Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt




Kölns Opernintendant Laufenberg soll im Amt bleiben
 
Köln - Im Konflikt um die Finanzierung des künftigen Opernangebotes in Köln soll der amtierende Intendant Uwe Eric Laufenberg nun doch bis zum offiziellen Ausscheiden aus dem Amt im Jahre 2016 bleiben. Wie die Stadt Köln am Freitag mitteilte, habe Laufenberg seine Ankündigung, aus dem laufenden Dienstvertrag zum 31. August 2013 ohne Bedingungen auszuscheiden, nicht aufrechterhalten. Daher würden keine weiteren Überlegungen zu einer vorzeitigen Auflösung seines Dienstvertrages seitens der Stadt Köln angestellt, hieß es.
Die Domstadt erklärte weiter, das Kulturdezernat werde intensive Gespräche mit der Opernintendanz und dem Geschäftsführenden Direktor der Bühnen Köln mit dem Ziel aufnehmen, den Opernintendanten schnellstmöglich den neuen, dem aktuell bereitgestellten Finanzbudget angepassten Spielplan der Öffentlichkeit vorstellen zu lassen. In diesen Gesprächen sollen auch Regelungen zum mittelfristigen Ausgleich aufgelaufener Defizite gefunden werden, hieß es weiter.
Die Stadt Köln hatte vor wenigen Tagen in einer Dringlichkeitsentscheidung eine Ermächtigungsgrundlage für die Umsetzung der kommenden Spielzeit 2012/2013 der Bühnen auf den Weg gebracht. Vorgesehen ist die Erhöhung des Betriebskostenzuschusses von 49,1 auf 51,1 Millionen Euro. Damit stünden der Oper für die anstehende Spielzeit statt 30,4 Millionen Euro rund 32 Millionen Euro zur Verfügung. Die Opernintendanz macht dagegen einen Finanzbedarf für ihren konzipierten Spielplan von 34,4 Millionen Euro geltend, so die Stadt.
 
 
Schauspielhaus Bochum bringt "Winnetou-Nacht" auf die Bühne
 
Bochum - Zum 100. Todestag von Karl May plant das Schauspielhaus Bochum eine Marathon-Veranstaltung, bei der Schauspieler den kompletten "Winnetou I" spielen und lesen sollen. Wie das Theater am Freitag mitteilte, soll die "Nacht mit Winnetou" am 6. Juni von 18 Uhr bis zum Morgengrauen des nachfolgenden Tages dauern. Bei der Inszenierung im "Theater Unten" setze Regisseur Henner Kallmeyer nicht nur auf das Bochumer Ensemble, sondern auch auf Unterstützung aus dem Publikum, hieß es weiter.
Theaterbesucher sind eingeladen, mitzulesen und mit den Schauspielern "Blutsbrüderschaft zu schließen". Um die geschätzte Aufführungsdauer von 13 bis 14 Stunden möglichst komfortabel zu gestalten, kann das Publikum die ganze Nacht hindurch kommen und gehen. Darüber hinaus wird ein Teil der Theater-Bestuhlung durch bequemere Sitzgelegenheiten ersetzt.
 
 
 
Düsseldorfs "Kö" wird im Juni wieder riesige Open-Air-Buchhandlung
 
Düsseldorf - Vom 14. bis 17. Juni wird sich die Düsseldorfer Prachtstraße Königsallee aus Anlaß dies diesjährigen Bücherbummels wieder in Deutschlands größte Open-Air-Buchhandlung verwandeln. Buchhändler, Verlage und Kulturinstitute laden Lesefreunde dann wieder zum Schmökern und Kaufen ein, teilten die Veranstalter am Donnerstag mit. Rund um den Bücherbummel biete das Programm der Düsseldorfer Literaturtage vom 14. bis 24. Juni zudem zahlreiche Begegnungsmöglichkeiten mit Autoren und Schauspielern. Zu den Höhepunkten des Programms gehört ein Abend mit Harry Rowohlt und russischen Seemanns- und Ganovenliedern.
 
 
 
Literarischer Sommer zum Thema "Wege und Umwege"
 
Die 13. Auflage des deutsch-niederländischen Literaturfestivals startet am 1. Juli
 
