Theaterpreise weltweit und ist mit 2,5 Millionen Kronen (330.000) Euro dotiert.
Goebbels wird laut Jury für seine wegweisende Arbeit ausgezeichnet. Er habe die Theaterwelt um eine neue künstlerische Dimension bereichert und mit seinen Werken "die Kunstwahrnehmung des Publikums verändert und bei zahlreichen Künstlern entscheidende Wirkung hinterlassen" hieß es zur Begründung. Goebbels hat nach Auffassung der Jury das Terrain, "auf dem Theater und Musik zusammenspielen, neu erforscht und erweitert und dadurch die Elemente des Theaters auf eine Weise weiterentwickelt, die neue Einsichten und Möglichkeiten eröffnen."
NRW-Kulturministerin Ute Schäfer beglückwünschte Goebbels. Er sei "ein Künstler von internationalem Rang", so Schäfer. Zugleich sei sie "sehr froh", daß wir ihn für die Ruhrtriennale 2012-2014 gewinnen konnten. Der Preis wird auf dem Internationalen Ibsen-Festival verliehen, das vom 23. August bis 9. September im Nationaltheater im norwegischen Oslo stattfindet. Bisherige Preisträger sind Peter Brook, Ariane Mnouchkine und Jon Fosse. 
 
 
 
Fünf Revierproduktionen für Kinder- und Jugendtheatertreffen NRW nominiert

Paderborn - Zum diesjährigen NRW-Kinder- und Jugendtheatertreffen vom 19. bis 25. Mai in Paderborn sind fünf Bühnen aus dem Ruhrgebiet nominiert worden. Nach Angaben einer Sprecherin des Paderborner Theaters vom Dienstag zeigt das Junge Schauspiel Essen seine Inszenierung "Angstmän", das Theater an der Ruhr aus Mühlheim tritt mit der Produktion "Es brennt" an, die gemeinsam mit dem Düsseldorfer Forum Freies Theater als Koproduktion entstand.
Das Schloßtheater Moers spielt "Bonnie & Carl", das Kinder- und Jugendtheater Dortmund zeigt "Das Tagebuch der Anne Frank" und das Gelsenkirchener Consol Theater präsentiert das Stück "Gegen den Fortschritt". Insgesamt treten elf Bühnen von Rhein und Ruhr im Wettbewerb um den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Preis des Landes NRW an. Das Theater mini art zeigt "Orfeus und Eurydike oder Efeu und die Dicke", die Städtischen Bühnen Münster präsentieren "20. November", Pulp Fiktion zeigt "Der Rest der Welt", das TPZ aus Köln bringt "Gegen den Fortschritt", das Comedia-Theater aus Köln zeigt "Über lang oder kurz" und das Theater Marabu bringt in Koproduktion mit dem Agora-Theater "Heute: Kohlhaas".
Drei weitere Produktionen werden außer Konkurrenz gezeigt. Zudem wird eine Kinder- und eine Jugendjury Publikumspreise benennen. Das Kinder- und Jugendtheatertreffen NRW bringt jährlich die besten professionellen Inszenierungen der freien Theater, der Landestheater und der Stadttheater für Kinder und Jugendliche auf die Bühne. Eine Jury wählt die Beiträge im Vorfeld aus. Jedes Jahr macht das Festival in einem anderen Theater Station.
 
 
 
"Max und Moritz" toben durch's Aalto-Theater in Essen
 
Eine Woche vor der Premiere gibt es am Sonntag eine Einführungsmatinee
 
Essen - Rund eine Woche vor der Ballett-Premiere von "Max und Moritz" im Essener Aalto-Theater gab es am Sonntag eine Einführungsmatinee in das Tanzstück. Der Maler und Dichter Wilhelm Busch hat die Bilderposse "als eine Art kleine Kinder-Epopöe" zwischen 1863 und 1865 verfaßt, so das Theater. 1984 richtete Edmund Gleede, damals Ballettdirektor der Bayerischen Staatsoper, Buschs Klassiker für die Bühne ein, mit Musik aus Ballettstücken und Ouvertüren des Busch-Zeitgenossen Gioacchino Rossini.
Die Macher versprechen "eine Lausbubengeschichte, die nur so explodiert vor Übermut und Bewegungslust, wo unentwegt derart über die Stränge geschlagen wird, so viel gesungen und gesprungen, geprügelt und gebügelt, gezupft und gerupft, gefoppt und gekloppt, gerüttelt und geschüttelt, geneckt und verreckt wird, aus der müssen Tänzer und Choreographen einfach künstlerisches Kapital schlagen," hieß es in der Ankündigung der Bühne. Diese Aufgabe übernimmt in Essen der Österreicher Michael Kropf, Ballettmeister am Aalto Ballett Theater und erster Darsteller des Schneider Böck bei der Uraufführung des Werks im Jahre 1984. Kropf hat bereits für die Volksoper Wien eine rasante, ebenso witzig wie virtuos getanzte Version dieses Balletts geschaffen.
 
Internet: www.aalto-ballett-theater.de


Nutzer von Stadtbibliotheken können die Medien jetzt bewerten
 
Düsseldorf - Die Nutzer von derzeit 24 Bibliotheken in NRW können jetzt die von ihnen ausgeliehenen Bücher, Filme oder CDs auch bewerten und anderen Nutzern weiter empfehlen. Dies teilte Landes-Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) am Donnerstag in Düsseldorf mit. Der neue Service solle die öffentlichen Bibliotheken "fit fürs digitale Zeitalter machen", so die Ministerin. Die Rezensionen und Empfehlungen aller Bibliotheken werden in einer Datenbank gespeichert und sind so auch in allen Bibliotheken abrufbar - vorausgesetzt, die jeweilige Stadtbibliothek hat das Buch in ihrem Bestand.
Die Idee hatte die Bezirksregierung Düsseldorf. Auf deren Initiative schlossen sich 25 Bibliotheken aus ganz NRW zu diesem bundesweit bislang einmaligen Projekt zusammen. Teilnehmende Bibliotheken sind: Bergheim, Dinslaken, Dormagen, Dortmund, Düsseldorf, Emmerich, Goch, Grevenbroich, Gütersloh, Hattingen, Kamp-Lintfort, Köln, Krefeld, Meerbusch, Moers, Münster, Nettetal, Neukirchen-Vluyn, Neuss, Rees, Rheinbach, Rheinberg, Schermbeck, Tönisvorst und Viersen.
 
 

Redaktion: Frank Becker