Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
 



Rheinischer Museumstag am 4. Juni in Neuss
 
Experten wollen über neue Chancen des Museums diskutieren
 
Neuss - Unter dem Motto "Vom Musentempel zum Forum für den Bürger - neue Chancen für das Museum?" kommen am 4. Juni in Neuss Experten zum IX. Rheinischen Museumstag zusammen. Gastgeber ist nach Angaben vom Mittwoch das Clemens-Sels-Museum. Veranstalter sind der Verband Rheinischer Museen in Kooperation mit der Thomas-Morus-Akademie Bensberg. Vorgestellt werden Projekte des bürgerschaftlichen Engagements, wie Keywork im Mu­seum, sowie Praxisbeispiele mit partizipativer Bürger-Beteiligung.
Hintergrund des Rheinischen Museumstags ist die demographische Entwicklung der Bevölkerung und eine zunehmende Entfernung bestimmer Bevölke­rungsgruppen vom bisherigen (Hoch-)Kulturan­gebot. Dieser Wandel der Gesell­schaft treffe die Städte und damit auch die Museen gleicherma­ßen, hieß es im Vorfeld der Veranstaltung. Museen müssen darauf reagieren und sich neu ausrich­ten. Als offenes Museum bieten sie Raum für den innergesell­schaftlichen Diskurs. Sie ermöglichen dem Bürger, aber auch gesellschaftlichen Gruppierungen, sich aktiv in die Aufgaben des Museums einzubringen und im Dialog neue Sichtweisen zu entwickeln, die sich auf das Museum, ihr Umfeld und ihre Stadt auswirken
 
 
Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller bei Wuppertaler Literatur-Biennale
 
Wuppertal - Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller und die diesjährige Büchner-Preisträgerin Felicitas Hoppe zählen zu den Autoren, die während der ersten Wuppertaler Literatur Biennale lesen werden. Wie die Veranstalter am Montag mitteilten, steht die Literatur-Biennale vom 6. bis 16. Juni unter dem Thema "Freiheit!" Weitere Autoren in Wuppertal werden John von Düffel, Margriet de Moor, Michael Kleeberg oder Christoph Ransmayr sein. Müller wird am 16. Juni in der Immanuelskirche lesen, Hoppe liest zum Thema "Freiheit!" an einem Ort, der Freiheit notwendig einschränkt: In der Justizvollzugsanstalt in Wuppertal-Vohwinkel Insgesamt gibt es 25 Veranstaltungen.
 
 
 
Westfälische Freilichtbühnen starten in die Saison
 
Münster - Die 17 Freilichtbühnen im Bereich Westfalen rechnen für die soeben angelaufene Spielzeit mit großem Zuspruch des Publikums. Der Vorsitzende des Verbandes Deutscher Freilichtbühnen (VDF), Reinhard Jansen, erklärte in Münster, das Programm sei in diesem Jahr sehr abwechslungsreich. Die Freilichtbühnen zeigten einen Querschnitt durch die Welt des Theaters, der von Kinderstücken über Klassiker, Musicals und Boulevardtheater bis hin zu modernen Stücken reicht.
Die Freilichtbühne Coesfeld kündigte laut Jansen an, in dieser Spielzeit auch aktuelle Themen aufzugreifen. So soll mit der Inszenierung des Musicals "Der große Gatsby“ ein Bezug zur aktuellen Finanzkrise in Europa hergestellt werden. Im vergangenen Sommer konnten die westfälischen Freilichtbühnen trotz des unsicheren Wetters rund 285.000 Besucher begrüssen. "Freilichtbühnen liegen wieder im Trend und viele Zuschauer wollen die besondere Atmosphäre des Theaters in der freien Natur erleben", zeigte sich Jansen auch für das laufende Jahr zuversichtlich: "Wenn das Wetter mitspielt, sollte es eine tolle Saison werden."
 