Düsseldorf - Die inzwischen 13. Auflage des deutsch-niederländischen Literaturfestivals "Literarischer Sommer" findet in diesem Jahr vom 1. Juli bis zum 26. August statt. Das Motto der beliebten Veranstaltungsreihe sowie die Themen der von den Autoren präsentierten Bücher lautet diesmal "Wege und Umwege", sagte der Leiter der Neusser Stadtbibliothek, Alwin Müller-Jerina von der Projektleitung am Donnerstag in Düsseldorf bei der Vorstellung des Programms.
Insgesamt finden 25 Veranstaltungen in Bibliotheken und Kultureinrichtungen statt. Beteiligte Städte auf deutscher Seite sind neben Neuss die Städte Aachen, Krefeld, Düsseldorf, Mönchengladbach und erstmals auch Bedburg-Hau. Auf niederländischer Seite beteiligen sich in diesem Jahr Vaals, Beesel, Helden und die Region Maas en Peel. Venlo sei aus finanziellen Gründen aus dem Projekt "Literarischer Sommer" ausgestiegen, so Müller-Jerina. 
Zu den Höhepunkten des "Literarischen Sommers" zählen sicherlich die Auftritte der Autoren Moritz Rinke und Margriet de Moor. Der Dramatiker Rinke wird am 6. Juli in der Stadtteilbibliothek Mönchengladbach-Rheydt aus seinem Buch "Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel" lesen, in es um die Rätsel der eigenen Herkunft des Protagonisten des Buches geht. De Moor liest am 10. August im Museum Schloss Moyland aus ihrem Buch "Der Maler und das Mädchen", das von einer zum Tode verurteilten jungen Frau in Amsterdam und von einem Maler erzählt, die sich an eben dem Tag der Hinrichtung begegnen.
Die Hauptpersonen der vorgestellten Bücher sind auf dem Weg, manche allerdings nicht auf dem direkten. Auf einem Wanderweg in Wales, in einem Park in Japan oder auch quer durch ganz Afrika sind sie unterwegs. Andere nehmen Wege und Umwege durch die Zeit. Etwa in die untergegangene DDR oder wie bei Rinke durch mehrere Jahrhunderte. Verschiedene Lebenswege werden aufgezeigt, in einem Fall wird sogar die Lebensgeschichte eines Autos erzählt von der Auslieferung bis zum Verkauf der Einzelteile nach einem Unfall bei fast 300.000 gefahrenen Kilometern. Der Titel des Buches, das am 18. Juli in der Stadtbibliothek von Neuss vom Autor Niklas Maak vorgestellt wird: "Fahrtenbuch".
Wie die Veranstalter am Donnerstag weiter mitteilten, wird es das Programmheft des "Literarischen Sommers" ab dem 26. Mai geben. Ab diesem Termin sind dann auch Karten erhältlich.
 
 
 
Kölner Autor Nikolaus Heidelbach erhält Rattenfänger-Literaturpreis der Stadt Hameln
 
Köln/Hameln - Der Kölner Künstler Nikolaus Heidelbach wird für das Kinderbuch "Wenn ich groß bin, werde ich Seehund" mit dem mit 5.000 Euro dotierten diesjährigen Rattenfänger-Literaturpreis der Stadt Hameln ausgezeichnet. Wie der Verlag Beltz & Gelberg, bei dem Buch erschienen ist, am Donnerstag mitteilte, wählte die Jury den Preisträger aus insgesamt 288 Bucheinsendungen aus. Laut Jury handelt es sich bei dem Kinderbuch um "eine ebenso bildgewaltig wie meisterhaft (neu) erzählte Legende einer magischen Verwandlung."
Der erzählerisch dichte Text werde begleitet von eindrucksvollen Bildern, in denen Heidelbach seine ganze Kunst des Aquarellierens zur Geltung bringe, zitierte der Verlag aus der Begründung der Jury. Die stille, geordnete Welt der Fischer schildere der Künstler in gedämpften Farben und realistischen Details, das faszinierende Leben unter Wasser in einem grandiosen, formenreichen Fantasiepanorama. Im lebendigen Wechselspiel zwischen Text und Bild habe der Preisträger ein "herausragendes Beispiel fantastischer Literatur gestaltet – überzeugend durch seine atmosphärische Wirkung, seine emotionale Kraft und seine künstlerische Qualität." Der Literaturpreis wird am 23. November in Hameln überreicht.
 
 
Kulturrat nennt Kündigung der Opernehe in NRW "kulturpolitische Torheit"
 
Berlin/Düsseldorf/Duisburg - Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, hat die angedrohte Kündigung der bewährten Opernehe zwischen Düsseldorf und Duisburg am Donnerstag als "kulturpolitische Torheit" kritisiert. Anlaß für die akute Besorgnis sei die von der Verwaltungsspitze der Stadt Duisburg am Mittwoch angedrohte Kündigung der Theatergemeinschaft Düsseldorf - Duisburg. Durch die Kündigung erhofft sich die Stadtverwaltung Einsparungen von rund 11 Millionen Euro jährlich ab 2014.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, erklärte in Berlin, Kooperationen im Kulturbereich seien gerade in finanziell angespannten Zeiten besonders wichtig. "Am Niederrhein blühen solche Kooperationen zum Nutzen der Besucher wie auch der Städte. Die Theater-Kooperationen zwischen Krefeld und Mönchengladbach und die Opern-Kooperation zwischen Düsseldorf und Duisburg waren in Deutschland immer Vorbilder", so Zimmermann.
Die angedrohte Aufkündigung der Kooperation mit Düsseldorf durch die finanziell schwer angeschlagene Stadt Duisburg nannte Zimmermann eine "kulturpolitische Torheit". Günstiger als in dieser Kooperation könne Duisburg kein klassisches Theater finanzieren. "Gerade das schwer gebeutelte Duisburg braucht in Zukunft mehr und nicht weniger Kultur", mahnte der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates.
Am Mittwoch hatte Duisburgs Kulturdezernent Karl Janssen erklärt, er wolle das Dreispartentheater in der Revierstadt erhalten. Allerdings solle das Theater im Zentrum der Stadt nicht mehr im Eigenbetrieb geführt werden. Es würde weiterhin Schauspiel, Ballett und Oper geben, aber nicht mehr die gewohnten Produktionen, sondern lediglich Gastspielangebote.
Das eingesparte Geld will Janssen nach eigenen Worten unter anderem für die Sicherung anderer Kulturangebote in der Stadt nutzen. So sollten etwa die bundesweit bekannten "Duisburger Akzente", das ebenfalls berühmte Lehmbruck-Museum sowie die Duisburger Philharmoniker abgesichert werden.


