Mordeifel

Anton Könen - "Historische Kriminalfälle in der Nordeifel"

von Robert Sernatini
Mordeifel
 
Der Mechernicher Lokalhistoriker Anton Könen hat auf der Suche nach spannenden Kriminalfällen der vergangenen 200 Jahre die Archive regionaler Zeitungen der alten Nordeifeler Kreise Euskirchen und Schleiden durchstöbert – und ist fündig geworden. In einer kleinen, notwendigerweise marginal bleibenden Chronologie von Untaten und Verbrechen der Jahre 1800 bis 1978 läßt er im O-Ton die zeitgenössischen Redakteure von damals über blutige Schlägereien, Überfälle, Raubtaten, Messerstechereien, Betrügereien, Meuchelmorde, Bandenverbrechen, Schußwaffengebrauch und Eifersuchtsdramen berichten. Das Schwergewicht der Zusammenstellung liegt dabei eindeutig auf der Zeit bis zu den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, wobei das besonders Bemerkenswerte an dieser historischen Aufarbeitung das kriminelle Aufkommen des 19. Jahrhunderts ist. Es herrschten damals rauhe Sitten, schließlich ist die Eifel auch eine rauhe Gegend, in der manchem Burschen das Messer locker saß und vagabundierende Übeltäter vor Telefon, Telegraph oder Radio in den oft abgelegenen Gemeinden auf Diebes- und Raubzüge gingen. Erstaunlich, daß die Gendarmen und Criminal-Bureaus dennoch so effektiv tätig werden konnten.
Der letzte berichtete Fall ist der Raubmord an einem Pfarrer in Mechernich im Jahr 1978, der trotz neuzeitlicher Technik und Ermittlungsmethoden anscheinend bis heute nicht aufgeklärt wurde.
Sicher hätte man da gerne manches eingehender recherchiert gesehen, wo ohne in die Tiefe zu gehen kurz und knapp aus historischen Gazetten zitiert wurde, doch ist der schmale Band ein interessanter Beitrag zum Einstieg in die Kriminalhistorie einer deutschen Landschaft.
 
Anton Könen – „Historische Kriminalfälle in der Nordeifel“
© 2012 Sutton Verlag, 1. Auflage, 96 Seiten, Broschur, diverse Fotos, Illustrationen und Faksimiles - ISBN: 978-3-95400-015-9 - 16,95 €
 
Weitere Informationen: www.suttonverlag.de