 
 
Off-Theater-Fest "Fringe" in Recklinghausen gestartet
 
Recklinghausen - Das Off-Theater-Fest "Fringe" der Ruhrfestspiele ist am vergangenen Dienstag in Recklinghausen gestartet. Bis zum 9. Juni präsentieren 24 Ensembles aus aller Welt insgesamt gut 120 Aufführungen und sind damit nach Veranstalterangaben so vielfältig wie noch nie. In der inzwischen 8. "Fringe"-Ausgabe gibt es sowohl Schauspiel als auch Fußtheater, Schattenspiel, HipHop und Jonglage bis hin zu Akrobatik oder auch Jiddischem Folk.
Erstmals konnten sich in diesem Jahr Ensembles auch für die Teilnahme am Fringe-Festival bewerben. Unter den 120 Bewerbungen aus 27 Ländern wählte eine Jury zwölf internationale Produktionen aus, die zusätzlich gezeigt werden – in der Kneipe "Drübbelken", Open Air und im neuen Kuppelzelt im Stadtgarten von Recklinghausen. Daneben gibt es wieder ein umfangreiches Kinder- und Jugendprogramm, das in diesem Jahr in zehn Ruhrgebietsstädten gezeigt wird.
 
 
 
Essener Theaterkicker sind Deutsche Meister
 
Essen - Essen ist Deutscher Meister - im Theaterfußball. Das Team der Theater und Philharmonie Essen (TUP) hat nach Angaben eines Sprechers vom Dienstag die 35. Deutsche Meisterschaft der Theaterfußballmannschaften in Hamburg gewonnen. Die Kicker aus der Reviermetropole setzten sich am (vergangenen) Wochenende souverän gegen 19 Teams aus ganz Deutschland durch. Im Endspiel siegten die Essener gegen die Mannschaft der Staatsoper Hannover. Voraussichtlich ist Essen damit Gastgeber für die 36. Deutsche Meisterschaft im kommenden Jahr.
 
 
Kulturpreis der Deutschen Sprache für die Sendung mit der Maus
 
Köln - Die berühmte und beliebte "Sendung mit der Maus" erhält den diesjährigen Kulturpreis Deutsche Sprache. Wie der Westdeutsche Rundfunk am Mittwoch in Köln mitteilte, wird die vom Verein Deutsche Sprache und der Eberhard-Schöck-Stiftung vergebene Auszeichnung am 20. Oktober in Kassel überreicht. Geehrt wird die Maus-Redaktion im WDR für ihre besonderen Verdienste um die Deutsche Sprache.
Auch wenn die Titelfigur selbst ganz ohne Worte auskommt, so spiele Sprache in den Maus-Lach- und Sachgeschichten eine zentrale Rolle, betonte die Jury. "Die Sendung mit der Maus" zeige Kindern seit 1971, wie man Vorgänge und Sachverhalte anschaulich und klar erklärt. Ihre Sprache ist zum Markenzeichen für Sachbeschreibungen geworden," zitierte der Sender aus der Begründung der Jury.
 