Der Österreicher Stefan Waghubinger gewinnt Kabarettpreis "Das Schwarze Schaf"
 
Duisburg - Der gebürtige Österreicher und Wahlstuttgarter Stefan Waghubinger hat den diesjährigen niederrheinischen Kabarettpreis "Das schwarze Schaf" gewonnen. Er setzte sich beim Finale am Samstagabend in Duisburg als bester Nachwuchskabarettist durch. Auf den zweiten Rang kam Thomas Schreckenberger aus Gechingen, den dritten Platz belegte Michael Feindler aus Berlin, teilten die Veranstalter am Sonntag mit. Der erste Platz ist mit 6.000, der zweite mit 4.000 und der dritte mit 2.000 Euro dotiert. Die Duisburger Stiftung Mercator wird den Kabarettpreis in den nächsten 6 Jahren finanziell mit 800.000 Euro unterstützen, hieß es weiter. Der Preis erinnert an den niederrheinischen Autor und Kabarettisten Hans Dieter Hüsch (1925-2005).
Im Finale zeigte jeder der fünf Finalisten einen 15-minütigen Ausschnitt aus seinem aktuellen Programm. Die Bühnenfigur, die Waghubinger geschaffen habe, spreche den Männern einfach aus dem Herzen, sagte Dieter Moor von der Jury. Die Figur sei "absolut unsicher und trotzdem liebenswert." Gleichzeitig gebe sie auf humorvolle Weise tiefe Einblicke in die Situation unserer heutigen Gesellschaft. Der Sieger, der auch eine Gewinnertour die die niederrheinischen Partnerstädte Moers, Krefeld, Wesel, Emmerich und Duisburg bekommt betonte am Samstagabend: "Ich verehre Hüsch und fühle mich durch den Gewinn noch mehr mit ihm verbunden."
 
 
 
Internationales Klavierfestival Ruhr eröffnet
 
Essen - Mit Live-Musik, Gesprächen und einem großen Eröffnungskonzert ist am Samstag in der Essener Philharmonie das diesjährige Internationale Klavierfestival Ruhr gestartet. Bis zum 14. Juli stehen rund 65 Konzerte auf dem Spielplan dieses größten Klavierfestivals der Welt. 76 Pianisten aus 18 Nationen sowie zehn Orchester und Ensembles wurden eingeladen. Bis zum Ende des Festivals werden etwa 350 Kompositionen auf insgesamt 29 Podien erklingen, hieß es zum Auftakt.
Im Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltung stehen nach den Worten von Festivalchef Franz Xaver Ohnesorg fünf Komponisten, die den musikgeschichtlichen Verlauf des 20. Jahrhunderts mit ihren Werken durch kühne kompositorische Wagnisse geprägt haben. Claude Debussy, der vor 150 Jahren geboren wurde, Maurice Ravel und George Gershwin, die beide vor 75 Jahren gestorben sind, John Cage, der seinen 100sten und Philip Glass, der seinen 75. Geburtstag hat.
Klassik und Jazz, Recitals, Kammer- und Orchesterkonzerte, Meisterkurse und Liederabende spiegeln das außerordentlich facettenreiche Konzertangebot des Klavier-Festivals Ruhr, das jedes Jahr auch Kompositionsaufträge vergibt. Bis zum Abschlusskonzert rechnen die Veranstalter wie in den Vorjahren mit insgesamt rund 60.000 Besuchern.
 
 
 
Galerie fiftyfifty in Düsseldorf präsentiert Roma-Leben
 
Düsseldorf - In der Düsseldorfer Galerie fiftyfifty ist seit dem Wochenende eine Kunstausstellung zu sehen, die sich mit dem Leben der Roma beschäftigt. Roma ist der Oberbegriff für eine Bevölkerungsgruppe, die als ethnisch-kulturelle Minderheit überwiegend in Südosteuropa lebt. Die Künstler Elisabeth Walldorf, Lucian Spatariu, Thomas Rüsenberg und Katharina Mayer zeigen in der bis zum 17. Juni terminierten Schau auf Fotos ihre Auseinandersetzungen und Erfahrungen mit Roma. Die Galerie befindet sich im Düsseldorfer Stadtteil Eller in der Jägerstraße 15.
 
Die Ausstellung ist montags bis samstags von 14 bis 17 Uhr zu sehen.
 
 
Redaktion: Frank Becker