Internet: www.die-maus.de
 
 
Bühnenverein gegen Zerschlagung der Deutschen Oper am Rhein
 
Düsseldorf/Duisburg/Köln - Im Zusammenhang mit der geplanten Kündigung der jahrzehntelangen Opernehe zwischen Düsseldorf und Duisburg hat der Deutsche Bühnenverein am Donnerstag der Stadt Duisburg dringend davon abgeraten, den Gesellschaftsvertrag der Deutschen Oper am Rhein zu kündigen. Der Direktor des Bühnenvereins, Rolf Bolwin, nannte es in Köln "voreilig und gefährlich, selbst aus bedrängender Sparnotwendigkeit gewachsene erfolgreiche Strukturen zu zerstören."
Einmal zerschlagen seien sie kaum und schon gar nicht schnell wieder aufzubauen, mahnte Bolwin. Bei einer funktionierenden, langfristigen Vereinigung von zwei Theatern unter dem Dach einer Theatergemeinschaft entstehen nachgewiesener Weise Synergieeffekte, die mit erheblichen Einsparungen verbunden sind. Das
gilt sowohl für einen städteübergreifenden Gemeinschaftsbetrieb wie die Deutsche Oper am Rhein als auch für das gemeinsame Betreiben großer Schauspiel- und Opernhäuser, wie etwa in Dortmund, Essen, Köln und Bonn.
Zerschlägt man solche Betriebe, entsteht in vieler Hinsicht erheblicher Schaden. In Düsseldorf müsste für den Fall der Auflösung des Gemeinschaftsbetriebs der Zuschuss erhöht werden, weil die bisherigen Synergieeffekte wegfielen. In Duisburg hingegen wäre wegen der dortigen Schließung der Oper ein Personalabbau notwendig, der je nach Umfang eines kostspieligen Sozialplans bedarf. Zudem verlören die Duisburger Philharmoniker fast zwei Drittel ihrer Tätigkeiten. Das bedeutete, daß von den rund 10 Millionen Euro, die das Orchester kostet, 6 Millionen mangels Beschäftigung der Musiker ins Leere gingen.
Auch der immaterielle Schaden für die Stadt Duisburg wäre erheblich. Duisburg verlöre weiter an Attraktivität, für die Bewohner der Stadt und als Wirtschaftsstandort. Duisburg mit rund 500.000 Einwohnern zahlt für seinen Theaterbetrieb praktisch etwa so viel wie Heidelberg, eine Stadt mit etwa 150.000 Einwohnern. Die teilweise in der Stadt Duisburg geäußerte Absicht, das Opernangebot mit Gastspielen aufrecht zu erhalten, ist aus Sicht des Bühnenvereins ebenfalls keine Lösung. Bolwin riet den Kulturverantwortlichen in der Revierstadt dringend, die Konsequenzen des Aussteigs aus der Opernehe mit Düsseldorf noch einmal zu bedenken. Am 25. Juni will der Stadtrat in Duisburg entscheiden.
 
 
Diesjähriges Internationales ComedyArts-Festival startet am 24. August
 
Moers - Das diesjährige Internationale ComedyArts-Festival im niederrheinischen Moers findet vom 24. bis zum 26. August statt. Zum Gipfeltreffen der komischen Künste reisen diesmal 15 Künstler aus Deutschland, Israel, Schweden, den Niederlanden und Großbritannien an, teilten die Veranstalter am Donnerstag mit. Neben Stand-up Comedy und Körperkomik stehen erneut Satire, Polit-Parodie und Artistik auf dem Programm.
Susanne Pätzold und Alex Burgos erzählen in "Bis daß der Tod uns scheidet" ihre Liebesgeschichte. Die aus dem Radio bekannten Wort- und Stimmakrobaten Rene Steinberg und Maria Grund-Scholer bringen Satiren wie "Die von der Leyens", "Sarko de Funes" und "Schloss Koalitionsstein" live auf die Bühne. Zudem gibt es auch Zauberei und Straßentheater.
 
 
 
Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie für Manfred Kage
 
Köln/München - Der Fotograf Manfred Kage wird am 2. Juni in München mit dem diesjährigen Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) geehrt. Wie ein Sprecher der Gesellschaft am Donnerstag in Köln mitteilte, findet die Preisverleihung im Deutschen Museum statt. Zeitgleich wird dort die Ausstellung "Reise in den Mikrokosmos. Fotografien von Manfred Kage" eröffnet, die dann bis zum 2. September zu sehen ist. 
Als Grenzgänger zwischen Wissenschaft und Kunst ist es Kage nach Angaben der DGPh im Besonderen zu verdanken, daß die wissenschaftliche Photographie auch im künstlerischen Umfeld wahrgenommen wird. Kage verbinde Chemie und Mikrobiologie mit visueller Kunst, hieß es im Vorfeld der Preisverleihung. 
Der Kulturpreis zeichnet bedeutende Leistungen im Bereich der Photographie aus. Er besteht aus einer Urkunde sowie einer von Ewald Mataré gestalteten, goldgefassten optischen Linse und wird seit 1959 jährlich vergeben. Träger sind unter anderem Klaus Honnef, Ed Ruscha, F.C. Gundlach, Lennart Nilsson, Bernd und Hilla Becher, Henri Cartier-Bresson und Man Ray.
 
Internet: www.dgph.de
 
Redaktion: Frank Becker